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Albanien: Rekordmenge an natürlichem Wasserstoff gefunden


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Wende bei Erneuerbaren?
Forscher stoßen auf großes Wasserstoff-Vorkommen


Aktualisiert am 13.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Das Bergwerk in der albanischen Stadt Bulqiza: In einer Mine haben Forschende eine große Menge natürlichen Wasserstoffs gefunden. (Quelle: imageBROKER/Martin Siepmann/imago-images-bilder)
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Bisher hat die Industrie Wasserstoff aus Verbindungen gewonnen. Nun könnte ein neuer Fund die Energiewende vereinfachen.

Eine möglicherweise bahnbrechende Entdeckung haben Forscher im albanischen Bulqiza gemacht: In einer dort gelegen Mine wurde eine riesige Wasserstoffquelle gefunden. Das Besondere: Bisher wurde das chemische Element unter anderem aus Stoffgemischen wie Erdgas, Erdöl, Biomasse und Wasser gewonnen, wie beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu lesen ist. Pure Quellen nutzt die Industrie derzeit nicht. Das könnte sich nun ändern.

"Diese Vorkommen wurden von der Öl- und Gasindustrie lange Zeit ignoriert", sagt Frieder Klein, Geochemiker an der amerikanischen Forschungseinrichtung Woods Hole Oceanographic Institution. Die Entdeckung gehe deshalb in die richtige Richtung. Eine der großen Erkenntnisse sei, dass Wasserstoff wohl wesentlich verbreiteter vorhanden ist als bisher angenommen, schreibt Forscher Michael Webber im Wissenschaftsmagazin "Science". "Es könnte die Geopolitik stören, und zwar auf viele gute Arten, denn der Wasserstoff wird dort sein, wo das Öl und Gas nicht sind."

Bis zu 200 Tonnen pro Jahr

Aus der albanischen Mine treten mindestens 200 Tonnen Wasserstoff pro Jahr aus. Das sei ein neuer Rekord bei natürlichem Wasserstoff, berichtet das Magazin "mining.com". Ob das für die Industrie reicht und ob weitere Bohrungen noch mehr Ressourcen liefern, ist bisher noch unklar. Jährlich werden zurzeit rund 100 Millionen Tonnen Wasserstoff produziert.

Die Forscher sind jedoch optimistisch, dass weitere Quellen die vorhandene natürliche Menge des Gases noch deutlich vergrößern könnten. "Die Erforschung von geologischem Wasserstoff rechtfertigt große wissenschaftliche Anstrengungen, aber wir müssen auch die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt bedenken", schränken sie in ihrem Artikel allerdings ein.

Erdkruste enthält wohl große Mengen Wasserstoff

Vor allem die Kosten könnten mithilfe von Wasserstoffvorkommen deutlich sinken, sofern denn das Gas ausreichend in purer Form zu finden ist. Bislang sind die Kosten enorm: Zuletzt hatte die US-Regierung sieben Milliarden Dollar in Wasserstoff-Knotenpunkte investiert, um sogenannten grünen Wasserstoff herzustellen. Dabei werden erneuerbare Energien genutzt, um Wasserstoff aus Wasser zu gewinnen. Das Ziel: Fossile Brennstoffe ersetzen, um Energie ohne CO2-Ausstoß zu produzieren.

Video | Durchbruch bei Grünem Wasserstoff
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Quelle: reuters

Bisher zweifelten Experten, ob Wasserstoff überhaupt in reiner Form zu finden sei. Man ging davon aus, dass der reaktionsfreudige Stoff nur in Verbindung mit anderen Elementen vorhanden sei. Die These ist offenbar falsch: Alte Bohrprotokolle und rätselhafte Oberflächenquellen, auch "Feenkreise" genannt, deuten darauf hin, dass die Erdkruste große Mengen an Wasserstoff enthält, wie "Science" berichtet.

Die Mine im albanischen Bulqiza ist eine der größten Chrom-Quellen weltweit. Sie befindet sich innerhalb von Ophiolite-Gesteinen. Diese sind für Wasserstoff besonders interessant: Sie enthalten reichlich Eisen. Das kann dem "Science"-Bericht zufolge bei hohen Temperaturen und hohem Druck mit Wasser reagieren und große Mengen Wasserstoff freimachen.

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