Commerzbank mit Gewinnsprung Dax steigt auf Rekordhoch

Der Börsenindex Dax ist am Freitag nach kurzfristigen Rückschlägen in der Woche deutlich gestiegen. Er knackt damit die bisherige Bestmarke.
Der Dax (ISIN: DE0008469008) hat zum Handelsauftakt am Freitag ein Rekordhoch erreicht. Dieses steht nun bei fast 23.519 Punkten. Seine Rally, die im April nach dem ersten Zollschock begonnen hatte, setzte der deutsche Leitindex damit fort. Zuletzt gewann er 0,7 Prozent auf 23.494 Zähler.
Anfang April war der Dax bis auf knapp 18.490 Punkte abgesackt, weil US-Präsident Donald Trump massive Zollpakete bekannt gegeben und China mit Gegenmaßnahmen reagiert hatte. Seitdem hat der deutsche Leitindex in einer kräftigen Erholung wieder um gut 27 Prozent zugelegt. Seit Jahresbeginn liegt er mit 18 Prozent im Plus. In dieser Woche sackt der Dax kurzfristig ab, als CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Wahlgang als Kanzler scheiterte. Wenige Stunden später gelang es Merz dann aber doch, und die Märkte reagierten entsprechend.
Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 (ISIN: EU0009658145) notiert derweil noch etwas unter seiner Bestmarke, die ebenfalls im März aufgestellt wurde. Er legte am Freitag um 0,4 Prozent zu. Für den MDax <DE0008467416> der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es um 0,27 Prozent hoch auf 29.635 Punkte. Ihm fehlt bis zu seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2021 noch ein gutes Stück.
Als Treiber der Rally am Aktienmarkt gilt die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump letztlich seinem Ruf als "Deal-Maker" gerecht wird. Eine erste Einigung hatte er am Vortag mit Großbritannien vermeldet. Leichte Entspannungssignale hatte auch das erste Gespräch des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) mit dem US-Präsidenten gebracht.
Commerzbank mit gutem Jahresstart
Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners schränkte am Morgen jedoch ein, dass die Ausgangslage für den ersten Trump-Deal "anders und vor allem einfacher war". Weniger Zugeständnisse seien notwendig gewesen, weil die USA im Handel mit Großbritannien bereits jetzt einen Überschuss erwirtschafteten. Er gehe daher davon aus, dass die Gespräche mit China und der Europäischen Union deutlich komplexer werden.
In der Bilanzsaison hierzulande geht es nach der Zahlenflut am Vortag nun etwas gemächlicher weiter. Von den Dax-Firmen legte die Commerzbank (ISIN: DE000CBK1001) heute ihren Geschäftsbericht vor. In ihrem Abwehrkampf gegen die italienische Unicredit (ISIN: IT0005239360) startete sie überraschend stark ins Jahr. Das passe zum guten Abschneiden anderer Banken im ersten Quartal, sagten Händler. Auf Tradegate legten die Commerzbank-Titel um 2,4 Prozent im Vergleich mit dem Xetra-Schluss zu.
Krones (ISIN: DE0006335003) bekräftigte nach einem Umsatz- und Ergebnisplus zum Jahresauftakt seine Prognose. Die Märkte des Unternehmens seien weniger von konjunkturellen Schwankungen betroffen und die Investitionsbereitschaft der Kunden weiterhin robust, teilte der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen mit. Ein Börsianer merkte an, dass die Papiere bereits gut gelaufen und daher anfällig für Gewinnmitnahmen seien. Vorbörslich auf Tradegate gewannen sie zunächst 0,7 Prozent dazu. Für die Anteile des IT-Dienstleisters Bechtle (ISIN: DE0005158703) ging es nach endgültigen Quartalszahlen und bestätigter Prognose auf Tradegate um 1,1 Prozent nach unten.
- Nachrichtenagentur dpa