Fischsterben in Rheinland-Pfalz Wein aus 30.000 Liter-Fass fließt in Bach
Es roch seltsam. Außerdem hatte der Bach eine merkwürdige Farbe angenommen und es trieben tote Fische darin. Anwohner wählten den Notruf.
Im rheinland-pfälzischen Edesheim (Landkreis Südliche Weinstraße) hat jemand literweise Wein in einen Bach geleitet. Anwohner des Modenbachs alarmierten am Montagabend die Behörden, nachdem sie einen auffälligen Geruch und eine rötliche Verfärbung wahrgenommen hatten.
Unter dem Alarmstichwort "Gewässerverunreinigung" fuhr die Feuerwehr in den rund 2.500 Einwohner zählenden Ort der Verbandsgemeinde Edenkoben. Mehrere Fische waren zu diesem Zeitpunkt bereits verendet.
"Ich hoffe auf eine saftige Strafe"
"Nach intensiver Erkundung zusammen mit der Polizei" fanden die Retter schließlich auf einem Privatgrundstück die Ursache für das Fischsterben: Aus einem Schlauch gluckerte Rotwein in den Bach. Laut Polizei führte der Schlauch zu einem 30.000-Liter-Fass eines nahegelegenen Weinguts.
Ob es sich dabei um Absicht oder einen Unfall handelte, sei Gegenstand der Ermittlungen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Wie viele Liter Wein genau aus dem Fass in den Bach gelangt sind, sei noch offen.
Wie die Feuerwehr unterdessen mitteilte, entnahmen die Einsatzkräfte vor Ort Proben und analysierten diese mittels verschiedener Messgeräte und Prüfmittel. Dabei sei keine akute Gefahr für Menschen festgestellt worden. Auf Facebook wurde spekuliert, dem Winzer sei offenbar sein Tropfen nicht so recht gelungen. Einige Nutzer zeigten sich auch erbost. "Ich hoffe auf einen Entzug der Winzerlizenz und eine saftige Strafe im hohen sechsstelligen Bereich", lautet ein Kommentar. Ein anderer Nutzer scherzte: "Gibt's Forelle blau?"
- facebook.com: Mitteilung der Feuerwehr Edenkoben vom 8. Juli 2025
- facebook.com: Mitteilung von "Fisch & Fang" vom 8. Juli 2025 und Kommentare
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa