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celladvertising.mobi: Abzockmasche auf dem Smartphone


Handy-Spam
Lästige Pop-ups mit versteckter Abzockmasche

spiegel-online, Christian Stöcker

11.12.2014Lesedauer: 3 Min.
Nutzer sind von lästigen Pop-Ups auf dem Smartphone genervt.Vergrößern des BildesNutzer sind von lästigen Pop-Ups auf dem Smartphone genervt. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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4,99 Euro für WhatsApp? Oder für ein Quiz? Manche Handynutzer sehen beim Surfen solche zweifelhaften Angebote statt der eigentlich aufgerufenen Webseiten. Dahinter steckt Abzocke – gegen die man sich aber wehren kann.

Eine neue, besonders lästige Form der Internet-Abzocke traf in den vergangenen Tagen viele Smartphone-Nutzer. Beim Versuch, beliebige Websites aufzurufen, wird der Handy-Browser umgeleitet auf eine mobile Seite, die angeblich zu einem Quiz einlädt. "Du hast die Chance (1) tollen Preis zu erquizzen!", verspricht die. Allein mit einem Fingertippen auf einen "OK"-Button kann man sie zum Verschwinden bringen. Die eigentlich aufgerufene Website öffnet sich nicht.

Die Seite leitet den Nutzer zu einem Quiz weiter, das im Kleingedruckten eine kostspielige Klausel versteckt: 4,99 Euro soll der Nutzer für die Teilnahme bezahlen, und zwar im Abonnement. Abgerechnet wird so etwas später als Mehrwert-Dienst über die Handyrechnung.

Browsen wird zur Quälerei

Lästig ist das Ganze aber auch, wenn man nicht auf die Masche hereinfällt: Das Browsen auf dem Handy wird durch die ständigen Pop-ups, die das Aufrufen der eigentlich gewünschten Seiten unmöglich machen, zur Quälerei.

Aktuell beschweren sich beispielsweise Kunden des Mobilfunkanbieters Vodafone in Foren über ein Problem mit einer Webseite mit der Adresse celladvertising.mobi. Vodafone-Sprecher Volker Petendorf erklärt auf Anfrage, das Problem sei bereits bekannt: "Das ist ein Versuch, Leute mit Abofallen abzuzocken."

WhatsApp wird oft missbraucht

Eine ähnliche Masche werde von betrügerischen Unternehmen in letzter Zeit immer wieder angewendet, "dabei werden gerne bekannte Marken wie kicker.de oder WhatsApp missbraucht". Bei einer vorangegangenen Browser-Spam-Welle wurde Nutzern zum Beispiel vorgegaukelt, die Zeit der kostenlosen WhatsApp-Nutzung sei für sie nun vorbei, sie müssten ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen. Dafür sollten ebenfalls 4,99 Euro pro Woche fällig werden.

Derartige Spam-Wellen im Browser erreichten in der Regel niedrig fünfstellige Zahlen von Kunden, sagt der Vodafone-Sprecher. Meist würden die Aktionen nämlich in relativ kurzer Zeit entdeckt und dann von den Anti-Betrug-Abteilungen der Provider kaltgestellt.

"Über Zwischenhändler regulär Werbung gekauft"

Die erste Maßnahme seines Arbeitgebers sei in solchen Fällen, sicherzustellen, "dass der Betreiber aus den betrügerischen Abos kein Geld einzieht", sagt Petendorf. Das ist in diesem Fall bereits geschehen.

Bei Vodafone weiß man auch bereits, wie das Münchner Unternehmen, das in diesem Fall die Abzockwerbung auf Handys platziert, vorgegangen ist: "Es gibt keine Manipulation oder keine spezielle Technik", sagt Petendorf, "die haben sich ganz normal eingekauft. Haben über Zwischenhändler bei Vodafone Werbung gekauft." So mancher Betroffene vermutete schon, auf seinem Handy sei Schadsoftware eingeschleust worden, das ist aber hier nicht der Fall.

Dass solche Werbung im Browser vom Mobilfunkanbieter in den Internet-Traffic ihrer Kunden eingespielt würde, sei völlig normal, sagt der Sprecher: "Solche Pop-ups sind in der Regel absolut seriös, das machen durchaus auch namhafte Unternehmen." Die celladvertising.mobi-Werbung sollte mittlerweile verschwunden sein, auch die habe man nun abgestellt, sagt Petendorf.

Was Nutzer tun können

Grundsätzlich hilft bei solchen lästigen Spam-Attacken aber Vodafone zufolge folgendes Verfahren, zumindest vorübergehend:

  • Im Handy-Browser Verlauf und gespeicherte Website-Inhalte löschen.
  • Das funktioniert in iOS über das Menü Einstellungen -> Safari -> Verlauf und Websitedaten löschen.
  • Auf Android-Geräten geht man über das Optionsmenü im Browser (unten rechts in der Fußzeile des Bildschirms) -> Einstellungen -> Datenschutz und Sicherheit -> Cache und Verlauf löschen.
  • Reicht das nicht, kann man über die erweiterten Einstellungen der Geräte auch noch Javascript deaktivieren.

Wer sich sicher sein will, dass er nicht doch einmal auf einen betrügerischen Anbieter hereinfällt, kann mit einem Anruf beim Kundenzentrum seines Providers außerdem diese sogenannten Mehrwertdienste generell blockieren lassen - dann können externe Anbieter kein Geld mehr über die Handyrechnung einziehen.

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