Tierwissen Piranhas: Wo leben sie und wie gefährlich sind sie?
Piranhas werden gemeinhin als gefährlich bezeichnet, aber wo leben die Raubfische eigentlich? Hein ein Überblick über ihre Gewohnheiten.
Piranhas sind kleine Raubfische, denen ein negativer und starker Ruf vorauseilt. Ihre scharfen Zähne und die Geschichten über blutige Angriffe haben ihnen einen zweifelhaften Ruhm eingebracht. Dabei handelt es sich bei den meisten Arten um scheue und sogar friedliche Tiere, die erst einen Stressauslöser brauchen, um aggressiv zu werden. Schon ihr Name löst bei vielen Unbehagen aus – doch die Realität ist oft weit weniger dramatisch.
Wo leben Piranhas?
Piranhas kommen ausschließlich in Südamerika vor. Sie besiedeln große Flusssysteme wie den Amazonas, den Orinoko und den Río Paraguay. Auch kleinere Flüsse, Seen und Seitenarme in Brasilien, Venezuela, Kolumbien, Peru, Bolivien und Argentinien zählen zu ihrem Lebensraum.
Dabei bevorzugen sie langsam fließende oder stehende Gewässer mit dichter Vegetation. Hier finden sie Verstecke und reichlich Nahrung. Sie fressen kleinere Fische, Insekten, Würmer, Krustentiere, Schnecken und sogar Früchte oder Samen, die ins Wasser fallen.
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Sind Piranhas wirklich gefährlich für Menschen?
Das Bild vom aggressiven Schwarm, der in Sekunden ein Tier skelettiert, stammt vor allem aus Filmen. Tatsächlich greifen Piranhas Menschen nur in Ausnahmesituationen an – etwa bei extremem Nahrungsmangel oder wenn sie sich bedroht fühlen. Auch das Wahrnehmen von Blut kann bei ihnen zum Auslöser werden. Die für den Menschen bedrohlichsten Arten sind:
- Roter Piranha (Pygocentrus nattereri)
- Piraya (Pygocentrus piraya)
- Schwarzer Piranha (Serrasamlus rhombeus)
- Gelber Piranha (Serrasalmus maculatus)
Der Schwarze Piranha gehört zu den wahren Kraftpaketen der Natur. Im Verhältnis zu seiner Körpergröße übertrifft sein Biss sogar Hai, Löwe, Alligator, Gepard und sogar den Tyrannosaurus Rex. Obwohl er nur rund 30 bis 40 Zentimeter misst, übt er beim Zubeißen eine immense Kraft aus.
Haben Piranhas natürliche Feinde – und sogar einen Nutzen?
Trotz ihrer Zähne und immensen Bisskraft sind Piranhas nicht frei von Feinden. Kaimane, Flussdelfine, größere Fische wie der Arapaima sowie Vögel und Schildkröten jagen Piranhas – vor allem die Jungtiere. Ökologisch gesehen erfüllen sie eine wichtige Aufgabe, denn sie sind so eine Art "Gesundheitspolizei", die im Süßwasser für Ordnung sorgen, indem sie Aas und kranke Tiere fressen und so beseitigen. Das hält das Ökosystem im Gleichgewicht.
- Eigene Recherche