Schon gewusst? Warum Eichhörnchen spiralförmig klettern
Eichhörnchen klettern nicht einfach in gerader Linie die Bäume hoch. Stattdessen nehmen sie einen Umweg in Kauf – aus gutem Grund.
Sie zählen zu den wohl bekanntesten Waldbewohnern und sind häufig auch in Parks und privaten Gärten zu sehen: Eichhörnchen. Doch wer die kleinen Nager genauer beobachtet, merkt schnell: Sie klettern Bäume nicht einfach auf kürzestem Wege in gerader Linie nach oben, sondern bevorzugen eine spiralförmige Route – oft mit kurzen Stopps, bei denen sie wie eingefroren verharren. Dann zucken sie oft kurz und setzen ihren Weg fort. Und zwar wieder spiralförmig und in hohem Tempo.
Beobachtet man sie dabei eine Weile, wirkt das Muster wie ein Spiel. Tatsächlich steckt dahinter eine ganz andere Absicht.
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Tarnung durch Bewegung
Greifvögel wie Habichte oder Mäusebussarde zählen zu den natürlichen Feinden des Eichhörnchens. Um deren Blicken zu entgehen, nutzen die Nager den Baumstamm als Schutz. Weil sie in Spiralen klettern, verschwinden sie immer wieder kurz aus dem Blickfeld potenzieller Fressfeinde – und tauchen später auf der gegenüberliegenden Seite wieder auf.
Für Greifvögel ist das irritierend, ihre Jagd wird somit schwieriger. Und das Risiko, gefressen zu werden, sinkt für das Eichhörnchen.
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Kletterkünstler mit Köpfchen
Das spiralförmige Klettern wirkt nicht nur durchdacht – es ist auch körperlich kein Problem für die Tiere. Eichhörnchen sind perfekt an das Leben in den Bäumen angepasst: Ihre langen Hinterbeine verfügen über eine enorme Sprungkraft, die Krallen geben Halt an Rinde und Ästen, und der buschige Schwanz hilft beim Balancieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie kopfüber den Stamm hinunterklettern oder von Ast zu Ast springen.
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov: "Cerebral lateralization enhances cognitive efficiency—A test of the split-brain hypothesis in wild squirrels" (Englisch)
- geo.de: "Warum Eichhörnchen spiralförmig Bäume erklettern"
- deutschewildtierstiftung.de: "Eichhörnchen