Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hunderte Feuerwehreinsätze Schwere Gewitter in Deutschland: Feuerwehr meldet Windhose
In Deutschland gab es am Donnerstag heftige Unwetter. In Thüringen fegt eine Windhose durchs Land, in Berlin stand der S-Bahn-Verkehr still.
Heftige Unwetter sind am Donnerstag über weite Teile Deutschlands gezogen – und haben deutliche Spuren hinterlassen. So gab es in Berlin Sturmböen und starke Regengüsse, nur kurz nach dem Wetterchaos vom Wochenbeginn. Wegen umgestürzter Bäume stellte die Bahn den Zugverkehr erneut im gesamten Berliner S-Bahnnetz ein. Besonders im Norden der Stadt waren auch am Freitagmorgen weiter mehrere Streckenabschnitte gesperrt.
Die Feuerwehr steht nun vor umfangreichen Aufräumarbeiten. Derzeit stehe man bei über 750 wetterbedingten Einsätzen, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr in der Nacht. Die durch Sturmböen entstandenen Schäden würden am Freitag weiterhin abgearbeitet.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob am späten Donnerstagabend die letzten Warnungen vor schweren Gewittern wieder auf. Für Freitag wurden zunächst keine weiteren Unwetter vorhergesagt.
Unwetter in Deutschland: Verletzte nach schweren Gewittern
In Potsdam wurde eine Frau durch das Unwetter lebensbedrohlich verletzt. Sie sei zusammen mit einer weiteren Person im Neuen Garten von einer herabstürzenden Baumkrone getroffen worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Eine zweite Person erlitt schwere Verletzungen durch das Unwetter.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
In Berlin wurde gegen 18.30 Uhr der gesamte S-Bahn-Verkehr eingestellt, wie eine Bahnsprecherin t-online bestätigte. Grund seien mehrere umgestürzte Bäume auf den Gleisen. Auch Busse und Straßenbahnen waren betroffen. Die Linien fuhren teilweise nur eingeschränkt oder verkürzt, wie die Berliner Verkehrsbetriebe mitteilten. Im Stadtteil Heiligensee ist laut Berliner Feuerwehr ein Fußgänger verletzt worden.
Der DWD hatte vor schweren Gewittern mit Orkanböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 105 Kilometern pro Stunde gewarnt. Gegen 17.30 Uhr nahmen die Gewitterzellen Kurs auf Brandenburg und Berlin. Zuvor waren Teile Bayerns, Sachsen-Anhalts, Niedersachsens und Thüringens betroffen.
Feuerwehr meldet Windhose
Bereits am späten Nachmittag gab es Berichte über erste Schäden: Bayerns Hauptstadt München wurde von hunderten Blitzen getroffen. Viele Flugzeuge mieden Flugverkehrsdaten von "Flightradar24" zufolge den Luftraum über Augsburg und westlich von München. Im Landkreis Eichsfeld in Thüringen gab es zahlreiche Unwettereinsätze für die Feuerwehr. Ein Schwerpunkt war Dingelstädt. Dort hat es laut Leitstelle eine Windhose gegeben.
Im Raum Gießen und Kassel stürzten mehrere Bäume um, die teilweise auf die Straße fielen. Nahe Gießen fiel ein Baum auf Bahngleise, der Bahnverkehr kam dadurch teilweise zum Erliegen.
Besonders stark betroffen war offenbar die Altmark in Sachsen-Anhalt. Es liefen gegen 17.30 Uhr unzählige Notrufe ein, hieß es aus der Leitstelle. Details gab es zunächst nicht. Im Landkreis Harz gab es mehrere Einsätze der Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume auf Straßen.
Unwetter auch in Österreich
Auch andere Teile Europas sind von heftigen Unwettern betroffen: In Österreich wurde in mehreren Bereichen die höchste Warnstufe ausgerufen. Wegen der Warnlage ließen die Veranstalter des Festivals "Woodstock der Blasmusik" im Inntal das Gelände komplett räumen. Zehntausende Besucher waren betroffen, wie das Portal "Ö24" berichtete. Die Veranstalter schrieben auf Facebook: "Bitte sucht Schutz in euren Autos". Am späten Nachmittag war die Gewitterfront allerdings immer noch nicht durchgezogen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
In Fügen im Zillertal gingen am Nachmittag große Mengen Hagel nieder, die die kleinen Straßen in Flüsse verwandelten, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war.
Auch die Adriaküste ist von schweren Unwettern betroffen: In Teilen Italiens und Kroatiens drohen Orkanböen und heftige Hagel-Gewitter.
- dwd.de: "Wetter- und Unwetterwarnungen für Deutschland"
- Eigene Berichterstattung
- heute.at: "Achtung an der Adria: Unwetter treffen Urlaubsregion"
- puls24.at: "Tirol: Unwetter – Straßen verwandelten sich in Tirol in reißende Bäche"
- oe24.at: "Super-Gewitter-Zelle: Zehntausende bei Festivalgelände evakuiert"
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa