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"Titan"-Unglück: Darum ist das Material des verschollenes Tauchboots problematisch


Kleinstes Loch ist fatal
Darum ist das Material der "Titan" problematisch


Aktualisiert am 23.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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TITANIC-SUBMERSIBLE/Vergrößern des Bildes
Die "Titan": Das Tauchboot ist seit Sonntag verschwunden. (Quelle: OceanGate Expeditions/reuters)

Schon vor dem Verschwinden der "Titan" gab es Sicherheitsbedenken – auch wegen des Materials des Tauchbootes. Woraus besteht es und was sind die Gefahren?

Das Drama um das verschwundene Tiefsee-Tauchboot beschäftigt Menschen auf der ganzen Welt. Die größte Frage ist derzeit, ob die fünf Passagiere noch rechtzeitig gerettet werden können – denn der Sauerstoff reicht nur noch bis Donnerstagnachmittag.

Bislang weiß man weder, ob das Tauchboot noch unter Wasser ist, noch, ob es sich durch einen der sieben Notfallmechanismen an die Meeresoberfläche retten konnte. Fakt ist: Wenn die Passagiere noch leben, sitzen sie in der "Titan" fest – denn sie lässt sich nur von außen öffnen. Verfolgen Sie alle Entwicklungen zum verschwundenen U-Boot im Newsblog.

Befinden sie sich unter Wasser, trennt sie nur eine Wand vom Meer, in dem in größeren Tiefen ein enormer Druck herrscht. Das Tauchboot besteht der Webseite des Unternehmens "Oceangate" zufolge aus Kohlefasern und Titan. Die Auswahl des richtigen Materials ist besonders für U-Boote ein entscheidender Faktor.

Das Material der "Titan" ist in der Tiefsee kaum erprobt

Die "Titan" kann auf etwa 4.000 Meter tauchen. In dieser Tiefe beträgt der Druck pro Quadratzentimeter 400 Bar, was etwas mehr als 400 Kilogramm entspricht. Damit ein Tauchboot diesen enormen Druck aushalten kann, muss es aus einem besonders robusten Material gefertigt sein.

Normalerweise werden dazu Stahl oder Titan verwendet. Die "Titan" besteht allerdings auch aus Kohlenstofffasern. Dieses Material ist besonders leicht und kommt in der Luft- und Raumfahrt oder auch bei Sportgeräten wie Rennrädern, Tennisschlägern oder Ruderbooten zum Einsatz. Im Bereich der Unterwasserfahrt ist das Material allerdings noch nicht erprobt.

Schon ein winziges Loch wäre fatal

Auch wenn das Tauchboot die Expedition zur Titanic schon mehrmals erfolgreich absolviert hat, gab es bereits vor dem Verschwinden der fünf Passagiere mehrere Experten und ehemalige Mitarbeiter von Oceangate, die Bedenken bezüglich der Sicherheit der "Titan" äußerten.

So sollte die Hülle einem ehemaligen Auftragnehmer zufolge ursprünglich knapp 18 Zentimeter dick sein, nicht rund 13, wie es jetzt der Fall ist. In Verbindung mit dem in diesem Bereich weitestgehend unerprobten Material ist nicht auszuschließen, dass es auch zu einem strukturellen Fehler gekommen sein könnte.

Die Folgen wären fatal: Schon ein winziges Loch in der Hülle würde dazu führen, dass das Tauchboot aufgrund des hohen Drucks implodiert. Auch für einen menschlichen Körper ist dieser Druck nicht auszuhalten.

Verwendete Quellen
  • oceangate.com: Titan
  • cnn.com: "OceanGate touted Titan's safety features, despite conflicting info over its development"
  • theguardian.com: "Best and worst case scenarios to explain Titan’s loss of contact with surface"
  • Eigene Recherche
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