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Finanzspritze Solarenergie: Wie Schulen in den USA Millionen erwirtschaften


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Wie eine Solar-Schule einer Stadt Millionen einbringt


16.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein Schüler aus Kalifornien beobachtet eine Sonnenfinsternis im Sommer 2017 (Archivbild): Immer mehr Schulen in den USA setzen für ihre Energieversorgung auf Sonnenenergie.Vergrößern des Bildes
Ein Schüler aus Kalifornien beobachtet eine Sonnenfinsternis im Sommer 2017 (Archivbild): Immer mehr Schulen in den USA setzen für ihre Energieversorgung auf Sonnenenergie. (Quelle: Nelvin C. Cepeda/ IMAGO)

In US-amerikanischen Highschools bringen Solaranlagen nicht nur grünen Strom, sondern auch mehr Geld für die Lehrerschaft. Teils Hunderttausende Dollar.

Per Sonne zur Gehaltserhöhung – das ist das Motto einer Highschool im mittleren Westen der USA, die in kurzer Zeit Millionen in die Kassen ihrer verschuldeten Stadtverwaltung gespült hat. Den Geldsegen verdankt die Schule der 10.000-Einwohner-Stadt Batesville im Bundesstaat Arkansas ihren rund 1.500 Sonnenkollektoren, die sie auf zuvor ungenutzten Dach- und Freiflächen angebracht hat.

Innerhalb von drei Jahren hat die Highschool mit den Einkünften aus der Solarstromeinspeisung den städtischen Schuldenberg von 250.000 US-Dollar in ein Plus von 1,8 Millionen Dollar verwandelt. Von dem Überschuss profitieren vor allem die Lehrkräfte, deren Gehälter in diesem Zeitraum zwischen 2.000 und 3.000 US-Dollar pro Jahr gestiegen sind. In einigen Extremfällen half die Finanzspritze sogar, Gehälter um bis zu 15.000 Dollar aufzustocken.

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"Das ist so eine tolle Idee", sagt Jeanne Roepcke, Lehrerin an der Batesville High School, in einem Fernsehinterview mit CBS News. "Die Sonne scheint sowieso. Warum sollte man keinen finanziellen Nutzen daraus ziehen?" Um über die Runden zu kommen, habe Roepcke zuvor zusätzlich an fünf Abenden pro Woche im örtlichen Gemeindezentrum ausgeholfen. Jetzt hat sie ihre Stunden dort reduziert.

Denn: So wie viele Schulbezirke der USA litt auch Batesville unter chronischer Unterfinanzierung – das durchschnittliche Jahresgehalt für Lehrerinnen und Lehrer lag noch vor einigen Jahren bei umgerechnet 38.000 Euro; einer der schlechtesten Werte in der Region. Zum Vergleich: Laut Lehrergewerkschaft GEW bekommen angestellte Lehrkräfte in Deutschland in der Tarifgruppe A13 ein Einstiegsgehalt von rund 53.000 Euro pro Jahr.

Trendsetter über die Stadtgrenzen hinaus

Die Schulleitung in Batesville freut sich derweil nicht nur über weniger Kündigungen als früher, sondern auch darüber, dass dem Solarprojekt politisch wenig entgegenzusetzen ist. "Es hat keine zusätzlichen Steuergelder gekostet, was Konservative gut finden, und der Rest freut sich über das grüne Konzept", so Michael Hester, Schulsuperintendent in Batesville, zur "New York Times". Es sei ein "Win-win".

Mit der erfolgreichen Initiative haben er und seine Kollegen auch andere Schulen in Arkansas überzeugen können. Laut der Organisation Generation 180, die eine jährliche Statistik zu den Solar-Schulen in den USA herausgibt, gehen inzwischen 19 Schulen denselben Weg. In Batesville selbst hat das Projekt auch einen Trend ausgelöst: Die Stadt baut derzeit eine der größten schwimmenden Solaranlagen des Landes. Mit der dort produzierten Energie soll nahezu der gesamte öffentliche Strombedarf der Kommune gedeckt werden. Bereits im ersten Jahr soll dies die Stromkosten um rund 100.000 US-Dollar senken.

Mehr als 8.000 Solar-Schulen in den USA

In den USA sind sogenannte "Solar Schools" keine Seltenheit. Nahezu jede zehnte Schule in öffentlicher Hand deckt zumindest einen Teil ihres Energiebedarfs mit eigenen Sonnenkollektoren. Die Organisation Generation 180 zählte zuletzt mehr als 8.400 Solar-Schulen im ganzen Land, dreimal mehr als noch 2015. Ganz vorne steht das in vielerlei Hinsicht als Öko-Vorreiter geltende Kalifornien mit 2.819 Solar-Schulen.

Insgesamt würde die Leistung der schulischen Solaranlagen in den Vereinigten Staaten demnach bereits reichen, um 300.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Doch es gibt noch viel Luft nach oben. Wären alle öffentlichen Schulen der USA so ausgestattet, dass sie hundert Prozent ihres Energiebedarfs mit Solarkraft decken könnten, würde dies einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten: Laut Generation 180 würde der Schulsektor damit so viele Treibhausgasemissionen einsparen, wie 16 Kohlekraftwerke jährlich in die Atmosphäre pusten.

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