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Hibiskus-Pflege: Überwintern, vermehren und schneiden


Pflegetipps für Rosen-Eibisch & Co.
Hibiskus überwintern: Wann darf er wieder nach draußen?

Von dpa-tmn, t-online, ron

Aktualisiert am 04.03.2022Lesedauer: 5 Min.
Rosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis): Er mag es im Winter hell und eher kühl.Vergrößern des BildesRosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis): Er mag es im Winter hell und eher kühl. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Er ist ein echter Hingucker – sowohl im Garten als auch im Zimmer: der Hibiskus. Doch die bei uns als Eibisch bekannte Pflanze braucht besondere Pflege. Das ist beim Schneiden, Gießen und Überwintern zu beachten.

Trichterförmige Blüten in kräftigen Farben sind das Markenzeichen der sehr beliebten tropischen Pflanze. Ursprünglich kommt der Hibiskus – auf Deutsch Eibisch – aus Asien.

Hierzulande sind vor allem drei Hibiskus-Arten bekannt. Zum einen der Chinesische Rosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis), der als Zimmer- und Kübelpflanze geeignet ist. Fürs Freiland empfiehlt sich der winterharte Garten- oder Strauch-Eibisch (Hibiscus syriacus). Zudem gibt es besondere Zuchtformen der Hibisken wie den Riesen- oder Stauden-Hibiskus (Hibiscus moscheutos-Hybriden), dessen Blüten einen Durchmesser von 30 Zentimetern erreichen können. Diese dritte Hibiskus-Art wird auch Sumpf-Eibisch genannt.

Standort: Warm und sonnig

Der Strauch-Eibisch bevorzugt warme Standorte in der vollen Sonne. Ideal sind auch geschützte Gartenhöfe und Terrassen. Der Boden sollte nährstoffreich und durchlässig sein. Bei einem verdichteten Boden kommt es zu einem verminderten Wachstum der Triebe. Zudem empfiehlt sich ein ausreichend feuchter Boden. Der Rosen-Eibisch im Kübel sollte ebenso hell und sonnig stehen.

Gießen: Bitte keine Staunässe!

Im Sommer sollten Sie mit Wasser nicht geizen, damit der Strauch-Eibisch gut versorgt ist. Staunässe mag er allerdings nicht. Der Rosen-Eibisch im Topf ist während der Blüte täglich zu gießen – so verlängern Sie die Pracht. Allerdings ist auch er recht anfällig: Bei Staunässe kommt es ebenso schnell zu Fäulnis.

Regen und Nässe: Empfindlicher Rosen-Eibisch

Auf äußere Einflüsse, wie Regen und Nässe, reagiert der Rosen-Eibisch empfindlich. Sind die Blätter auch nur über Nacht nass, entstehen Blattflecken. Und bei Wassermangel oder einer Veränderung der Luftfeuchte und Sonneneinstrahlung werfen die exotischen Kübelpflanzen Blätter und Blütenknospen ab. Das ist vor allem der Fall, wenn die Pflanzen im Frühjahr und Herbst aus dem Haus beziehungsweise hinein gebracht werden.

Pflanzen: Frühjahr ist beste Zeit

Der Garten-Eibisch sollte möglichst im Frühling gepflanzt werden, sodass er bis zum Winter gut einwurzelt. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das den doppelten Durchmesser des Wurzelballens misst.
  2. Mischen Sie vor dem Einsetzen die ausgehobene Erde mit etwas nährendem Kompost.
  3. Setzen Sie die Pflanze hinein und treten Sie die Erde vorsichtig an, sodass Sie das Wurzelwerk nicht beschädigen.
  4. Gießen Sie den Garten-Eibisch mit reichlich Wasser an.
  5. Achten Sie darauf, dass in trockenem Frühjahr und Sommer gut gewässert wird.

Unser Tipp

Sollten Sie den Garten-Eibisch dennoch im Herbst setzen wollen, pflanzen Sie bei möglichst gutem, frostfreiem Wetter. Mit einer Mulchschicht aus Herbstlaub und Reisig schützen Sie die Jungpflanze vor starkem Bodenfrost im Winter.

Hibiskushecke: Blühender Sichtschutz

Ein Hibiskusstrauch passt gut als Ergänzung einer Staudenrabatte und als Blütenhecke. Für Letzteres empfiehlt sich der winterharte Garten-Eibisch. Eine solche Hibiskushecke bietet im Sommer einen guten Sichtschutz, bleibt aber im Winter kahl, da der Eibisch im Herbst seine Blätter verliert.

Wuchs: Strauch oder Bäumchen

Der Garten-Eibisch wächst als Strauch mit seitwärts abstehenden Ästen oder kleiner Baum. Werden keine sogenannten Stauchmittel, also Wachstumsregler, eingesetzt, wird diese Art ein meist ein bis zwei Meter, gewöhnlich locker und offen wachsender Strauch.

Vermehren: Stecklinge oder Aussaat

Wenn Sie einen Eibisch vermehren möchten, gibt es zwei einfache Möglichkeiten. Sie können entweder Stecklinge einer bestehenden Pflanze verwenden oder mittels Samen neue Pflanzen züchten. Die Stecklingvariante hat sich beim Rosen-Eibisch bewährt: Sie funktioniert aber nur mit nicht-verholzten Stecklingen, spezieller Anzuchterde und einer Bodenwärme im Pflanzgefäß von über 20 Grad.

Hibiskusblüte: Vielfalt ist Trumpf

Die Blüten des Hibiskus leuchten in kräftigem Rot, Orange, Pink oder Rosa. Sie sind langgestielt und bilden sich nur an den Triebspitzen. In der Blütengröße und -farbe variieren die Sorten stark. Zum Teil erreichen die Trichter einen Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern.

Die ersten Knospen des Garten-Eibisch öffnen sich Ende Juli. Die Blütezeit dauert bis Ende September. Ist es warm genug, zieht sich die Blüte sogar bis in den Oktober. Die Blüten bilden sich am einjährigen Holz der zwischen 1,50 und 2,50 Meter hohen Sträucher.

Eine Besonderheit des Hibiskus ist, dass er die Vollblüte nur in einem bestimmten Temperaturbereich erreicht. So nimmt die Blütenanzahl und ihre Qualität unter 17 und über 28 Grad rapide ab. Daher gilt er in vielen subtropischen Ländern auch als typischer Winterblüher: Im Sommer ist es ihm dort zu heiß.

Blütensorten: Einfach, halb gefüllt und gefüllt

Die Blütenvielfalt der Hibiskus-Pflanzen erstreckt sich von einfach über halb gefüllt bis gefüllt. Zwar sehen die halb und ganz gefüllten Hibiskus-Sorten prächtiger aus, doch bei regnerischem Wetter sammelt sich Wasser in der Blüte. Das ist ein Nachteil, denn die welken Blüten fallen dann auch nicht von alleine ab, sondern bleiben unschön am Strauch hängen.

Bewährt haben sich daher vor allem die Hibiskus-Sorten mit einfachen beziehungsweise ungefüllten Blüten, die einen Durchmesser zwischen sechs und zwölf Zentimeter haben. In einer Versuchsreihe des Bundessortenamtes und des Bundes deutscher Baumschulen, die verschiedene Sorten über sechs Jahre hinweg beobachteten, wurden folgende Hibiskus-Sorten als besonders wertvoll eingestuft:

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  • Hibiscus 'Blue Bird' (einfache, blau-violette Blüte)
  • Hibiscus 'Red Heart' (einfache, weiße Blüte mit roter Blütenmitte)
  • Hibiscus 'Speciosus' (weiße, leicht gefüllte Blüte mit rotem Auge)
  • Hibiscus 'Totus Albus' (reinweiße, halb gefüllte Blüte)

Düngen: Pflegetipp Tomatendünger

Als Dünger für den Rosen-Eibisch empfiehlt sich spezieller Tomatendünger: Mit ihm entwickelt die Pflanze die meisten Blüten. Mehr noch: Der hohe Kaliumgehalt verhindert gelbe Flecken auf Blättern und welkendes Blattlaub. Da der Hibiskus in der warmen Jahreszeit schnell wächst, sollten Sie ihm eine Dosis im Frühling und eine weitere im Sommer geben.

Überwintern: Hell und bis 15 Grad

Der nicht winterharte Rosen-Eibisch im Kübel oder Topf muss ins Haus geholt werden, sobald im Herbst die Außentemperaturen unter zwölf Grad sinken. Bevor er ins Winterquartier wechselt, untersuchen Sie die Pflanze auf mögliche Schädlinge. Wenn Sie einen Befall feststellen, sollten die Tiere sowie die betroffenen Blätter und Stängel sofort entfernt werden. Lesen Sie hier, wie Sie Winterschädlinge bekämpfen.

Stellen Sie den Eibisch danach bei zwölf bis 15 Grad auf. Hier bietet sich ein heller, sonniger Fensterplatz in einem unbeheizten Treppenhaus oder ein mäßig warmer Wintergarten an. Stark beheizte Wohnzimmer sind nicht zu empfehlen, auch weil sich in einer trockenen Umgebung vermehrt Schädlinge wie Spinnmilben ausbreiten. Regelmäßiges Lüften kann einem Befall vorbeugen. Achten Sie aber darauf, dass die Pflanze geschützt steht und nicht einem kalten Luftzug ausgesetzt ist.

Unser Tipp

Ist kein heller Fensterplatz für den Rosen-Eibisch vorhanden, können Sie das fehlende Licht auch mit einer Pflanzenlampe kompensieren. Diese hilft beim Überwintern und schafft die richtigen Bedingungen. Hier können Sie zwischen einer LED-Lampe, Energiesparlampe oder Leuchtstoffröhre wählen. Welche Vorteile diese drei Leuchtmittel haben, erfahren Sie hier.

In der dunklen Jahreszeit braucht der Zimmer-Hibiskus wenig Wasser. Halten Sie den Wurzelballen deshalb nur leicht feucht. Auf Flüssigdünger kann während der Wintermonate vollkommen verzichtet werden.

Neben der "warmen Überwinterung" kann für den Rosen-Eibisch auch eine "kühle Überwinterung" infrage kommen. Das ist aber für die Pflanze mit Nachteilen verbunden. Der Grund: Bei dieser Überwinterung wird die Pflanze in einem Raum sehr frisch, aber frostfrei bei einer Temperatur von unter zehn Grad aufgestellt. Dabei verliert die Kübelpflanze, wie ihr Pendant, der Garten- oder Strauch-Eibisch, ihre Blätter. Im Frühjahr treibt der Rosen-Eibisch zwar wieder aus, doch die Kraft zur Blüte fehlt ihm dann meist.

Winterharte Arten

Der Strauch-Eibisch zählt zu den robusten Hibiskus-Pflanzen und ist winterhart. Hat er sich kräftig und gesund entwickelt, liegt seine Frosttoleranz bei bis zu minus 18 Grad. Das heißt, er übersteht auch strenge Winter. Danach treibt die Freilandvariante aber relativ spät aus. So richten Spätfröste wiederum selten Schaden an.

Info

Werden Hibiskus-Sorten und -Arten im Handel angeboten, so enthalten diese auf dem Etikett meist eine Angabe zur Winterhärtezone. Winterharte Arten, wie der Strauch- oder Garten-Eibisch, sind oft mit der Winterhärtezone 7a oder 7b gekennzeichnet. Das heißt, dass die Pflanze theoretisch Frost von minus 12,3 bis minus 17,7 Grad verträgt.

Schneiden: Rückschnitt im Frühling

Der Strauch-Eibisch kann im Frühling zurückgeschnitten werden. Ein Grund: Der Schnitt stärkt die Pflanze und sorgt für einen kräftigen Triebzuwachs. Zwar geht die Blütenzahl dadurch zurück, die Größe nimmt aber zu.

Ein stärkerer Rückschnitt im Turnus von zwei bis drei Jahren ist angebracht. Das Schneiden verhindert zum einen das Vergreisen der Sträucher, zum anderen fördert es einen buschigen, mehrtriebigen Wuchs.

Der Rosen-Eibisch kann ebenso im Frühjahr etwas ausgelichtet werden, wobei die Triebe nur etwas eingekürzt werden sollten.

Pflanzen-Steckbrief

Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus)
Standort sonnig, geschützt
Boden nährstoffreich, durchlässig
Gießen reichlich und regelmäßig, aber Staunässe vermeiden
Pflanzzeit Frühling, ausnahmsweise Herbst
Vermehren Stecklinge oder Samen aussäen
Überwintern nicht-winterhart: im Haus, hell, wenig gießen, bei 12–15 Grad; winterhart: im Freibeet
Schnittzeitpunkt Frühling
Verwendete Quellen
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