Verbotene Pflanzen Ist der Essigbaum verboten? Wo er nicht angepflanzt werden darf

Der Essigbaum (Hirschkolbensumach) stammt eigentlich aus dem östlichen Nordamerika. Ob er in Deutschland noch stehen darf, ist fraglich.
Seit dem 17. Jahrhundert werden Essigbäume schon auf europäischem Boden angepflanzt. Dank seiner Herbstfärbung ist er als Ziergehölz beliebt. Doch sollte man ihn wirklich in den eigenen Garten setzen?
Darf man den Essigbaum anpflanzen?
Sein Erscheinungsbild mit den flaumig behaarten Zweigen in markanten Verzweigungen erinnert an ein Hirschgeweih, weswegen der Essigbaum auch Hirschkolbensumach genannt wird. Er sondert einen Milchsaft ab, auf den manche Menschen bei Kontakt allergisch reagieren.
Deswegen ist der Essigbaum (Rhus typhina) in der Schweiz tatsächlich verboten. Nach der Freisetzungsverordnung darf er dort weder gepflanzt noch verkauft, importiert oder verschenkt werden. Das Verbot gilt, weil der Essigbaum als invasiver Neophyt einheimische Pflanzen verdrängt und sich über Wurzelausläufer sehr stark ausbreiten kann.
In Deutschland ist die Situation etwas anders: Hier ist der Anbau des Essigbaums seit dem 1. Januar 2022 bei Agroforstsystemen verboten. In Kleingärten wird vom Bundesamt für Naturschutz empfohlen, komplett auf den Essigbaum zu verzichten, ein generelles bundesweites Verbot wie in der Schweiz gibt es aber nicht.
Allerdings ist auch in Deutschland die Problematik der unkontrollierten Ausbreitung und der Verdrängung heimischer Arten bekannt, weshalb Vorsicht geboten ist.
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Sollte man den Essigbaum generell anpflanzen?
Ob man den Essigbaum (Rhus typhina) generell anpflanzen sollte, hängt von mehreren Faktoren ab.
Vorteile des Essigbaums
Der Essigbaum ist äußerst robust, pflegeleicht und stellt geringe Ansprüche an Boden und Standort. Er gedeiht auf nahezu allen Böden, ist trockenheitsverträglich und eignet sich sowohl für sonnige als auch halbschattige Plätze.
Besonders geschätzt wird er wegen seiner auffälligen Herbstfärbung und als attraktives Ziergehölz, das Struktur und Farbe in den Garten bringt. Seine starken, weit verzweigten Wurzeln machen ihn nützlich zur Befestigung von Böschungen und zur Erosionskontrolle.
Die Fruchtstände bieten Vögeln im Winter Nahrung.
Nachteile und Vorsichtsmaßnahmen
Essigbäume bilden sehr viele Wurzelausläufer und können sich dadurch schnell und unkontrolliert im Garten ausbreiten. Dies kann dazu führen, dass sie andere Pflanzen verdrängen und große Flächen überwuchern.
Aufgrund dieser Eigenschaft gilt der Essigbaum in manchen Regionen als invasiv und ist nicht überall willkommen. Alle Pflanzenteile sind leicht giftig. Hautkontakt mit Blättern kann zu Reizungen führen, daher sollten Sie bei der Pflege Handschuhe tragen und Kinder fernhalten.
Um die Ausbreitung zu kontrollieren, wird dringend empfohlen, beim Pflanzen eine Wurzelsperre einzubauen. Diese sollte mindestens 60 Zentimeter tief und im Durchmesser 1,5 bis 2 Meter groß sein.
Verwendungsmöglichkeiten des Essigbaums: Dafür eignet er sich
Der Essigbaum eignet sich hervorragend als Ziergehölz für den Garten, insbesondere wegen seiner auffälligen Herbstfärbung und markanten Wuchsform. Er wird oft als Solitärbaum, in Gruppenpflanzungen oder als kleiner Hausbaum verwendet und ist auch für öffentliche Grünanlagen beliebt.
Das Holz des Essigbaums ist leicht und spröde, daher wirtschaftlich wenig bedeutend, wird aber gelegentlich für Tischlerarbeiten, gröbere Konstruktionen, Drechselarbeiten und als Material für Griffe oder Dosen genutzt.
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Die roten Früchte werden als Gewürz (Sumach) verwendet, insbesondere in der orientalischen Küche, etwa für Marinaden oder als Bestandteil von Gewürzmischungen für Kebab. Außerdem sind die Beeren eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere.
Da sich die Wurzeln des Essigbaums schnell ausbreiten, wird beim Anpflanzen im eigenen Garten zur Vorsicht geraten. Verboten ist der Essigbaum in Deutschland jedoch nicht.
- Eigene Recherche
- nabu.de: "Götterbaum oder Teufelszeug?"