Urzeit-Reptilien Welche Arten von Schildkröten gibt es?

Es gibt zahlreiche Arten von Schildkröten – doch worin unterscheiden sie sich eigentlich? Erfahren Sie mehr über die faszinierende Welt der Reptilien.
Schildkröten gehören zu den ältesten Tierarten der Welt – und ihre gepanzerten Körper faszinieren uns bis heute. Doch wie viele Arten von Schildkröten gibt es eigentlich? Und was unterscheidet die verschiedenen Schildkrötenarten voneinander? In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Gruppen und ihre Besonderheiten.
Schildkrötenarten – diese Hauptgruppen gibt es
Weltweit sind mehr als 360 Arten von Schildkröten und rund 200 Unterarten bekannt. Sie lassen sich grob in zwei große Hauptgruppen unterteilen: die Halsberger- und die Halswender-Schildkröten. Der auffälligste Unterschied liegt in der Art, wie sie ihren Kopf in den Panzer zurückziehen – ein faszinierendes Merkmal mit evolutionärer Bedeutung.
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- Halsberger-Schildkröten (Cryptodira) Diese Gruppe macht den Großteil der heute lebenden Schildkrötenarten aus. Halsberger ziehen ihren Kopf senkrecht in den Panzer ein und kommen weltweit vor – ob im Meer, im Süßwasser oder an Land. Zu ihnen zählen unter anderem die Meeresschildkröten und die Europäische Sumpfschildkröte.
- Halswender-Schildkröten (Pleurodira) Halswender-Schildkröten falten ihren Kopf seitlich unter den Panzer. Sie leben hauptsächlich auf der südlichen Erdhalbkugel, insbesondere in Afrika, Südamerika und Australien. Fast alle Arten dieser Gruppe sind an ein Leben im Süßwasser angepasst.
Zusätzlich werden Schildkröten je nach Lebensraum in drei ökologische Gruppen eingeteilt: Süßwasserschildkröten, Meeresschildkröten und Landschildkröten. Diese Unterteilung hilft, ihre unterschiedlichen Lebensweisen und Anpassungen besser zu verstehen.
Besondere Schildkrötenarten mit spannenden Eigenschaften
Mit einer Panzerlänge von bis zu zwei Metern und einem Gewicht von etwa 500 Kilogramm ist die Lederschildkröte die größte lebende Schildkrötenart. Besonders ist auch ihre Anpassung an kühlere Gewässer: Durch eine spezielle Regulierung ihrer Körpertemperatur kann sie tief tauchen und in Regionen leben, die für andere Meeresschildkröten zu kalt wären.
Die Alligatorschildkröte fällt durch ihr urzeitliches Aussehen und ihren kräftigen Kiefer auf – sie kann minutenlang bewegungslos im Wasser verharren und dann blitzschnell zuschnappen.
Auch die Ägyptische Landschildkröte, eine der kleinsten Arten, zeigt, wie vielfältig Schildkröten sein können: Mit nur etwa zehn Zentimetern Panzerlänge lebt sie im trockenen Wüstensand – ein echtes Überlebenswunder.
Gefährdung und Schutz der Schildkrötenarten
Viele Schildkrötenarten sind heute stark gefährdet. Ursachen dafür sind Lebensraumverlust, Klimawandel, Umweltverschmutzung und der illegale Tierhandel. Besonders Meeresschildkröten sind von Plastikmüll und Fischernetzen bedroht. Aber auch heimische Arten wie die Europäische Sumpfschildkröte kämpfen ums Überleben.
Zum Glück gibt es zahlreiche Schutzprogramme: Reservate, Aufzuchtstationen und internationale Abkommen wie das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) helfen, die gepanzerten Reptilien zu bewahren. Durch Aufklärung, Unterstützung von Schutzprojekten oder den Verzicht auf exotische Haustiere kann jeder einzelne dazu beitragen.
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Von der Wüste bis ins Meer: Die Vielfalt der gepanzerten Reptilien
Die Vielfalt der Arten von Schildkröten zeigt, wie anpassungsfähig und einzigartig diese Tiere sind – vom gemütlichen Wüstengänger bis zum Hochseeschwimmer. Doch viele dieser faszinierenden gepanzerten Reptilien sind bedroht. Es lohnt sich also, sie besser kennenzulernen und zu schützen. Denn jede einzelne Art erzählt ihre ganz eigene, uralte Geschichte.
- Eigene Recherche
- WWF: "Meeresschildkröten: Bedrohte Paddler"
- BFN: "Sumpfschildkröte"