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Windows 10: So entfernen Sie Daten sicher von Ihrer Festplatte


Gelöscht heißt nicht gelöscht
So entfernen Sie Daten sicher von Ihrer Festplatte

dpa, Pauline Sickmann

Aktualisiert am 10.10.2020Lesedauer: 3 Min.
Formatierung eines Datenträgers: Beim Löschen von Daten sind einige Dinge zu beachten.Vergrößern des BildesFormatierung eines Datenträgers: Beim Löschen von Daten sind einige Dinge zu beachten. (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn-bilder)
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Wer seinen Rechner oder Smartphone weitergeben, verkaufen oder entsorgen möchte, sollte die Daten darauf vorher entfernen. Aber Vorsicht: Alle Daten zu löschen oder das Gerät zu formatieren, reicht nicht aus.

Sensible Daten wie Fotos, Dokumente, Passwörter oder Nutzungsdaten gehen niemanden etwas an – außer den Besitzer. Wer sich endgültig von einem Rechner, Smartphone oder Tablet trennt, sollte seine Daten sorgfältig löschen – nachdem er sie gesichert hat.

Auf keinen Fall sollten Nutzer Daten einfach in den Papierkorb schieben. Wer das schon einmal gemacht hat, weiß: Zwei Klicks, und die gelöschte Datei ist wiederhergestellt. Doch auch den Papierkorb zu leeren, ist nicht genug, erklärt Viktor Schröder von der Gesellschaft für Informatik (GI): "Die Dateien sind nach dem Leeren des Papierkorbs nicht tatsächlich von der Festplatte gelöscht. Es wird im Grunde nur der Speicherplatz freigegeben, und die Dateien sind für den Benutzer nicht mehr sichtbar."

Alte Daten mit neuen überschreiben

Solange der freigegebene Speicherplatz nicht überschrieben wurde, können die vermeintlich gelöschten Daten mit spezieller Software wiederhergestellt werden. Ähnlich ist das beim Formatieren einer Festplatte: Dabei wird quasi das Inhaltsverzeichnis des Dateisystems gelöscht – die Daten an sich sind aber bis zum Überschreiben noch vorhanden und können rekonstruiert werden.

Bei einer konventionellen Festplatte (HDD) handelt es sich um einen Magnetspeicher, bei dem die Daten auf rotierende Scheiben geschrieben werden. Diese lassen sich mit Hilfe von Programmen leicht überschreiben, sagt Lutz Labs vom "c't"-Fachmagazin. Erst wenn die alten mit neuen Daten überschrieben wurden, sind die Informationen sicher gelöscht.

Kostenlose Löschprogramme

Halbleiterbasierte Speicher (SSDs) funktionieren anders. Hier bleiben beim einfachen Überschreiben möglicherweise Datenreste in einem vom Nutzer nicht erreichbaren Bereich. Bei SSDs sollten Nutzer daher den Befehl "Secure Erase" anwenden. Dieser versetzt die Speicherblöcke der SSD wieder in den Werkszustand, und eine Wiederherstellung der Daten ist nicht mehr möglich. "Das kann aber manchmal ganz schön kompliziert sein", erklärt Lutz Labs. Einfacher, aber nicht so sicher ist es, Daten zu löschen und anschließend die SSD komplett zu überschreiben. Datenreste ließen sich dann nur durch das Auslöten der Speicherchips und mühsame Handarbeit rekonstruieren.

Viktor Schröder empfiehlt zum Überschreiben der Daten kostenlose Programme wie "Eraser" oder "Dban" und meint: "Mehrmaliges Überschreiben sorgt im Gegensatz zum einmaligen Überschreiben für eine sichere Löschung der Daten."

Wer aber völlig sicher sein will, dass niemand seine Daten wiederherstellt, kann nur eins tun: Den Datenträger zerstören.

Zerstören nicht unbedingt die Lösung

Gleiches gilt im Prinzip auch für Smartphones und Tablets. Fast alle aktuellen Geräte speichern die Daten verschlüsselt. Hier reicht es, das Gerät auf den Werkszustand zurückzusetzen, um den internen Speicher sicher zu entfernen. "In jedem Fall sollte man davor aber alle Daten löschen und eingerichtete Konten auf dem Gerät deaktivieren beziehungsweise sich abmelden", rät Schröder. Wer zusätzlich zum internen Speicher noch eine SD-Karte nutzt, kann diese mit Hilfe der oben genannten Programme am Rechner überschreiben und die Daten so vernichten.

Ausgediente Datenträger und Geräte richtig entsorgen
Festplatten und andere Datenträger wie USB-Sticks gehören nicht in den Restmüll. Sie sollten zum Elektroschrott gegeben werden, der etwa auf Wertstoffhöfen angenommen wird, erklärt der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Eine Ausnahme sind CDs und DVDs: Diese kommen nicht in den Elektroschrott, können aber oft in Elektronikmärkten abgegeben werden, die dafür Sammelboxen aufstellen. Wer ausgemusterte Rechner und Mobilgeräte etwa über Wertstoffhöfe der fachgerecht entsorgt, tut auch etwas Gutes für die Umwelt. Denn die Geräte enthalten zum einen oftmals Giftstoffe, zum anderen aber beispielsweise wertvolle Metalle, die wiederverwendet werden können.

Viele Firmen zerstören Datenträger vor der Entsorgung. So weit müssten Privatpersonen aber normalerweise nicht gehen, meint Lutz Labs. Überschreiben sollten Nutzer die Daten aber schon: "Deponien haben zwar einen Vernichtungsauftrag – aber man weiß ja nie."

Wer einen Datenträger dennoch zerstören möchte, etwa mit einem Hammer, sollte vorsichtig sein. Das rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Einige Festplattenhersteller verwenden Glasscheiben – und auch CDs oder DVDs können heftig splittern. Handschuhe und Schutzbrille sind empfehlenswert. Und: Damit die Daten auf SSD-Speicher oder USB-Sticks nicht mehr lesbar sind, müsste jeder einzelne Speicherchip darin beschädigt werden.

Hinweis: Bei diesem Text handelt es sich um einen aufbereiteten Artikel aus dem t-online-Archiv.

Verwendete Quellen
  • dpa
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