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Verpackungsflips aus Mais oder Kunststoff: Restmüll?


Mais oder Kunststoff?
"Verpackungserdnüsse" gehören nicht in den Restmüll

  • Jennifer Buchholz
Von Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 12.01.2022Lesedauer: 3 Min.
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Verpackungsmaterial: Der Füllstoff wandert nach dem Versand bei vielen im Müll.Vergrößern des Bildes
Verpackungsmaterial: Der Füllstoff wandert nach dem Versand bei vielen im Müll. (Quelle: groveb/getty-images-bilder)

Ob Smartphone, Laptop oder Glas: Wer zerbrechliche oder empfindliche Produkte bestellt, erhält oft ein riesiges Paket, in dem sich nicht nur die Bestellung, sondern auch unzählige Verpackungschips befinden. Was soll man damit tun?

Die kleinen, wie Würmer aussehenden Teile sollen empfindliche Produkte in großen Paketen vor Schäden durch äußere Einflüsse wie Stürze schützen. So praktisch die Verpackungsflips – auch Verpackungschips oder -erdnüsse genannt – in der Hinsicht auch sind, so nervig ist ihre Entsorgung. Denn trotz ihrer geringen Größe nehmen eine Vielzahl von ihnen sehr viel Platz in Anspruch. Was also tun mit den sperrigen Flips oder Chips?

Mit einem Trick den Unterschied erkennen

Verpackungschips können sowohl aus Kunststoff, Zellulose oder Maisstärke bestehen. Je nachdem, um welches Material es sich handelt, ist ein anderer Verwendungszweck möglich – zudem spielt das Material auch bei der Entsorgung eine wichtige Rolle.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, woraus die Verpackungsflips bestehen und sie auch keinem Geschmackstest unternehmen möchten, können Sie zwei einfache Tricks anwenden.

  1. Legen Sie das Verpackungsmaterial in etwas Wasser und warten Sie wenige Minuten. Hat sich der Flip zu einem Brei aufgelöst, handelt es sich womöglich um ein Produkt aus Stärke.
  2. Halten Sie nun eine Flamme an den Flip: Besteht er aus Kunststoff, schmilzt er. Flips aus Zellulose brennen.
    Zwar brennen Verpackungschips aus Stärke ebenfalls, allerdings riechen sie wie verbrannter Zucker oder angebranntes Brot.

Verpackungsflips nicht gleich entsorgen

Einige Verpackungschips bestehen aus Polystryren, Polystyrol oder Polyvinylalkohol – einem wasserlöslichen Kunststoff, der synthetisch hergestellt wird. Entsorgen Sie das Verpackungsmaterial im Gelben Sack, der Gelben Tonne oder der Wertstofftonne. Selbst dann, wenn sie den Hinweis "biologisch abbaubar" enthalten. Denn hierbei handelt es sich um einen ähnlichen Trick wie bei biologisch abbaubaren Plastiktüten oder auch Bio-Plastik.

Wer die Kunststoffwürmchen nicht gleich entsorgen möchte, kann Sie gut für seinen nächsten Warenversand nutzen. Denn im Gegensatz zum Stärkemodell schimmeln sie nicht und ziehen auch keine Lebensmittelschädlinge an. Im weitesten Sinne sind sie somit hygienischer als die biologische Variante.

Wer keinen Platz hat, die Verpackungsflips aufzubewahren, kann sie auch umfunktionieren.

  1. Geben Sie sie einfach in eine große Mülltüte.
  2. Anschließend entfernen Sie die Luft weitestgehend aus dem Beutel und verschließen ihn fest mit einem Gummiband. Die Verpackungsflips im Inneren sollten noch ausreichend Platz haben.
  3. Nun können Sie ein Kissenbezug oder ein ähnliches Textil über den Müllbeutel ziehen und die Flips als Sitzmöglichkeit umfunktionieren.

Gefahren bei biologischen Verpackungschips

Verpackungschips, die ausschließlich aus Mais-, Kartoffel- oder Weizenstärke bestehen und essbar sind, belasten bei der Entsorgung die Umwelt weniger als Produkte aus Kunststoff. Sie können einfach in die Biotonne oder auf den Kompost gegeben werden. Besonders im Sommer ist das von Vorteil, denn die Chips nehmen Flüssigkeit auf und reduzieren so den unangenehmen, fauligen Geruch der organischen Abfälle. Zwei bis drei Hände voll biologischer Verpackungschips pro Biomüllschicht reichen aus.

Chips aus Stärkeverbindungen dienen aber auch Kindern zum Spielen. Mit etwas Wasser können die Chips aneinandergeklebt oder verformt werden. Sie sind also eine gute Alternative zu Knete.

Tipp
Zwar weisen viele Hersteller darauf hin, dass ihre Flips auch gegessen werden können, aus hygienischen Gründen ist hiervon allerdings abzuraten.

Der Nachteil von biologischen Verpackungschips aus Mais, Weizen oder Kartoffeln ist, dass sie im weitesten Sinne ein Lebensmittel sind. Schädlinge nutzen sie als Nahrungsquelle und werden daher von ihnen angezogen. Möchten Sie die Verpackungschips wiederverwenden, sollten sie trocken und möglichst sauber in einer luftdichten Tüte aufbewahrt werden.

Ein weiterer Nachteil: Die Biotonnen werden gegebenenfalls nicht entleert. Liegen die Verpackungschips auf dem organischen Müll, können die Mitarbeiter der Müllabfuhr nicht erkennen, ob es sich hierbei um das kompostierbare Produkt oder die Kunststoffversion handelt. Unter Umständen wird die Biotonne dann ungeleert stehen gelassen.

Nicht im Restmüll entsorgen

Verpackungschips sowohl aus Maisstärke als auch aus Zellulose oder (biologischem) Kunststoff sollen laut Initiative der dualen Systeme "Mülltrennung wirkt" in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack entsorgt werden. Dann dabei handelt es sich um ein Verpackungsprodukt, erklärt die Initiative auf Nachfrage von t-online. Sie gehören daher nicht in die Restmülltonne.

Verwendete Quellen
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