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Wann Obstbäume schneiden? Das ist der beste Zeitpunkt


Tipps für Hobbygärtner
Wann Sie Obstbäume schneiden sollten

Von dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 08.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Kirschbäume werden direkt nach der Ernte geschnitten.Vergrößern des BildesObstbaumschnitt: Kirschbäume werden direkt nach der Ernte geschnitten. (Quelle: Nestor Bachmann/dpa-tmn)
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Muss man Obstbäume nach der Ernte oder im Winter schneiden? Der richtige Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt scheint ein Streitpunkt zu sein. Letztendlich hängt dieser aber immer von der Baumart ab.

Das gilt für Steinobst

Der Schnitt für Obstbäume ist eine der Aufgaben für den Hobbygärtner im Winter, heißt es gerne. Das stimmt aber nur bedingt. So werden Bäume mit Steinobst wie Süßkirschen bereits direkt nach ihrer Ernte geschnitten – also sobald der Spätsommer eingeleitet ist. "Dann ist der Baum noch belaubt, und man sieht seinen Habitus gut", erklärt ein Sprecher der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Berlin.

Das gilt für Kernobst

Kernobst wie Apfel und Birne ist hingegen erst während des Winters dran, und zwar in frostfreien Zeiten. Ausnahme von allem ist der Nussbaum: Er darf nur im November geschnitten werden, erklärt der Experte. Dann – und nur dann – befindet er sich in der Wachstumspause. Außerhalb dieser würden seine Schnittwunden zu stark bluten.

Grundsätzlich sollten die künftigen Früchte ausreichend Sonne abbekommen und Feuchtigkeit abtrocknen können, bevor sich Pilze breit machen. Aus diesem Grund empfehlen Experten: "Durch einen guten Obstbaum muss man einen Hut werfen können." Er wird also immer wieder ausgedünnt. Außerdem tragen alte Zweige kein Obst mehr.

Tipp

Verwenden Sie immer eine ausreichend scharfe Astschere, damit der Schnitt sauber ist und die Wunde am Baum besser verheilen kann.

Welcher Schnitt ist für welchen Baum geeignet?

Es gibt verschiedene Schnittarten.

Der Pflanzschnitt: Direkt nach dem Pflanzen des jungen Obstbaumes wird der Pflanzschnitt durchgeführt. Mit ihm soll schon jetzt die spätere Kronenform vorgegeben werden. Dabei werden alle Äste bis auf den Mitteltrieb (der steile, korkenzieherförmige Ast in der Mitte) und drei bis vier gesund aussehende Seitentriebe (auch Leitäste genannt) entfernt.

Der Ertragsschnitt: Dieser dient der Ertragssteigerung und wird besonders von Hobbygärtnern gerne angewendet. "Der Baum sieht dann eher aus wie ein Kleiderständer", sagt der Experte.

Der Erziehungsschnitt: Dieser Schnitt ist vor allem für die jungen Gehölze geeignet, von ihnen werden jährlich ein Drittel bis zur Hälfte der Triebe abgenommen.

Der Erhaltungsschnitt: Er gibt dem Baum die Chance, neue und fruchtbare Äste und Zweige zu bilden. Außerdem kann er so ein ausgewogenes Verhältnis von Wurzeln und Krone bilden. Bei diesem Schnitt wird die Krone stets nur leicht gestutzt, um das natürliche Gleichgewicht des Baumes nicht zu gefährden und den Ertrag zu erhalten.

Zum einen werden hier nach unten wachsende Äste abgenommen, erklärt der Experte das Vorgehen. Vor allem aber werden vereinzelt Äste herausgenommen, die älter sind als drei Jahre und eine Borke gebildet haben. "Je älter der Ast ist, desto spröder ist die Borke."

Verjüngungsschnitt für alte Bäume: Hier stutzt der Gärtner die Äste radikal - bis ins alte Holz, was ungefähr der Hälfte der Krone entspricht. Solche Bäume sind oft mit Flechten und Moos belegt. "Sie zerstören den Baum nicht, aber sind ein Anzeichen für altes Holz", erläutert der Experte.

Der so geschnittene Baum wird für ein paar Jahre nur wenig Früchte entwickeln, allerdings dafür wieder Energien sammeln und neue Masse produzieren – was letztlich die Ernte auch wieder befördert.

Winterschnitt: Zwischen Januar und März – also im frühen Frühjahr – erfolgt der Winterschnitt. Er sollte an frostfreien Tagen durchgeführt werden, da die Wunden sonst nicht ausreichend verheilen. Ideal ist es, wenn die Temperatur an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen über minus 5 Grad Celsius liegt. Am besten ist natürlich über 4 Grad Celsius. Erfolgt der Winterschnitt zu spät, kann es sein, dass der Baum nicht mehr richtig austreibt. Das wiederum würde dazu führen, dass er keine Früchte mehr trägt – oder nur noch sehr wenige.
Beim Winterschnitt bei Apfelbäumen sollten Sie die Gartenschere kurz über den weiß wachsenden, oder teilweise noch grünen, Knospen ansetzen. Das sorgt dafür, dass der Trieb dann in Richtung der Sonne wächst und somit ausreichend Sonnenlicht erhält.

Warum ist der Obstbaumschnitt wichtig?

Es gibt mehrere Gründe, die für das Schneiden von Bäumen sprechen: Sie fördern dadurch das Wachstum und den Ertrag. Sie sorgen dafür, dass der Baum gesund bleibt, da alte, schwächelnde Äste entfernt werden und somit neue, stärkere Triebe nachwachsen können. Und die Sie sorgen dafür, dass ausreichend Licht in die Baumkrone scheint und so alle Äste etwas Sonne abbekommen, was sie für die Fotosynthese brauchen.

Sollte man Wassertriebe entfernen?

Die Wassertriebe oder auch Wasserschosse an Obstbäumen wachsen meist sehr wild und unstrukturiert. Sie können Sie entfernen, da es sich dabei nicht um echtes Fruchtholz handelt. Die Äste werden somit keine Früchte tragen. Stattdessen nehmen sie den Früchten die Nährstoffe und das Sonnenlicht weg.

Tipp: Die Wasserschossen können Sie einfach per Hand abbrechen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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