Kleine GĂ€rten gröĂer wirken lassen
Wer bei den aktuellen GrundstĂŒckspreisen baut, stellt sein HĂ€uschen meist nur auf ein kleines GrundstĂŒck. Da bleibt oft nur wenig Platz fĂŒr den Garten. Doch auch mit einer knapp bemessenen GartenflĂ€che kann man sich seine eigene grĂŒne Oase einrichten. Wer diese Tricks der LandschaftsgĂ€rtner kennt, kann mit einfachen MaĂnahmen Mini-GĂ€rten gröĂer wirken lassen.
Ein neuer Garten will gut geplant sein â besonders, wenn er sehr klein ist. Ein simpler und dennoch einleuchtender Trick ist es, mit Farben zu spielen. Um optisch Tiefe zu erzeugen, sollte man fĂŒr den hinteren Teil dunklere, krĂ€ftige Pflanzen wĂ€hlen, wĂ€hrend im vorderen Bereich helle Blumen Weite vermitteln. Das erlĂ€utert der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) in Bonn.
Kleine GĂ€rten klug aufteilen
Ein weiterer Trick ist es demnach, den Garten sinnvoll zu untergliedern. Zum Unterteilen kann man kleine Hecken, bewachsene FlechtzĂ€une oder Rankgitter einsetzen. Die Abschnitte lassen sich etwa als Spielbereich fĂŒr die Kinder oder Japangarten mit Ruheoase gestalten, so der Rat des BGL. Auch mit einzelnen StrĂ€uchern oder hohen GrĂ€sern kann man gezielt optische Barrieren setzen.
Besonders bei ReihenhĂ€usern sind die GĂ€rten oft sehr schmal. Wer sich mit seinen Nachbarn gut versteht, sollte in einem solchen Fall an der GrundstĂŒcksgrenze auf Hecken und ZĂ€une verzichten und stattdessen besser ein Beet anlegen oder niedrige Stauden entlang der Linie setzen. Offen gestaltete Seiten lassen einen schmalen Garten perspektivisch breiter erscheinen. Ein Durchgang zum Nachbargarten mit Torbogen erweckt auĂerdem den Eindruck, das eigene GrundstĂŒck gehe dort noch weiter.
Gartenwege erzeugen optische Tiefe
Besonders wichtig ist es, die Gartenwege und Sitzplatz geschickt zu planen. FĂŒr eine schmale GartenflĂ€che empfehlen LandschaftsgĂ€rtner einen in sanften Bögen angelegten Pfad. Bei breiten, kurzen GĂ€rten ist es ratsam, die LĂ€ngsachse hervorzuheben und bei quadratischen FlĂ€chen empfehlen die Experten diagonal verlaufende Wege. LĂ€sst man diese am Ende des Gartens etwas schmaler werden und dann auslaufen, unterstĂŒtzt dies die gewĂŒnschte Tiefenwirkung. Ein runder Sitzplatz lĂ€sst den Raum insgesamt gröĂer wirken.
FĂŒr GemĂŒtlichkeit sorgt oft eine Dezentralisierung. "Statt nur einer Sitzecke auf der Terrasse lohnt es sich oft, eine zweite einzurichten, etwa auf einer KiesflĂ€che am Rand", sagt der Buchautor und LandschaftsgĂ€rtner Martin Staffler. So könne man sich je nach Tageszeit dorthin setzen, wo die Sonne gerade hinkommt. FĂŒr die Terrasse eignen sich glatte, groĂflĂ€chige Platten am besten. Sie können als Ruhepool fungieren und einen ausgleichenden Kontrast zu ĂŒberbordenden Rabatten bieten.
Auf die richtigen Pflanzen kommt es an
Bei aller Planung ist jedoch die Wahl die richtigen Pflanzen entscheidend. GrundsĂ€tzlich sollte man bei einem kleinen Garten gut darauf achten, dass er nicht zu dicht bepflanzt ist, damit er nicht ĂŒberladen wirkt. Ton-in-Ton-Pflanzungen wirken ruhig und edel. "Je kleiner der Garten ist, desto schneller wirkt eine ĂŒppig bunte Gestaltung ĂŒberladen", erlĂ€utert Tobias Domroes, Landschaftsarchitekt und Buchautor aus HambrĂŒcken.
Da in einem kleinen Garten nicht so viele verschiedene GewĂ€chse Platz finden, ist es ideal, wenn eine Pflanze gleich mehrere Zieraspekte bietet. Das können eine schöne BlĂŒte im FrĂŒhjahr, dekorative FrĂŒchte oder buntes Herbstlaub sein. Deshalb sind StrĂ€ucher wie die Felsenbirne (Amelanchier), Blumen-Hartriegel (Cornus) oder ein Zier-Apfelbaum (Malus) fĂŒr Mini-GĂ€rten ideal.
Wenn der Platz in der LĂ€nge und Breite fehlt, kann man gut die Höhe nutzen. Kletterpflanzen wie Weinreben, Clematis und Kletterrosen sind eine gute Wahl, empfiehlt der BGL. Sie sind schmal, dekorativ und mit Rankhilfen aus Holz oder Metall vielseitig einsetzbar. FĂŒr den GemĂŒseanbau eignen sich Stangenbohnen, KĂŒrbis oder Gurken. Auch ein Hochbeet oder eine KrĂ€uterspirale können den Mini-Garten bereichern, indem sie eine zusĂ€tzliche Ebene schaffen und damit mehr Raum erzeugen.
Kleine BĂ€ume erlaubt
Schwierig wird es mit BĂ€umen oder Teichen. WĂ€hrend WasserflĂ€chen in gröĂeren GĂ€rten durchaus Weite erzeugen, nehmen sie in kleineren GĂ€rten wertvollen Platz weg. Auch wenn nicht jede Sorte geeignet ist, muss man auf einen Baum nicht verzichten. Der BGL rĂ€t zu kleinen rundkronigen BĂ€umen wie der Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides 'Nana') oder der Kugel-Ahorn (Acer platanoides 'Globosum'). "Wer einen Nutzgarten möchte, kann die RĂ€nder mit Spalierobst oder schwachwĂŒchsigen ObstbĂ€umen bepflanzen", rĂ€t August Forster, PrĂ€sident des BGL. Ăberhaupt eignen sich Spalierpflanzen wie Kornelkirsche oder ZierĂ€pfel gut fĂŒr kleinere GĂ€rten. "Auch ist es ratsam, Gehölze zu wĂ€hlen, die sich gut beschneiden lassen â etwa Eibe, Scheinhasel oder Buchs", fĂŒhrt Forster weiter aus.
Senkgarten ist eine praktische Lösung
Einen Senkgarten sieht man in privaten GĂ€rten eher selten â dabei eignet er sich perfekt gerade fĂŒr kleinere GĂ€rten. Denn durch das Tieferlegen eines Teils des Gartens bekommt die FlĂ€che mehr Tiefe. Und durch die Hangböschung erhĂ€lt der GĂ€rtner auch mehr GartenflĂ€che zum Bepflanzen.