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Schimmelschäden: Die häufigsten Ursachen und Folgen


Wenn wohnen krank macht
Ursachen und Folgen von Schimmelschäden

Von t-online
Aktualisiert am 15.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Schimmel kann schwere Bauschäden verursachen.Vergrößern des BildesSchimmel kann schwere Bauschäden verursachen. (Quelle: Christian Ohde/imago-images-bilder)
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Oft künden grauschwarze Spuren in Zimmerecken oder an Fensterlaibungen von einem ungebetenen Gast in den eigenen vier Wänden. Schimmel ist nicht nur gesundheitsgefährdend, sondern kann auch richtig teuer werden. Denn bei der Ursachenbeseitigung muss oft viel Geld in die Hand genommen werden.

Schimmel entsteht, wenn sich in Wohnräumen und Gebäuden zu viel Feuchtigkeit bildet. Ideale Voraussetzungen finden die Sporen, wenn die Luftfeuchtigkeit über längere Zeit 80 Prozent und höher beträgt. Auch wenn richtiges Lüften und Heizen gegen Feuchtigkeit und damit gegen Schimmel hilft, ist entsprechendes Fehlverhalten nur eine Ursache für die Durchfeuchtung von Gebäuden.

Der Bauherren-Schutzbund (BSB) hat in einer Studie zu Schadensbildern, Ursachen und Folgen von Schimmelpilzschäden verschiedene Beispiele für Schimmelbefall dargestellt und auch die Folgekosten ausgerechnet. Mittlerweile beträgt laut BSB die Anzahl der Gutachten und Gerichtsurteile zum Thema mehr als zehn Prozent aller Bauschadensfälle und insgesamt eine Schadensumme von circa vier Milliarden Euro pro Jahr.

Schimmel durch mangelhafte Abdichtung

Wenn Häuser, die in feuchtem Erdreich stehen, nicht richtig gegen aufsteigende Nässe abgedichtet werden – beispielsweise durch eine "weiße Wanne" oder entsprechende Sperrschichten – stellen sich bald vor allem im Keller beziehungsweise dem "erdnahen Geschoss" die ersten Spuren von Feuchteschäden und Schimmelbefall ein.

Der entsprechende Beispielfall des Bauherren-Schutzbundes erforderte eine aufwändige Sanierung. Das begann mit dem Rückbau des Fliesenbelags, des Estrichs und der Estrichdämmung. Die Putzschicht im Sockelbereich der betroffenen Kellerwände musste entfernt werden, um den Schimmelpilzbefall freilegen und entfernen zu können. Es schloss sich die nötige Abdichtung gegen Feuchtigkeit, die fachgerechte Trocknung und Wiederherstellung der betroffenen Bauteile und Bauteiloberflächen an. Gesamtkosten: 45.000 Euro.

Schimmel durch Rückstau von Wasser

In einem anderen Beispiel des Bauherren-Schutzbundes wurde bei einem vor kurzem energetisch sanierten Haus ein Feuchte- und Schimmelbefall festgestellt. Statt der zunächst vermuteten mangelnden Bauausführung zeigte sich bald eine eher harmlose Ursache. In einem Regenfallrohr hatte sich Regenwasser gestaut und war über den Balkon in dessen Abdichtung und die Gebäudewand eingedrungen.

Die Ursache hatte dennoch ein teures Nachspiel. Die Beseitigung der Schäden und die Erneuerung der Abdichtung und der befallenen Oberflächen kostete 16.000 Euro.

Schimmel durch Wärmebrücken

Wärmebrücken treten meist bei unsachgemäßer Wärmedämmung auf. Auch hierfür nennt das BSB ein Beispiel. Die Dämmung der obersten Geschossdecke verursachte Wärmebrücken im Bereich des Übergangs zur Außenwand. Die Folge: Vor allem in den Zimmerecken und den Kanten der Decke zur Außenwand konnte Tauwasser entstehen und diente dem Schimmel als Nährboden. Selbst geändertes Heiz- und Lüftungsverhalten half nicht.

Die Beseitigung des Schimmelbefalls und die Nachbesserung der Wärmedämmung schlugen mit 7000 Euro zu Buche.

Schimmel durch fehlerhafte Luftdichtigkeit

Dämmstoffschichten müssen beim Einbau durch luftdichte Schichten wie einer Dampfsperrfolie gegen den restlichen Baukörper abgedichtet werden. Fehlt diese Abdichtung, kann feuchtwarme Luft aus den Wohnräumen in die Dämmschicht eindringen. Dort kondensiert die Luftfeuchtigkeit und bildet Nässe, auf der Schimmel prächtig gedeiht.

Genau das war im Beispielfall des Bauherren-Schutzbundes geschehen. In der Dämmung von Zimmerdecken wucherte der Schimmel. Der Ausbau und die Entsorgung der befallenen Baustoffe und der Einbau einer handwerklich korrekten Dämmung kostete 13.000 Euro.

Schimmel durch falsches Verhalten

Im letzten Beispielfall des Bauherren-Schutzbundes konnte falsches Verhalten der Bewohner als Ursache eines Schimmelbefalls identifiziert werden. Nach dem Einbau moderner Wärmedämmfenster trat in der ersten Heizperiode in der Küche und dem angrenzenden Abstellraum in den Fensterlaibungen Schimmelbefall auf.

Wo früher die alten Fenster aus den 50er Jahren durch Undichtigkeit für einen ausreichenden Luftaustausch sorgten, waren die neuen Fenster luftdicht. Sparsames Heizen in den beiden Räumen und unzureichendes Lüften sorgten mit der feuchten Abluft beim Kochen in der Küche und beim Wäschetrocknen in der Kammer für ein feuchtes Milieu. Das Fehlverhalten kostete 6000 Euro, denn der Schimmelpilzbefall musste fachgerecht entfernt, die betroffenen Bauteile getrocknet und erneuert werden. Zudem wurde eine automatische Lüftung eingebaut.

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