Plage im Garten Hilft Kupferband wirklich gegen Schnecken?
Schleimige Besucher im Beet? Kupferband soll Schnecken fernhalten. Doch wie gut funktioniert das wirklich und worauf kommt es bei der Anwendung an?
Kupferband soll eine physikalische Barriere darstellen, die Schnecken fernhält. Kommen die Tiere mit Kupfer in Berührung, entsteht ein minimaler Stromimpuls durch die Reaktion ihres Schleims mit dem Metall. Das empfinden die Schnecken als unangenehm – und kehren meist um. So bleibt das Gemüsebeet verschont, ganz ohne Einsatz von Schneckenkorn.
Wann ist Kupferband besonders sinnvoll?
In vielen Fällen ja – vorwiegend bei Pflanzgefäßen, Hochbeeten oder kleineren Beeten. Das Band hält in der Regel primär Wegschnecken zuverlässig ab. Allerdings sollte das Beet schneckenfrei sein, wenn das Kupferband angebracht wird. Befinden sich dort bereits Schnecken, werden sie nicht am Verlassen gehindert, können sich aber weiterhin im Beet aufhalten.
Was muss man bei der Anwendung beachten?
Damit das Kupferband zuverlässig wirkt, sollten Sie es richtig anbringen. Wichtig ist Folgendes:
- Sauberes Band verwenden: Das Band muss trocken, glatt und ohne Schmutzpartikel an der Außenkante des Beetes oder Topfes befestigt werden. Staub oder anderer Dreck wie Erdreste verringern die Wirkung.
- Lückenlos kleben: Schon kleine Unterbrechungen ermöglichen Schnecken den Durchgang.
- Höhe beachten: Eine Breite bzw. Höhe von mindestens vier Zentimetern hat sich in der Praxis bewährt.
Wann hilft das Kupferband nicht?
Bei sehr feuchtem Wetter oder bei sehr vielen Schnecken kann es passieren, dass besonders hartnäckige Tiere die Barriere trotzdem überwinden. Auch Nacktschnecken, die über andere Pflanzen oder Strukturen "einwandern", lassen sich durch Kupferband nur schwer aufhalten. Bei großflächigen Beeten ist die Anwendung außerdem aufwendig.
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Weitere effektive Maßnahmen gegen Schnecken
Neben dem Kupferband gibt es viele bewährte Mittel, um Schnecken aus dem Garten fernzuhalten:
- Besonders effektiv ist das regelmäßige Absammeln in den Abendstunden, wenn die Tiere aktiv sind.
- Schneckengelege verbergen sich oft in feuchten und geschützten Ecken. Nur wenn die Eier eindeutig als Nacktschneckeneier identifiziert werden, sollten sie entfernt werden.
- Auch das Anlegen von Barrieren aus scharfkantigem Material wie Sägespänen, Gesteinsmehl oder Eierschalen kann Schnecken aufhalten.
- Eine weitere Methode ist das Mulchen mit trockenem Stroh oder Rindenmulch – Schnecken meiden trockene, unebene Flächen.
Wichtig: Verzichten Sie möglichst auf chemische Mittel, da diese auch nützliche Tiere schädigen können.
Nützlinge als natürliche Schneckenjäger
Wer Schnecken langfristig loswerden will, setzt am besten auf natürliche Fressfeinde:
- Laufenten gelten als besonders effiziente Schneckenvertilger – allerdings eignen sie sich nur für größere Gärten.
- Igel, Kröten, Spitzmäuse, Blindschleichen, Eidechsen und viele andere Tiere ernähren sich teilweise von den Gelegen oder den ausgewachsenen Tieren.
- Vögel wie Amseln und Drosseln fressen ebenfalls gern Schnecken oder deren Eier.
- Auch bei Insekten wie Hundertfüßern, Weberknechten oder Laufkäfern stehen Schneckeneier auf dem Speiseplan.
- Tigerschnegel, wegen seiner Färbung auch Tigernacktschnecke genannt, sehen den ungeliebten Wegschnecken sehr ähnlich, stellen aber keine Gefahr für Salat und Co. dar, sondern vertilgen sogar äußerst gern Nacktschneckeneier.
Ein zu aufgeräumter Garten ist nicht attraktiv für wilde Tiere. Um Nützlinge anzusiedeln, helfen Laub- und Reisighaufen, eine dichte Hecke, Wasserschalen oder ein naturnaher Gartenteich. Verzichten Sie auf das nächtliche Beleuchten des Gartens – viele Wildtiere meiden künstliches Licht.
- Eigene Recherche
- merkur.de: "Hausmittel gegen Schnecken: Kann ein Kupferband die gefräßigen Tiere abhalten?"