Weinanbau Vorsicht: Diese Krankheiten können Weinreben befallen
Es sind vor allem die Pilzkrankheiten, die Ihre Weinernte zunichtemachen. So können Sie Erkrankungen vorbeugen und mit Erfolg dagegen kämpfen.
Ob Sie hobbymäßig oder professionell Wein kultivieren – bei dieser Kulturpflanze müssen Sie sehr vorsichtig sein und immer ein wachsames Auge haben. Der Grund dafür ist ihre Anfälligkeit für Krankheiten. Zu viel Regen oder anhaltende Trockenheit, Nährstoffmangel und anderes schwächen die Weinreben und führen oft zu Erkrankungen durch Pilze, Viren und Bakterien. Welche es gibt, wie Sie sie erkennen und bekämpfen können.
Pilzkrankheiten – üble Mitspieler im Weingarten
In den meisten Fällen werden Krankheiten an Weinreben durch Pilzerreger ausgelöst. Dabei spielen vor allem vier Pilze eine Rolle, die zu verschiedenen Symptomen führen können. Das sind:
- Echter Mehltau
- Falscher Mehltau
- Graufäule
- Roter Brenner
Seltener tritt beim Wein die Schwarzfleckenkrankheit auf, die ebenfalls durch Pilzerreger Einzug hält.
Pilzkrankheiten am Wein identifizieren
Schauen Sie sich Ihre Weinreben genau an, um die jeweilige Erkrankung identifizieren und anschließend behandeln zu können. An folgenden Merkmalen erkennen Sie die verschiedenen Pilzkrankheiten:
- Echter Mehltau: Weinblätter sind oberseits mit einer weißen, mehlartigen Schicht überzogen, Pflanze wächst nicht mehr, Beeren platzen auf
- Falscher Mehltau: gelbe und später bräunliche Flecken auf den Blättern, weißer Pilzüberzug auf den Blattunterseiten
- Graufäule: gräulicher Pilzüberzug und braune bis graue Verfärbung der Beeren
- Roter Brenner: rote, gelbe bis grüne eckige Flecken auf den Blättern
Viruskrankheiten und bakterielle Infektionen
Wesentlich weniger von Bedeutung im Weinbau sind Viruserkrankungen und bakterielle Infektionen. Dennoch können sie unter Umständen auftreten. Bekannt sind hierunter die Blattrollkrankheit und die Mauke. Während die Blattrollkrankheit durch Läuse übertragen und von einem Virus ausgelöst wird, hat die Mauke ihre Ursache in einer bakteriellen Infektion. Bei der Mauke treten Wucherungen am mehrjährigen Holz auf. Die Blattrollkrankheit erkennen Sie hingegen an Blättern, die sich verfärben und später einrollen.
Krankheiten gezielt vorbeugen
Damit es erst gar nicht zu Krankheiten an Ihren Weinreben kommt, sollten Sie vorbeugen, und zwar so:
- resistente Sorten wählen
- Wein nur in Regionen anbauen, die nicht zu niederschlagsreich sind
- passenden Standort anbieten: sonnig, warm und luftig
- Trockenheit durch regelmäßiges Gießen ausgleichen
- Wein regelmäßig schneiden und im Sommer auslichten
- mehrmals im Jahr mit Dünger versorgen
Krankheiten an Weinreben bekämpfen
Hat eine Krankheit zugeschlagen, sollten Sie schnell handeln. Bei einer Viruserkrankung oder bakteriellen Infektion können Sie gewöhnlich nicht viel tun, außer die komplette Pflanze herunterzuschneiden oder ganz zu vernichten. Eine Pilzerkrankung kann im Gegensatz dazu besser bekämpft werden.
Ist Ihr Wein von Mehltau, Graufäule oder dem Roten Brenner befallen, schneiden Sie alle befallenen Pflanzenteile ab und entsorgen Sie sie im Hausmüll. Zusätzlich sollten Sie auf pilzvernichtende Mittel zurückgreifen. Dabei können sowohl Hausmittel, wie zum Beispiel Backpulver oder Milch, als auch handelsübliche Fungizide zum Einsatz kommen.
Durch verschiedene Faktoren wird Wein anfälliger für Krankheiten. Beugen Sie einer Erkrankung vor, indem Sie auf die richtigen Standortbedingungen achten und den Wein durch Düngung, Bewässerung direkt auf den Wurzelbereich und Schnitt gut pflegen.
- plantopedia.de: "Krankheiten an Weinreben: 8 häufige Weinkrankheiten bekämpfen" (Stand: 06.06.2023)
- eigene Recherche