Bis zu 150 Liter DWD ruft Alarmstufe Rot aus – "Gefahr für Leib und Leben"
Nicht nur der Süden säuft ab, die Menschen sind genervt, der Deutsche Wetterdienst warnt vor Gefahr. Es soll noch tagelang so weitergehen.
Regen, Regen, Regen: Am Sonntag hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) erneut mehrere amtliche Warnungen vor Starkregen herausgegeben. Am Vormittag waren zunächst unter anderem Gebiete in Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern von starken Gewittern betroffen. Am Nachmittag hat sich die Gefahr bis weit in den Norden ausgedehnt. Auch in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen gilt somit Alarmstufe Orange.
Unter anderem rund um Heidelberg, nördlich von Frankfurt am Main, bei Heidenheim und bei Ingolstadt wurde sogar Alarmstufe Rot, die zweithöchste Warnstufe, ausgerufen. Das bedeutet: "Gefahr für Leib und Leben", unter anderem durch Blitzschlag. In Mainz musste die Mallorca-Ausgabe des "ZDF-Fernsehgartens" nach drinnen verlegt werden. Das Außengelände wurde nach zehn Minuten Sendezeit evakuiert.
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Regen in der roten Zone: In den Straßen steht das Wasser
Was eine rote Warnung heißen kann, wurde am Samstag in Nürnberg offenbar. Die Stadt lag in einer roten Zone, der DWD hatte Warnstufe 3 von 4 ausgerufen. Und der Regen kam: Innerhalb von drei Stunden fielen 100 Liter pro Quadratmeter.
In einer Tiefgarage stand das Wasser einen Meter hoch, in mehreren Straßen laut Feuerwehr einen halben. 300 Notrufe gingen ein, meist meldeten die Bürger vollgelaufene Keller.
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Bis zu 150 Liter in drei Tagen am Alpenrand erwartet
Besonders ungemütlich wird es am Sonntag wohl in den Alpen und dem angrenzenden Vorland. Dort regnet es sich ein. Tagelang soll der Regen nicht aufhören, innerhalb der kommenden 72 Stunden rechnet der DWD verbreitet mit Mengen von bis zu 90 Litern pro Quadratmeter. In Staulagen sind in Bayern sogar bis zu 150 Liter möglich, in Baden-Württemberg bis zu 120 Liter.
Dabei haben die Menschen dort jetzt schon genug: "Es schüttet wie aus Kübeln", berichtete am Samstagabend eine Bürgerin aus Sonthofen im Allgäu t-online. "Keine Chance, nach draußen zu gehen."
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"Mitteleuropäischer Sommermonsun"
Meteorologen bezeichnen die aktuelle Wetterlage als "mitteleuropäischen Sommermonsun". Zwischen einem Hochdruckgebiet über dem Atlantik und einem weiteren Hoch über Russland bahnen sich die Tiefdruckgebiete dazwischen ihren Weg und sorgen in Deutschland auch weiterhin für nasses Wetter begleitet von Gewittern.
Ein entscheidender Faktor: Die Meere sind deutlich zu warm. Das Mittelmeer beispielsweise liegt derzeit bei durchschnittlich 27 Grad – etwa zwei Grad über dem langjährigen Mittel. Diese Wärme liefert zusätzliche Energie für feuchtwarme Luftmassen, die in den Alpenraum und den Süden Deutschlands gelenkt werden.
- dwd.de: Warnkarten und Warnlageberichte, abgerufen am 27. Juli 2025
- Wetterbriefing von wetter.com
- presseportal.de: Mitteilung der Feuerwehr Nürnberg vom 26. Juli 2025
- Eigene Recherchen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa