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Flieder pflegen: Richtig pflanzen, schneiden und vermehren


Duftende Frühjahrspflanze
Flieder: Tipps zur Pflege der Blütenpracht

Von dpa-tmn, t-online, az, jb

Aktualisiert am 20.06.2023Lesedauer: 5 Min.
FliederVergrößern des BildesFlieder: Im Garten wächst meist der Gemeine Flieder, auch Gewöhnlicher Flieder genannt (Syringa vulgaris). (Quelle: OGphoto/getty-images-bilder)
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Der Flieder mit seinem betörenden Geruch ist eine typische Frühlingspflanze, die man vor allem im Mai sieht. Was Sie beim Schneiden und Pflanzen von Flieder beachten sollten, lesen Sie hier.

Es gibt etwa 30 reine Arten der Gattung Flieder (Syringa), die in Europa und Asien vorkommen. Alle Fliederarten gehören zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Der Sommerflieder (Buddleja) gehört übrigens nicht zur Gattung Syringa, er blüht im Unterschied zum Gemeinen Flieder auch erst ab Juli.

Im Garten wächst meist der Gemeine Flieder, auch Gewöhnlicher Flieder genannt (Syringa vulgaris). Die Wildform des Flieders ist sehr beliebt. Da sie jedoch eine Höhe von sechs bis sieben Metern erreichen kann, ist sie für kleine Privatgärten oder Terrassen nur bedingt geeignet. Neue Züchtungen von Flieder-Zwergformen empfehlen sich daher eher.

Farben und Sorten

Es gibt etwa zwölf bis 25 Arten der Gattung Flieder, zum Beispiel

  • Himalaya-Flieder,
  • Rundblättriger Flieder
  • Fiederblättriger Flieder,
  • Wolliger Flieder
  • Filziger Flieder oder
  • Zottiger Flieder.

Beim dieser Pflanze denkt man sofort an die typischen lila Farbe. Bei manchen Sorten, wie etwa bei Syringa hyacinthiflora, leuchten die Blüten in einem dunklen Violett. Flieder gibt es aber auch in Rosa, Weiß oder Gelb.

Der Persische Flieder hat neben duftenden Blüten besonders schönes Laub. Bei den Edelflieder-Sorten (Syringa vulgaris Hybriden) dominieren Klassiker, wie beispielsweise die Sorten 'Andenken an Ludwig Späth' mit lilarosa Blüten, 'Charles Joly' mit purpurroten, gefüllten Blüten sowie 'Madame Lemoine' mit weißen, gefüllten Blüten.

Wann blüht Flieder?

Je nach Fliedersorte und Region blühen die Pflanzen zwischen April und Anfang Juli. Hauptblütezeit der meisten Fliederarten und Sorten ist jedoch der Mai. Bei der Kombination mit anderen Pflanzen rät die Gartenakademie Rheinland-Pfalz, die Blütezeiten aufeinander abzustimmen, um alle Pflanzen gut zur Geltung zu bringen.

So kombiniert sie frühblühende Fliedersorten gerne mit Zierkirsche, Blutpflaume oder Prachtspieren. "Hervorragend passt der Flieder auch zu Goldregen oder Rosen", ergänzt die Niedersächsische Gartenakademie.

Wann blüht welche Sorte?

Die meisten Fliedersorten blühen im Mai. Einige blühen allerdings schon im April oder auch im Juli. Die Sorte Syringa Vulgaris beispielsweise blüht erst im Sommer – meist zwischen Mai und Juni. Sommerflieder zeigt erst später seine Blütenpracht, meist zwischen Juni bis in den September hinein, was ihm den entsprechenden Namen Sommerflieder verpasst hat.

  • Gewöhnlicher Flieder, Edelflieder (zum Beispiel Syringa Vulgaris): Mai bis Juni
  • Zwergflieder (zum Beispiel Syringa meyeri Palibin): Mai bis Juli
  • Herbstflieder (zum Beispiel Synringa microphylla Superba): Mai, Nachblüte im September oder Oktober
  • Edelflieder (zum Beispiel Syringa vulgaris Primrose): April/Mai bis Juni
  • Sommerflieder (zum Beispiel Buddleja davidii): Juli bis September

Flieder-Pflege: Boden und Dünger

Flieder ist in der Pflege eher unkompliziert und anspruchslos. Auf nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden wächst er gut. Einige Sorten kommen zudem auch auf schwachsauren Böden zurecht. Die Sorte Preston wächst hingegen eher auf kalkhaltigen Lehmböden.

Bei allen Sorten sollten Sie jedoch eine zu hohe Bodenfeuchtigkeit und Bodendichte vermeiden.

Da Flieder ein Starkzehrer ist, ist Dünger im Frühjahr, beispielsweise mit einem organischen Volldünger, Horn oder Kompost, unbedingt zu empfehlen. Diese Nährstoffzugabe kann zudem eine zweite Blüte nach der ersten fördern. Darüber hinaus können Sie den Boden mit Humus anreichern.

Was ist der geeignete Standort?

Beim richtigen Standort gibt es vor allem eines zu beachten: "Flieder ist ein absolutes Sonnenkind und verträgt keine Beschattung", erklärt der Verband der Gartenbaumschulen. Grundsätzlich bevorzugt der Flieder einen kalkhaltigen, nahrhaften Untergrund.

Aber auch hier sollten Sie auf die Sorte achten. So vertragen beispielsweise Edelflieder wind. Andere Sorten sind hingegen anfälliger für zügige Luft.

Flieder schneiden: Wann und wie viel ist nötig?

Beim Fliederstrauch sollte man nur verblühte Blütenstände direkt nach der Blüte am Ansatz schneiden. Auch abgestorbene Zweige werden entfernt. Am besten wächst der Flieder allerdings, wenn man ihn ohne größeres Schneiden in Ruhe lässt.

Alte Fliedersträucher können durch einen radikalen Rückschnitt der Hauptäste verjüngt werden. Diesen sollte man vorzugsweise im Sommer vornehmen, dann schließen sich die Wunden leicht wieder. Im folgenden Jahr fällt die Blüte dann aber aus. Denn die Blütentriebe für das nächste Jahr werden immer schon während der diesjährigen Blüte gebildet.

Wann wird Flieder gepflanzt?

Die beste Pflanzzeit für Flieder ist der Herbst, damit er vor dem Austreiben im Frühling gut eingewurzelt ist. Wer zu spät dran ist, kann aber auch Containerware in Blüte im Frühjahr kaufen. "Eine ausreichende Wasserversorgung in den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte dann jedoch unbedingt gewährleistet sein", erklärt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Außerdem sei ein vollsonniger Standort unerlässlich. "Schatten mag Flieder gar nicht. Hier wird er zwar Blattmasse entwickeln, aber nicht blühen."

Wie wird Flieder vermehrt?

Wer seinen Flieder selbst vermehren möchte, kann Ausläufer des Flieders mit dem Spaten abstechen und wie eine wurzelnackte Pflanze am gewünschten Ort wieder einsetzen. "Die Eigenschaften des Flieders sind dann mit denen der Mutterpflanze identisch", so die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Auch in diesem Fall müsse der Zögling gut gewässert werden.

Zwergflieder für den Garten

Vor allem die alten französischen und russischen Sorten erlebten zuletzt ein Comeback. Eine der schönsten Sorten des Flieders ist für Diplom-Biologin Elke Haase 'Beauty of Moscow' aus dem Jahr 1947. "Die hellrosa Blüten erinnern mit ihrem irisierenden Glanz an Porzellan", schwärmt Haase von dieser Hybride. Sie empfiehlt daneben die reinweiße und kräftig duftende Sorte 'Pamjat o Kolesnikowe'. "Die Knospen sitzen wie Perlen an den Rispen", beschreibt die Diplom-Biologin. Auch die lilablauen Blüten der Sorte 'Blue Skies' und die hellblauen Rispen von 'President Lincoln' sind Blickfänge.

Der buschige Königsflieder (Syringa x chinensis 'Saugeana') eignet sich besonders gut als Heckenpflanze. Man braucht ihn nur alle zwei bis drei Jahre zu schneiden. In kleine Gärten passt der Zwergflieder Syringa microphylla 'Superba'. Er ist auch als Herbstflieder bekannt, weil er nach der Hauptblüte im Mai immer wieder neue Blütenknospen treibt. Der Verband der Gartenbaumschulen empfiehlt neben dem Herbstflieder den sehr zierlichen und langsam wachsenden Duft-Flieder (Syringa meyeri 'Palibin'). Diese Pflanzen können auch in Kübeln stehen.

Hyazinthen-Flieder (Syringa hyacinthiflora) blüht meist vor dem Gemeinen Flieder. Er wächst buschiger und trägt mehr Blüten. Die Sorte 'Maidens Blush' blüht rosafarben, die Knospen sind aber fast rot. Sehr früh öffnen sich die doppelt gefüllten Blüten von 'Drushba' und bringen den bekannten Lilaton in den Garten.

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Ist Flieder giftig?

Alle grünen Teile der Pflanze, die Rinde und die Früchte sind giftig. Sie enthalten Sambunigrin, ein Blausäureglykosid. Das Gift kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Die Blüten des Flieders enthalten dagegen kaum Giftstoffe. Bei Katzen und Hunden kann aufgrund ihrer geringeren Körpergröße im Vergleich zum Menschen schon ein Verzehr kleiner Mengen giftig wirken. Wie giftig der Flieder ist, hängt von der Sorte ab. Der Gemeine Flieder ist nur sehr schwach giftig.

Geschichte des Flieders

"Ursprünglich stammt der Flieder aus der Balkanregion", erklärt Elke Haase. "Bereits im 16. Jahrhundert wurde dieses Blütengehölz am Hof von Suleiman, genannt der Prächtige (circa 1494-1566), kultiviert." Von dort aus gelangte der Flieder durch die Politik nach Europa. "Der römisch-deutsche König Ferdinand I. (1503-1564) schickte seinen Gesandten Ogier Ghislain de Busbecq (1522-1592) nach Konstantinopel." Er führte Friedensverhandlung mit dem Herrscher des Osmanischen Reiches. Auf dem Rückweg hatte er Tulpen, Hyazinthen und eben Flieder im Gepäck.

In Europa wurde er schnell beliebt und blühte nicht nur in den Botanischen Gärten. "Der Flieder war schon immer etwas Besonderes", sagt Haase. Er wuchs in Königs- und Zarengärten auf dem ganzen Kontinent. Im Volksmund war die Gattung Syringa daher auch als Spanischer oder Türkischer Holunder bekannt.

Nach und nach gelangte der Flieder auch in die Bauerngärten, und im 19. Jahrhundert verbesserten Züchter in England, Frankreich, Russland und auch Deutschland Blütenreichtum und -größe, Farbintensität und Füllung der Einzelblüten. Mit Erfolg: "In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war der Flieder die Luxuspflanze überhaupt", erklärt Haase.

Pflegesteckbrief

Flieder (Syringa vulgaris)
Standort Flieder bevorzugt nährstoffreiche, kalkhaltige Böden. Viel Sonne ist wichtig.
Blütezeit April bis Anfang Juli; Hauptblütezeit im Mai.
Dünger Im Frühjahr mit Volldünger oder Kompost. Auch nach der Blüte ist eine schwache Düngung angebracht.
Schneiden Nur verwelkte Blüten und tote Äste. Radikalschnitt verhindert Blüte im nächsten Jahr.
Vermehren Flieder bildet Ausläufer, die sich abtrennen lassen.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Mein schöner Garten
  • Gartenjournal
  • Eigene Recherche
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