Berichterstatter bedroht Nahost: Israelische Siedler attackieren Journalisten der Deutschen Welle

Ein Team der Deutschen Welle ist von israelischen Siedlern attackiert worden. DW-Intendant Peter Limbourg rief Israels Regierung zur Aufklärung des Zwischenfalls auf.
Ein Team der Deutschen Welle (DW) ist nach Angaben des Senders im Westjordanland von israelischen Siedlern angegriffen worden. Eine Korrespondentin und ein Kameramann der DW seien von israelischen Siedlern bei einem Angriff auf das palästinensische Dorf Sindschil nördlich von Ramallah mit Steinen beworfen und verfolgt worden, teilte das Medienunternehmen am Samstag mit. Beide hätten sich unverletzt in Sicherheit gebracht. Das Auto des Kameramanns sei stark beschädigt worden. Die DW-Mitarbeiter seien durch Pressewesten als Medienschaffende zu erkennen gewesen. Auch weitere Journalisten hätten fliehen müssen.
DW-Intendant Limbourg betont Bedeutung der Pressefreiheit
DW-Intendant Peter Limbourg und der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Mika Beuster, verurteilten den Vorfall. "Die DW verurteilt diesen Angriff auf unsere Kollegen", erklärte Limbourg. "Die israelische Regierung muss die Sicherheit aller Journalistinnen und Journalisten im Westjordanland gewährleisten." Pressefreiheit sei die unverzichtbare Säule jeder Demokratie.
Beuster sieht die israelische Regierung in der Pflicht, den Vorfall aufzuklären und juristisch zu verfolgen. "Es kann nicht sein, dass radikale Siedler ungestraft Jagd auf Medienschaffende machen. Das darf nicht ohne Folgen bleiben", erklärte der DJV-Vorsitzende.
- Nachrichtenagentur Reuters