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Hessen: Mädchen in Freibad belästigt – Vorwürfe gegen Bademeister


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Mädchen in Freibad belästigt – Vorwürfe gegen Bademeister

Von t-online, cc

Aktualisiert am 30.06.2025 - 07:55 UhrLesedauer: 3 Min.
Freibad in Deutschland (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Freibad in Deutschland (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)
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In einem Freibad in Hessen sollen mehrere Männer junge Frauen belästigt haben. Nun gibt es schwere Vorwürfe gegen die Badeleitung.

Mehrere Männer sollen minderjährige Mädchen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren in einem hessischen Schwimmbad sexuell belästigt haben. Die Polizei sucht nach den Vorfällen, die sich im Freibad von Gelnhausen im Rhein-Main-Gebiet zugetragen haben sollen, nach Zeugen.

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Der Vorfall ereignete sich bereits am 22. Juni, doch erst jetzt kommen die Hintergründe ans Licht. Demnach hätten sich mehrere betroffene Mädchen mehrfach an das Schwimmbadpersonal gewandt und berichtet, dass sie im Becken im Bereich eines Strudels aus einer Gruppe von mehreren Männern heraus am ganzen Körper angefasst worden seien.

Wie die "Gelnhäuser Neue Zeitung" berichtete, sollen die Mädchen an Brust, Oberschenkeln, Füßen, Kopf und Haaren angefasst worden sein. Die Männer hätten demnach auch dann nicht von ihnen abgelassen, als die Schülerinnen sie aufforderten, aufzuhören.

Hinzugerufene Polizeibeamte ermittelten vor Ort vier Tatverdächtige im Alter von 18 bis 28 Jahren, wie die Polizei mitteilt. Sie seien vorläufig festgenommen worden, um Ihre Identitäten zu klären. Anschließend seien sie entlassen worden. Ein weiterer Mann soll das Bad direkt nach dem Vorfall verlassen haben.

Bürgermeister kündigt "null Toleranz" an

Wie mehrere Medien nun übereinstimmend berichten, soll es sich bei den Tatverdächtigen um syrische Staatsangehörige handeln. "Alle vier Männer stammen aus einer Familie aus dem Main-Kinzig-Kreis", sagte Gelnhausens Bürgermeister, Christian Litzinger, gegenüber "Bild". Der CDU-Bürgermeister spricht gegenüber dem Blatt davon, dass dies der erste bekannte Vorfall dieser Art im Barbarossa-Bad gewesen sei. Zuvor habe es lediglich kleinere Diebstähle oder Beleidigungen gegeben. Er zeigte sich überrascht von der Entwicklung und kündigte eine "Null-Toleranz-Politik" an. So habe die Stadt bereits ein Hausverbot für das Schwimmbad gegen die Tatverdächtigen ausgesprochen.

Die Ermittlungen der Polizei dauern derweil weiter an. Aktuell gehen die Ermittler offenbar von neun Mädchen im Alter von elf bis 17 Jahren aus, die Opfer der sexualisierten Gewalt geworden sein sollen. "Natürlich ist die Betroffenheit groß. Wir achten am Strömungskanal, also am Standort des Vorfalls, verstärkt auf unsere Gäste und sind dankbar, dass die Polizei uns dabei unterstützt", sagte Badeleiter Nils Tischer in einem Bericht der "Hessenschau".

Gegen die Bademeister gibt es inzwischen allerdings auch Vorwürfe. Die Mutter eines der Mädchen behauptet, die Bademeister hätten die Situation zunächst heruntergespielt und die Hilferufe der Mädchen ignoriert, obwohl sich diese bereits gegen Mittag Hilfe suchend an die Verantwortlichen des Freibads gewandt hätten.

Besucher fordern härteres Durchgreifen

Badeleiter Tischer scheint diesen Vorwurf zu bestätigen: "Da wir nicht genau sehen konnten, was passiert ist, haben wir sie erstmal wieder ins Wasser geschickt – mit dem Hinweis: Macht euch bitte bemerkbar, wenn was ist. Laut und stark in der Gruppe", so der 41-Jährige im Interview mit der "Hessenschau“. Auch als die Männer weiterhin nicht von den Mädchen abließen, soll die Badeleitung nicht konsequent genug reagiert haben. Tischer dazu: "Wir haben sie aus dem Wasser geholt, mit denen gesprochen, dass sie das bitte zu unterlassen haben, ansonsten müssen wir sie des Hauses verweisen."

Erst gegen Nachmittag, als eines der Mädchen "stark geweint" habe, und mit ihrer Mutter erneut beim Personal vorstellig wurde, seien die Tatverdächtigen des Bades verwiesen und die Polizei eingeschaltet worden.

Kritik gibt es inzwischen auch an einer Aussage von CDU-Bürgermeister Litzinger zu dem Vorfall. So sagte der Kommunalpolitiker im Sender Welt TV: "Immer bei hohen Temperaturen liegen die Gemüter manchmal blank."

Wie mehrere Medien berichten, fühlen sich viele Besucher des Bades nun nicht mehr sicher. Sie fordern ein besseres Sicherheitskonzept und ein härteres Durchgreifen der Behörden. Die Stadt Gelnhausen reagierte bereits, sie will jetzt stärker mit den Jugendämtern kooperieren, die Meldewege für Betroffene vereinfachen und Aufklärungskampagnen starten.

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