Kleine Pflanzenkunde Apfelkerne einpflanzen: Wächst daraus wirklich ein Baum?

Aus den Kernen des Apfels wächst ein neuer Baum, wenn sie richtig eingepflanzt werden. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen.
Kennen Sie noch diesen alten Spruch aus der Kindheit, dass beim Verzehr von Apfelkernen ein Baum im Bauch wächst? Das ist natürlich Unsinn, aber die Kerne dienen tatsächlich als Saatgut für neue Bäume. Pflanzen Sie sie unter optimalen Bedingungen ein, wächst daraus ein neuer Apfelbaum. Wie lange das dauert und wie Sie vorgehen, erklären wir Ihnen.
Wie bringe ich Apfelkerne zur Keimung?
Der erste Schritt vor dem Einpflanzen der Apfelkerne ist die Keimung. Hierfür ist Kälte erforderlich, die Sie im Kühlschrank simulieren. Wählen Sie Kerne Ihrer bevorzugten Apfelsorte und befreien Sie diese gründlich vom Fruchtfleisch. Anschließend wickeln Sie sie in feuchtes Küchenpapier und geben dieses in einen Plastikbeutel.
Im Gemüsefach Ihres Kühlschranks herrschen die optimalen Bedingungen, dort belassen Sie die Apfelkerne für circa sechs Wochen. Prüfen Sie die Feuchtigkeit des Küchenpapiers regelmäßig nach. Wird es zu trocken, sprühen Sie es mit einer Sprühflasche von außen noch einmal ein, ohne die Kerne auszuwickeln. Lüften Sie den Plastikbeutel außerdem alle zwei Tage für ca. fünf Minuten.
Nach vier Wochen ist es Zeit für einen ersten Blick. Hat sich bereits ein kleiner Austrieb entwickelt, wird es Zeit zum Einpflanzen. Nicht alle Kerne keimen. Sind nach sechs Wochen noch keine optischen Anzeichen sichtbar, entsorgen Sie die betroffenen Kerne und pflanzen nur jene ein, die gekeimt haben. Denken Sie auch rechtzeitig darüber nach, ob Sie Ihren Apfelbaum veredeln möchten, um Ihre Lieblingssorten zu züchten.
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Apfelkerne einpflanzen: So geht's richtig
Sind die ersten Keimlinge zu sehen, geht es an die nächsten Schritte:
- Befüllen Sie kleine Töpfchen mit Anzuchterde (ca. fünf Zentimeter Durchmesser).
- Setzen Sie die Kerne einzeln und mit dem Keim nach unten zeigend in die Erde.
- Die ideale Pflanztiefe beträgt einen Zentimeter.
- Bedecken Sie die Kerne locker mit Erde und gießen Sie sie an.
Für das weitere Wachstum ist ein heller, aber nicht direkt sonniger Platz geeignet. Eine Fensterbank mit indirektem Licht ist ideal. Halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass. Kleine Töpfe mit Ausgusslöchern sind ideal, um Staunässe zu meiden. Nach einigen Wochen wachsen die Keimlinge weiter. Sind sie stark genug, setzen Sie sie in größere Töpfe oder ins Freiland um. Draußen braucht Ihr junger Baum viel Pflege, um sich optimal zu entwickeln.
Wie schnell wächst ein Apfelbaum aus dem Kern?
Das Wachstum bestimmen die Apfelsorte und die Wachstumsbedingungen. Den größten Fortschritt sehen Sie einige Wochen nach der Keimung. Der junge Baum bildet Wurzeln und stabile Triebe aus. Nach etwa einem Jahr dürfen Sie mit einer Baumgröße von rund 50 cm rechnen, sofern Ihr Baum genug Licht, Wasser und Platz hat.
Im Freiland wächst er schneller, wenn der Boden genügend Nährstoffe enthält. Bis sich die erste Blüte zeigt, vergehen fünf bis zehn Jahre. Das Projekt ist daher vor allem für geduldige Gärtner geeignet.
Tipp: Damit es wirklich zur Bildung von Früchten kommt, braucht der Apfelbaum andere Bäume zur Befruchtung in der Nähe. Sobald Ihr Bäumchen nach der Keimung um etwa zehn Zentimeter gewachsen ist, können Sie es nach draußen bringen. Suchen Sie einen Platz mit anderen Bäumen in der Nähe, damit die Bestäubung stattfindet.
- Eigene Recherche