Heimische Tierwelt Wie alt werden Rehe? – Ein Leben in stetiger Gefahr
Rehe sind beliebt. Die Jagd, Krankheiten und der Straßenverkehr bedrohen aber ihr Leben. Welches Alter kann ein Reh erreichen?
Ihre Gesamtzahl ist nur zu schätzen. In Deutschland leben Millionen von Rehen. Jedoch verlieren allein durch die Jagd jährlich über eine Million dieser Tiere ihr Leben. Und täglich sterben Rehe auf unseren Straßen. So alt können sie trotz aller Gefahren werden.
Ein allzu kurzes Leben
Manche Rehe werden fünfzehn Jahre alt. Die durchschnittliche Lebenszeit beträgt aber nur zwei bis drei Jahre. Lediglich 15 Prozent der Tiere werden älter als vier Jahre. Rehe leiden an vielen Erregern, die Krankheiten auslösen. Dazu gehören:
- Parasiten wie Zecken, Würmer oder Nematoden,
- Viren, die Tollwut und andere tödliche Krankheiten auslösen,
- Bakterielle Erkrankungen, die zu Abszessen führen.
Zudem nutzt sich das Gebiss der Rehe zügig ab. Verlieren sie ihre Backenzähne, sind sie nicht mehr in der Lage, ihr Futter zu zerkauen. Das führt im zunehmenden Alter häufig zum Tod.
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Das Reh in seinem Lebensraum und was es dort frisst
Das europäische Reh kommt fast auf dem gesamten Kontinent vor. Dort lebt es im Wald, der ihm Schutz bietet und auf Feldern mit ihrem breiten Nahrungsangebot. Rehe halten sich auch gerne auf Wiesen auf. Sie sind Pflanzenfresser. Eine besondere Vorliebe hegen sie für die folgenden:
- Laubtrieb und Kräuter
- Gräser und Knospen
- Nutzpflanzen wie Raps und Weizen
Im Winter verzehren sie Farne und Schachtelhalme, Beeren und Bärlappgewächse.
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Bambi hat viele Feinde
Mehrere Raubtierarten stellen dem Reh nach. Dazu zählen der Luchs und der Wolf. Jene kommen aber in Deutschland eher selten vor. Steinadler und bisweilen auch Wildschweine reißen Kitze. Aufgrund ihrer Häufigkeit sind Füchse eine Gefahr für den Nachwuchs von Rehen. Wildernde Haushunde jagen sie ebenso. Die größte Bedrohung bleibt jedoch der Mensch.
- Durch die Jagd starben in der Saison 2023/24 1,3 Millionen Rehe.
- Im Straßenverkehr gingen in den Jahren 2023/24 etwa 200.000 der Tiere verloren.
- Rehkitze sterben, verborgen in Feldern, durch den Einsatz von Mähdreschern.
Rehe gleichen die hohen Verluste durch ihre Fruchtbarkeit und ihre Anpassungsfähigkeit wieder aus. Doch fügen sie dem Wald auch Schaden durch den Verbiss junger Bäume zu.
Rehe in der Gefangenschaft
In zoologischen Gärten gehaltene Rehe erreichen ein Alter von bis zu 25 Jahren. Dort lauern keine Jäger, die Ernährung ist gesichert, und der Tierarzt kümmert sich um erkrankte Tiere. Der Preis hierfür ist der Verzicht auf ein angestammtes Leben in Wald und Flur.
- jagdblatt.info: Wildkrankheiten beim Rehwild - Jagdblatt
- nabu.de: Unwiderstehliche Augen: das Reh im Porträt - NABU