Aber | Ekrem Bora aka Eko Fresh: Aber

Alltag im 21. Jahrhundert bedeutet, dass sich immer mehr Hauptsachen in Nebensachen verwandeln, geregelte Mahlzeiten in geriegelte, Nachrichtensendungen in Informationsseitenwind, sowas. Nicht einmal Möbel wollen mehr feststehen, am liebsten hat man alles auf Rollen. Die Dinge, die uns umgeben: faltbar, klappbar, provisorisch. Gedacht für kurze Lebensphasen, Perioden, Etappen. Das Leben zerflimmert zu einem Gewölk von Zwischendurchs.

Dazu kommen die Winzwartereien, die unseren Lebensfortlauf perforieren und die wir den schnellen Maschinen zu verdanken haben. Je schneller die Maschinen, desto schneller wird unsere Ungeduld. Diese Wartepartikel lassen uns jedesmal in einer schmerzlichen, winzigen Handlungsleere hängen. Früher kam vormittags die Post und abends in der Tagesschau Neues aus der Welt. Heute kommt die Post ständig und die Welt drängt sich von Überallher in deine Jackentasche.

Dazu kommen immer neue Kommunikationskanäle, die unsere Zeit zunehmend porös machen. Von überallher sickern Unterbrechungen ein. Abzweigungen tun sich auf. Eine Unendlichkeit an Ablenkungen, die Vielfalt der Kanäle hat sich ins Millionenfache erweitert.

Dann dieses Video.

Can Özev
Kann Video.
Ein Tisch, zwei Stühle, drei Männer.

Patrick Mölleken
Yunus Cumartpay
Eko Fresh

Eine leere Industriehalle,
Voller Ressentiments.
Die Bereitschaft, zu reden
Eine Chance

Zuzuhör’n.
Das Egozentrische
Ich-kenn-nur-mich zu stör’n.

Aber.