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Geld | Dividenden: Hohe Renditen mit Aktien erzielen


Rendite mit Dividenden erzielen
Wie Vermögensaufbau in Krisenzeiten funktionieren kann

Von t-online, llb

Aktualisiert am 31.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Paar sitzt vor dem LaptopVergrößern des Bildes
Dividendenausschüttungen sind für Privatanleger ein wichtiger Teil beim Vermögensaufbau. (Quelle: andresr)
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Jedes Jahr überweisen börsennotierte Konzerne ihren Aktionären Geld in Form von Dividenden. Wer Aktien hat, profitiert. Lohnt sich das auch in Krisenzeiten?

Oft wird die Frage diskutiert, ob es sinnvoll ist, in Krisenzeiten sein Geld in Aktien anzulegen. Denn es heißt ja, dass Unternehmen bei schrumpfender Wirtschaftsleistung weniger produzieren, weniger verkaufen und weniger verdienen. Sinkt der Gewinn eines Unternehmens in einer akuten Schwächephase, dann sinkt für gewöhnlich auch der Aktienkurs.

Anleger profitieren trotz Krise von Dividenden

Anleger, die gezielt starke Unternehmen mit hohen Dividendenzahlungen für ihr Depot aussuchen, profitieren trotzdem, selbst bei fallenden Aktienkursen. Denn die Unternehmen sind bestrebt, ihre Dividendenzahlungen auch in Krisenzeiten stabil zu halten. Nach Ansicht von Conrad Lauterbach vom Vermögensverwalter Allington Investors kann eine Dividendenausschüttung ein positives Zeichen für Anleger sein. Es signalisiert, dass das Unternehmen profitabel wirtschaftet.

Je stärker ein Unternehmen im Markt aufgestellt ist und je größer seine Marktanteile sind, desto eher kann es Preiserhöhungen durchsetzen und Gewinne stabil halten. Selbst über einen längeren Zeitraum mit schwacher Konjunktur ist es dann in der Lage, eine Dividende auszuzahlen.

Die Dividende sollte gut finanziert sein

Anleger sollten beim Kauf von Aktien nicht ausschließlich auf eine hohe Dividendenrendite schauen, sondern das gesamte Unternehmen betrachten. Fachleute raten, darauf zu achten, dass das jeweilige Unternehmen das ausgeschüttete Kapital auch wirklich verdient hat. "Viele Unternehmen zahlen ihre Dividenden in unveränderter Höhe fort – auch wenn es die Gewinnsituation nicht erlaubt, weil man gegenüber Anlegern eine Dividendenkontinuität signalisieren möchte", sagt Conrad Lauterbach. Finanziert das Unternehmen die Dividende über Kredite oder Kapitalerhöhungen beispielsweise über die Ausgabe neuer Aktien, widerspricht das dem eigentlichen Interesse der Aktionäre.

Steigende Dividendenrendite bei sinkenden Aktienkursen

Dass die Dividendenrendite steigt, wenn der Aktienkurs fällt, resultiert zwangsläufig aus ihrer mathematischen Berechnung: Rendite / Aktienkurs x 100. Bei einem Aktienkurs von 100 Euro und einer Dividende von 5 Euro je Aktie liegt die Dividendenrendite bei 5 Prozent. Würde der Aktienkurs bei unverändert gezahlter Dividende auf 70 Euro sinken, steigt die Dividendenrendite auf 7,1 Prozent.

Wer in Wirtschaftskrisen klug agiert und sinkende Aktienkurse als Chance begreift, kann durch den Kauf günstiger Aktien von höheren Dividendenrenditen profitieren. Voraussetzung ist, dass das Unternehmen profitabel bleibt und gleichbleibende Dividenden auszahlt.

Und mehr noch: Sollten Unternehmen im nächsten Wirtschaftsaufschwung die Dividenden erhöhen, steigt sogar die Dividendenrendite für Anleger, die Aktien zu einem niedrigen Kurs gekauft haben.

Dividendenaktien als Depot-Stabilisator

Anleger, die auf eine Dividendenstrategie setzen, haben einen weiteren Vorteil bei fallenden Märkten. In sechs der acht letzten größeren Marktkorrekturen hätten Aktien mit hoher Dividendenausschüttung im Schnitt einen geringeren Kursrückgang erlitten als der breite Markt, sagt Finanzexperte Andreas Heinrich vom Vermögensverwalter Hansen & Heinrich. Das zeige eine Gegenüberstellung der beiden Indizes MSCI World High Dividend Yield und MSCI World. Demnach könnten Dividendenaktien als Depot-Stabilisator in Zeiten unruhiger Aktienmärkte fungieren.

Aktienauswahl sollte gut überlegt sein

Bei der Auswahl von Aktien rät Dyrk Vieten vom Vermögensmanager Ficon, nicht nur auf eine hohe Dividende respektive Dividendenrendite zu schauen. In die Überlegungen sollten auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis, die Verschuldung des Unternehmens, der Gewinn, die Marktposition und das Geschäftsmodell einfließen.

Denn: Dividenden sind keine Zusatzerträge. Sie vermindern aktiv den Liquiditätsbestand des Unternehmens hinter der Aktie, erklärt Markus Richert vom Vermögensmanager Portfolio Concept. Ausschüttungen stehen dem Unternehmen für zukünftige Investitionen in Wachstumsprojekte nicht mehr zur Verfügung.

Oft lohnt sich auch ein Blick auf die Dividenden-Historie. Gehört das Unternehmen zu den sogenannten Dividenden-Aristokraten, die Jahr für Jahr im besten Fall stetig steigende Dividenden ausgezahlt haben? War das der Fall, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das auch künftig gelingt. "Echte Brüche sind bei einer normalen Entwicklung selten, aber es bestehen keine Garantien", sagt Dyrk Vieten.

Langfristige Perspektive einnehmen

Was beim Investieren in ETFs oder Investmentfonds gilt, gilt auch für Aktien. Diese kurz vor dem Stichtag nur wegen der Dividende zu kaufen, ergibt wenig Sinn. Denn nach Auszahlung des Geldes wird die Aktie als "ex Dividende" gehandelt, also mit Dividendenabzug. Mit anderen Worten: Beim Verkauf der Aktie ist der Aktienkurs bereits in Höhe der Dividendenrendite gesunken.

Setzen Sie gerade bei international agierenden Unternehmen mit einer kontinuierlichen Dividende auf ein langfristiges Investment. Wenn Sie darüber hinaus Aktien zu einem günstigen Preis erworben haben, profitieren Sie auf lange Sicht nicht nur von steigenden Kursen, sondern auch von höheren Dividendenrenditen. Auf diese Weise funktioniert Vermögensaufbau auch in schwierigen Zeiten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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