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Klimakrise: Vergangener Monat war wärmster Februar der Geschichte


Neunter Monat in Folge
Temperaturrekord: Februar so warm wie noch nie

Von afp
07.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Kind geht an den verrottenden Kadavern von Ziegen vorbei, Somalia: An Wasser mangelt es jetzt schon in zahlreichen Regionen der Welt. Klimakatastrophen werden häufiger und stärker auftreten.Vergrößern des BildesKind geht an den verrottenden Kadavern von Ziegen vorbei (Archivbild): Der vergangene Monat war der wärmste Februar überhaupt. (Quelle: IMAGO/Sally Hayden/imago-images-bilder)
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Neuer Monat, neuer Temperaturrekord: Der vergangene Februar war der wärmste in der Geschichte. Doch es gibt Hoffnung auf Abkühlung.

Mit dem wärmsten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist den neunten Monat in Folge ein weltweiter Temperaturrekord erreicht worden. Außerdem wurde im Februar ein Allzeithoch der Temperaturen an der Meeresoberfläche gemessen, wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag mitteilte.

Durch die fortschreitende Klimakrise bewege sich die Erde in "unbekanntes Terrain" mit nie da gewesenen Herausforderungen. Hoffnung auf kurzfristige Abkühlung bietet ein früher Beginn des Wetterphänomens La Niña.

Laut den Copernicus-Messungen war der Februar mit einer durchschnittlichen Lufttemperatur von 13,54 Grad dieses Jahr 1,77 Grad wärmer als im Durchschnitt in den Jahren 1850 bis 1900. Insbesondere in der ersten Monatshälfte seien die Temperaturen "außergewöhnlich hoch" gewesen: Demnach lag an vier Tagen in Folge die globale Durchschnittstemperatur sogar zwei Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt.

"Nichts davon war jemals mit einem solchen Klima konfrontiert"

Dies sei der längste jemals registrierte Zeitraum mit globalen Durchschnittstemperaturen von zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau gewesen, erklärte der Direktor des Copernicus-Klimawandeldienstes (C3S), Carlo Buontempo. Die Aufzeichnungen der weltweiten Wetterdaten reichten zwar nur bis in die 1940er Jahre zurück, angesichts anderer wissenschaftlicher Erkenntnisse sei aber davon auszugehen, dass "unsere Zivilisation noch nie mit einem solchen Klima zurechtkommen musste".

"Unsere Städte, unsere Kultur, unser Verkehrssystem, unser Energiesystem, nichts davon war jemals mit einem solchen Klima konfrontiert", sagte Buontempo im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.

Die Copernicus-Messungen ergaben für Februar 2024 außerdem ein neues Allzeithoch der Temperaturen an der Meeresoberfläche von gut 21 Grad. Die Weltmeere nehmen 90 Prozent der überschüssigen Hitze auf, die durch den Treibhausgasausstoß der Menschen, insbesondere durch die Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle und Öl, entsteht. Wärmere Ozeane führen zu einer höheren Luftfeuchtigkeit und zunehmenden Wetterextremen wie starkem Wind und heftigen Regenfällen.

El Niño soll zu Beginn des Sommers nachlassen

Zu den gegenwärtigen hohen Temperaturen trägt auch das Wetterphänomen El Niño bei, das zu einer Erwärmung der Meeresoberfläche im südlichen Pazifik führt. Laut Buontempo dürfte El Niño zu Beginn des Sommers nachlassen. Der Übergang zum kühlenden Wetterphänomen La Niña könnte sich nach Einschätzung des C3S-Direktors schneller vollziehen als bislang angenommen. Dafür gebe es "bestimmte Anzeichen", sagte er AFP. Dies könne verhindern, dass die Rekordwärme von 2023 dieses Jahr noch übertroffen wird.

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 hatte die internationale Gemeinschaft vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dabei gilt der Mittelwert in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels gerät dieses Ziel immer mehr außer Reichweite.

Von Februar 2023 bis Januar 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur bereits zwölf Monate in Folge 1,5 Grad über den vorindustriellen Durchschnittswerten. Laut Weltklimarat IPCC wird die 1,5-Grad-Grenze voraussichtlich bereits Anfang des kommenden Jahrzehnts dauerhaft überschritten. Eine Folge der Klimakrise ist, dass Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Stürme in ihrer Häufigkeit und Intensität zunehmen.

"Wir wissen, was wir zu tun haben: Keine fossilen Brennstoffe mehr verbrennen und sie mit mehr nachhaltigen, erneuerbaren Energiequellen ersetzen", erklärte die deutsche Klimaforscherin Friederike Otto vom Imperial College London. "Solange wir das nicht tun, werden durch den Klimawandel verstärkte Extremwetterereignisse weiter Leben und Existenzgrundlagen zerstören."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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