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Dosierempfehlung: So tricksen Hersteller bei der Dosierungsangabe


Ärger mit der richtigen Menge
Waschmittel: Hersteller tricksen bei der Dosierungsangabe


Aktualisiert am 02.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Waschmittel: Nicht immer befindet sich in der Verpackung auch eine Dosierhilfe.Vergrößern des Bildes
Waschmittel: Nicht immer befindet sich in der Verpackung auch eine Dosierhilfe. (Quelle: FotoDuets/getty-images-bilder)

Waschmittel gibt es sowohl fest als auch flüssig. Trotzdem wird die Dosierungsempfehlung bei beiden Produkten in Millilitern angegeben. Was der Grund dafür ist und wie sich Verbraucher helfen können, hat t-online herausgefunden.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass beim Waschmittelpulver die Dosierungsempfehlungen nur in Millilitern anstatt in Gramm angegeben sind? Dabei handelt es sich doch um einen Feststoff und nicht um eine Flüssigkeit. Woran liegt das? Und welche Probleme ergeben sich dadurch?

Probleme bei der Dosierung

Waschmittel sollte richtig dosiert werden. Zum einen der Umwelt und Ihrem Geldbeutel zu Liebe, zum anderen kann nur mit einer ausreichenden Menge an Reinigungsprodukt stark verschmutzte Wäsche auch rein und sauber gewaschen werden.

Auf der Rückseite der Waschmittelverpackungen sind Dosierungsempfehlungen der Hersteller aufgeführt. Allerdings in Millilitern und nicht in Gramm. Das ist besonders für Verbraucher ärgerlich, die keine Dosierhilfe verwenden oder besitzen. Denn sie müssen die korrekte Menge an Pulver von Millilitern in Gramm umrechnen, damit sie es abwiegen können.

Milliliter anstatt Gramm

t-online hat bei mehreren Herstellern von Waschmitteln nachgefragt, weshalb sie die Dosierungsempfehlung anstatt in Gramm in Millilitern angegeben wird. Björn Sievers, Director Brand Communications bei Procter & Gamble Service GmbH und unter anderem zuständig für Ariel und Lenor, nennt den Grund: "Aus den Gesprächen mit den Menschen, die unsere Waschmittel verwenden, wissen wir, dass auch Pulverwaschmittel in aller Regel als Volumen dosiert werden." Elke Schumacher, Kommunikationsmanagerin bei Henkel AG & Co. KGaA, hingegen antwortet auf unsere Frage: "Die Angabe der Dosierung in Millilitern hat den Vorteil, dass die unterschiedlichen Kompaktierungsformate von Waschmitteln auf einer einheitlichen Skala abzulesen sind." Das bedeute, sowohl für grob- als auch für feinkörniges Waschmittelpulver könne dieselbe Dosierungshilfe genutzt werden. Auch Dr. Bernd Gassel vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. sagt, dass durch die Angabe in Millilitern "dasselbe Messgefäß für Waschmittel mit unterschiedlicher Dichte (z. B. Pulver und Granulate) verwendet werden kann und die Messgefäße so sehr lange genutzt werden können."

Alternativ könnten die Hersteller auch einen Messbecher sowohl bei Flüssig- als auch bei Pulverwaschmittel beifügen, auf dem sowohl eine Skala mit Gramm- und Milliliterangaben vorhanden ist.

Aber warum sind dann Messhilfen wie Messlöffel, die in der Küche verwendet werden, mit einer Gramm-Skala ausgestattet? Das erklärt Glassl wie folgt: "Wer in der Küche einen Messbecher mit Skalierung in Gramm zum Beispiel für Zucker oder Mehl benutzt, misst tatsächlich das Volumen in Milliliter ab, das vom Hersteller des Messbechers über die Dichten (z. B. von Zucker oder Mehl) in Gramm umgerechnet worden ist, weil in Kochrezepten für Zucker, Mehl usw. die Angabe üblicherweise in Gramm erfolgt." Es handelt sich also um eine gängige Methode, bestimmte Feststoffe auch in Millilitern abzumessen.

Dosierhilfe nur gegen persönliche Daten?

Dennoch gehen sowohl P&G als auch Henkel davon aus, dass Verbraucher eine Dosierhilfe zu Hause haben und diese entsprechend verwenden. In vielen Super- und Drogeriemärkten ist sie jedoch oft vergriffen. Zwar können Verbraucher bei den meisten Waschmittel-Herstellern die Dosierhilfe kostenlos online anfordern. Allerdings geben sie durch den Bestellvorgang auch ihre Daten preis, die die Hersteller wiederum für Marktforschungszwecke verwenden können.

Das bedeutet also, dass Verbraucher weiterhin entweder die entsprechende Dosierhilfe verwenden oder für die richtige Menge an Waschmittelpulver den Dreisatz anwenden müssen.

Waschmitteldosierung ohne Messbecher

Wer weder eine Waage noch eine Dosierhilfe hat oder verwenden möchte, kann das Waschmittelpulver auch einfacher richtig dosieren. Und zwar mithilfe eines Esslöffels. "Gehäuft fasst dieser etwa 50 ml des Waschpulvers", erklärt Henkel den Trick. Alternativ können Sie auch Messlöffel verwenden. Nach einer gründlichen Reinigung sind diese zudem noch als Messgerät für Lebensmittel verwendbar und somit ökologisch und vielseitig nutzbar.

Verwendete Quellen
  • Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V.
  • Procter & Gamble Service GmbH
  • Frag Team Clean (Henkel AG & Co. KGaA)
  • NDR
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