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Umbau & Renovierung | Ein Reich unterm Dach: Den Speicher ausbauen


Umbau & Renovierung
Ein Reich unterm Dach: Den Speicher ausbauen

22.07.2013Lesedauer: 3 Min.
Mehr Platz im Haus schaffen: Den Dachboden ausbauen.Vergrößern des BildesMehr Platz im Haus schaffen: Den Dachboden ausbauen. (Quelle: Waltraud Grubitzsch/dpa-bilder)
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Kein Platz mehr für ein Kinderzimmer? Der Küchentisch wird zum Arbeitsplatz? Wenn im Haus dauerhaft Platznot herrscht, kann der Ausbau des Dachs zu einem großen, lichtdurchfluteten Zimmer oder gar einer ganzen Wohnung eine Lösung sein.

Köln (dpa/tmn) - Dachwohnungen waren früher die Behausung der armen Leute. Unter den Schrägen wohnten Dienstboten, Studenten oder arme Poeten. Im Winter war es kalt, im Sommer heiß und zugig das ganze Jahr über. So sieht man das heute längst nicht mehr:

Dachgeschosswohnungen sind beliebt, da ihre Räume lichtdurchflutet sind. Auch kann das Geschoss als Erweiterung zur darunter liegenden Wohnung dienen und ein Arbeitszimmer oder ein Kinderzimmer werden.

Doch nicht jeder Speicher ist zum Ausbau geeignet. «Dächer kann man zwar theoretisch schon ab einer Dachneigung von 20 Grad ausbauen», sagt Ulrike Heuberger von Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Köln. Doch nicht immer ist dort genügend Fläche mit ausreichender Kopfhöhe vorhanden.

Dächer mit einer Neigung zwischen 20 und 35 Grad könnten zum Beispiel als Gästezimmer ausgebaut werden, eigneten sich aber selten für einen ständigen Aufenthalt. Hohen Wohnkomfort bietet laut Heubergers Einschätzung der entstehende Raum erst ab einer Dachneigung von 35 Grad - das gewährleiste, dass genügend Wohnraum mit einer Höhe von 2,30 Meter zur Verfügung steht.

«Auch die Art des Dachtragwerkes entscheidet über den Ausbau und die spätere Nutzung», sagt Ulrike Heuberger. Räume unter Sparrendächern seien frei von Stützen. Da aber die gesamte Dachlast von den Sparren getragen werde, sei der Einbau von Fenstern oder Gauben sehr aufwendig und teuer, erläutert die Expertin.

Die Last von Pfettendächern wird hingegen von Stützen getragen, die nicht entfernt werden dürfen. Aber das hat auch charmante

Vorteile: Holzpfosten geben dem Wohnraum ein rustikales Flair.

Vor dem Ausbau müsse der Heimwerker überprüfen, ob das Dach dicht und die Holzkonstruktion frei von Insekten oder Pilzbefall ist, sagt Heuberger. Ansonsten sei die Statik gefährdet. Danach muss man häufig die Dämmung des Dachs nachholen. «Ein guter Wärmeschutz im Steildach sollte heute eine Dämmschichtstärke von 20 bis 30 Zentimetern haben», sagt Werner Eike-Hennig vom Institut Wohnen und Umwelt in Darmstadt.

«Ist die Dachdeckung intakt, kann man die Dämmung auch von innen unter und zwischen den Sparren anbringen.»

Um möglichst helle Räume zu haben, sollte viel Tageslicht einfallen können. «Relativ einfach ist dies mit Dachflächenfenstern zu verwirklichen», sagt der Architekt Thomas Drexel aus Augsburg.

Lichtdurchflutet wirken die Räume, wenn gleich mehrere Fenster über- oder nebeneinander liegen.

«Fenster in Gauben lassen weniger Licht in den Raum als Dachflächenfenster», erläutert Drexel. Dafür vergrößerten Gauben aber die Stehfläche in den Schrägen. Eine Faustregel hier sei, dass Gaubenfenster nicht größer sind als die darunter liegenden Fassadenfenster, und möglichst mit ihnen auf einer Achse liegen.

Kann der Speicher bisher nur über eine Luke erreicht werden, muss eine Treppe eingebaut werden. «Der Platz für den Zugang fällt oft sehr eng aus», sagt Drexel. Eine Spindeltreppe sei hier eine platzsparende Lösung, bequemer seien aber steile, einläufige Treppen.

Ein nicht ausgebauter Dachboden verfügt selten über einen ausreichenden Trittschallschutz. «Beim Ausbau sollte daher der Fußboden einen Aufbau erhalten, der Bewohner in den unteren Geschossen vor dem Trittschall schützt», rät Heuberger. Die Statik des Hauses entscheide, ob ein schwerer Aufbau, etwa ein Zementestrich, möglich ist, oder ob es ein leichter Aufbau, zum Beispiel ein Trockenestrich, sein soll. Um den Raum unter dem Dach überhaupt nutzen zu können, müssen auch Heizungs- und Wasseranschlüsse gelegt und die Stromversorgung erweitert werden.

Info-Kasten: Genehmigung des Dachausbaus ist Ländersache

Ob der Ausbau eines Dachgeschosses genehmigt werden muss, hängt von der jeweiligen Landesbauordnung und vom Umfang des Umbaus ab.

Wird der bestehende Wohnraum ins Dachgeschoss erweitert, sei der Ausbau meistens genehmigungsfrei, erläutert Ulrike Heuberger vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckdeckerhandwerks in Köln. Wird allerdings eine Gaube eingebaut oder soll eine neue Wohnung entstehen, sei eine Baugenehmigung nötigt. Dann müsse auch ein Planer mit einer Bauvorlageberechtigung den Bauantrag erstellen.

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