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Ameisen melken Blattläuse: Das steckt hinter dem sonderbaren Verhalten


Symbiotische Beziehung
Ameisen melken Blattläuse – Was steckt hinter dem Verhalten?

Von t-online, lhe

30.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Schädlinge: Auf Pflanzen, die von Blattläusen befallen sind, tummeln sich oft auch Ameisen.Vergrößern des BildesSchädlinge: Auf Pflanzen, die von Blattläusen befallen sind, tummeln sich oft auch Ameisen. (Quelle: Valery Sharifulin via www.imago-images.de)
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Wo es Blattläuse gibt, sind Ameisen meistens nicht weit. Die Ameisen melken die Schädlinge nämlich gerne. Was steckt hinter diesem Verhalten?

Für Hobby- und Profigärtner sind Blattläuse eine Plage, für Ameisen hingegen sind die Schädlinge ein Segen. Denn die Insekten profitieren voneinander. Wie funktioniert die symbiotische Beziehung von Ameise und Blattlaus?

Blattläuse ernähren sich vom kohlenhydratreichen Pflanzensaft, der durch die Leitbündel von Pflanzen transportiert wird. Da der Saft aber nur wenig Proteine enthält, müssen die Schädlinge große Mengen des Saftes zu sich nehmen, damit ihr Proteinbedarf gedeckt wird. Die überschüssige Menge scheiden die Blattläuse wieder aus – so entsteht eine süße, zuckerhaltige Flüssigkeit namens "Honigtau".

Ameisen melken Blattläuse für süßen Honigtau

Und genau dieser Honigtau ist es, der die Ameisen anlockt. Um an die süßen und nahrhaften Ausscheidungen der Blattläuse zu gelangen, "melken" die Ameisen sie, indem sie ihre Antennen über die Körper der Blattläuse streichen. So wird die Honigtauabsonderungen stimuliert.

Die Beziehung wäre allerdings nicht symbiotisch, wenn die Blattläuse nicht auch einen Vorteil hätten. Die Ameisen bieten den kleinen Insekten Schutz vor Fressfeinden – zum Beispiel vor anderen Insekten wie dem Marienkäfer.

Blattläuse werden von Ameisen vor Fressfeinden geschützt

Dabei können die intelligenten Ameisen aggressive Verteidiger sein und verteidigen ihre Blattlaus-"Herden" gegen Gefahren. Manche Ameisenarten, wie die in Südostasien lebende Gattung "Dolichocerus", suchen sogar neue Pflanzen und transportieren "ihre" Blattläuse dorthin. So haben die Blattläuse mehr Pflanzensaft und die Ameisen bekommen mehr Honigtau.

In der Fachsprache nennt man die Symbiose zwischen Ameisen und anderen Arten Myrmekophilie, was übersetzt "Ameisenfreundschaft" oder "Ameisenliebe" heißt. Blattläuse sind nicht die einzigen Insekten, die eine Bindung mit Ameisen eingehen – insgesamt sind rund 2.000 Arten mit Myrmekophilie bekannt.

Verwendete Quellen
  • agrarheute: "Warum melken Ameisen Blattläuse?"
  • spektrum.de: "Lexikon der Biologie: Myrmekophilie"
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