Gartenbeet und Rasen regelmĂ€Ăig kalken
Ob der Rasen schön grĂŒn ist und die Blumen prĂ€chtig wachsen, hĂ€ngt ganz entscheidend vom Boden ab. "Immer feste druff" mit dem DĂŒnger ist allerdings nicht die beste Lösung. Eine regelmĂ€Ăige Bodenanalyse klĂ€rt, welche NĂ€hrstoffe das Gartenbeet wirklich braucht. Und noch ein Grund spricht fĂŒr die Bodenanalyse: So klĂ€rt sich, ob der pH-Wert des Bodens stimmt. Denn ein zu saurer Boden kann sich verdichten und die darin wachsenden Pflanzen nicht mehr optimal mit NĂ€hrstoffen versorgen. Wie viel Kalk man nehmen muss und was ist beim Kalken zu beachten ist.
Der pH-Wert gibt den SÀuregrad des Bodens an: pH 7 ist neutral, höhere Werte werden als alkalisch bezeichnet, niedrigere als sauer. Der optimale pH-Wert liegt bei sandigen Böden um 5,5 und bei lehmigen Böden um 6,0.
Faustregel fĂŒrs richtige Kalken
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen rÀt als Faustwert, auf sandige Böden alle zwei bis drei Jahre je Quadratmeter etwa 150 Gramm kohlensauren Kalk zu geben. Lehmigen Böden tun als Richtwert je Quadratmeter 100 Gramm Branntkalk gut.
Der richtige Zeitpunkt zum Kalken
Ein guter Zeitpunkt, um den Boden zu kalken, ist der FrĂŒhling. Der Boden muss beim Kalken trocken sein, beim DĂŒngen von Rasen und Staudenbeeten ist der Himmel am besten bedeckt. Zu beachten ist, dass der Kalk nicht gleichzeitig mit Stallmist ausgebracht werden darf. Sonst entweicht der Stickstoff, den der Mist dem Boden geben soll, in die Luft. Wer im FrĂŒhjahr den richtigen Zeitpunkt zum Kalken verpasst hat, kann dies ĂŒbrigens auch im Herbst nachholen.
Nicht jede Pflanze vertrÀgt Kalk
Wie viel gekalkt wird, hĂ€ngt aber nicht nur vom Boden allein ab, sondern auch von den Pflanzen, die dort wachsen. Darauf weist die Gartenakademie Rheinland-Pfalz hin. Nicht gekalkt werden sollte bei Pflanzen, die ein saures Milieu benötigen. Dazu gehören beispielsweise Moorbeetpflanzen wie Rhododendron oder Hortensien, aber auch Beerenobst. GemĂŒsepflanzen bevorzugen laut den Experten der Gartenakademie einen schwach sauren Boden. Hier sollt der pH-Wert zwischen 5,3 und 7 liegen.
Erde von Experten analysieren lassen
Wer unsicher ist, kann eine Bodenprobe entnehmen und diese von Fachlaboren analysieren lassen. Dazu nimmt man an 15 bis 20 Stellen kleine Einzelproben, erklĂ€rt die Kammer. Sie werden mit der Hand durchgemischt. Etwa 300 Gramm davon kommen in eine saubere PlastiktĂŒte, die verschlossen und beschriftet eingeschickt wird. Vermerkt werden sollte, was in dem Boden wĂ€chst â GemĂŒse, Obst, Blumen oder Rasen. Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Nord-West verlangt fĂŒr eine Analyse beispielsweise 18,10 Euro. Dazu kommen 18 Euro fĂŒr eine DĂŒngeempfehlung (jeweils zzgl. Mehrwertsteuer).
Im Handel gibt es auch einfache pH-Tests fĂŒr den Garten, die sich zuhause durchfĂŒhren lassen. Das Ergebnis ist dann aber ungenauer, auch eine DĂŒngeempfehlung fĂ€llt hier natĂŒrlich aus.
Auch der Rasen braucht ab und an Kalk
Ein schönes GrĂŒn hĂ€ngt wie auch das Gartenbeet vom richtigen pH-Wert ab. Ideal liegt er zwischen 5,5 und 6,5. Ist der Boden zu sauer, sollte man den Rasen kalken. Alkalisch darf der Rasen auf keinen Fall werden. Daher ist vom Kalken "auf gut GlĂŒck" auch abzuraten: Ein Zuviel schadet mehr als es nutzt. Vor dem Ausbringen des Kalks empfiehlt es sich, den Rasen zu vertikutieren.
Gegen Moos hilft der Kalk ĂŒbrigens laut der Deutschen Rasengesellschaft nicht. Der niedrige pH-Wert ist eine Begleiterscheinung, die allgemeine Ursachen hat, wie zum Beispiel StaunĂ€sse. Diese muss beseitigt werden. Eine Kalkbeigabe allein nĂŒtze dagegen nicht gegen Moos.
Manche Pflanzen zeigen den pH-Wert an
Etwas ungenauer lĂ€sst sich der pH-Wert auch anhand so genannter Zeigepflanzen bestimmen. So deuten Schachtelhalm, StiefmĂŒtterchen, Moos oder Sauerampfer auf einen Kalkmangel hin. Einen hohen pH-Wert zeigen Brennessel, Taubnessel oder HirtentĂ€schel an. Wobei sich ein alkalischer pH-Wert aber nur sehr schwer im heimischen Garten regulieren lĂ€sst.