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2.100 Jahre alter Kinderschuh bei Ausgrabungen in Salzbergwerk gefunden


Etwas Besonderes blieb erhalten
2.100 Jahre alter Kinderschuh im Salz gefunden

Von t-online, dom

03.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Kinderschuh, der im Dürrnberg nahe Salzburg gefunden wurde: Der Rest einer Schnürung aus Flachs und Lein hat sich im Salz über zwei Jahrtausende erhalten.Vergrößern des BildesDer Kinderschuh, der in Dürrnberg nahe Salzburg gefunden wurde: "Der Zustand ist überragend", sagen Bochumer Archäologen. (Quelle: Deutsches Bergbau-Museum Bochum)
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Wir sehen einen 2.100 Jahre alten Kinderschuh in der Größe 30. Er wurde in einem prähistorischen Salzbergwerk in Österreich geborgen.

Bereits vor 2.500 Jahren gruben die Menschen der Eisenzeit in Dürrnberg bei Salzburg (Österreich) nach Salz. Nun legt ein ganz besonderer Fund Zeugnis darüber ab, dass wahrscheinlich auch Kinder unter Tage das begehrte "Gewürz" förderten – ein Lederschuh in der Größe 30.

Archäologen des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum haben den Schuh in einem alten Dürrnberger Stollen zutage befördert. Er ist fast perfekt erhalten und weist ein ganz besonders wertvolles Detail auf.

Träger muss vier bis sieben Jahre alt gewesen sein

Grabungsleiter Thomas Stöllner: "Vom Dürrnberg sind bereits mehrere Funde von Lederschuhen bekannt, ein Kinderschuh ist jedoch immer etwas Besonderes, belegt er doch die Anwesenheit von Kindern unter Tage. Hinzu kommt, dass sich in diesem Fall ausnahmsweise ein Rest einer Schnürung aus Flachs beziehungsweise Lein erhalten hat. Auf diese Weise sind Rückschlüsse erlaubt, wie die Schuhe geschnürt wurden."

Die Machart des Schuhs weise darauf hin, dass er im 2. Jahrhundert vor Christus angefertigt wurde, er ist demnach 2.100 Jahre alt. In der Nähe des Schuhs wurden den Angaben zufolge auch Reste einer hölzernen Schaufel geborgen sowie eine Art Fellhaube mit Schnürung.

Die Schuhgröße 30 weise auf ein Kind im Alter von vier bis sieben Jahren hin. Es könnte ein Elternteil zur Arbeit begleitet oder Essen in den Stollen gebracht haben, berichten die Forscher. Es ist aber auch sehr wahrscheinlich, dass das Kind Hilfsarbeiten unter Tage ausführte, als es den Schuh verlor.

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt wird epochenübergreifend die Geschichte der Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von Georessourcen. Zu den forschenden Bereichen gehören: Archäometallurgie, Bergbaugeschichte, Materialkunde, Montanarchäologie sowie das Forschungslabor und das Montanhistorische Dokumentationszentrum (montan.dok).

Stöllner und seine Kollegen schätzen, dass zur Blütezeit des eisenzeitlichen Bergbaus im Dürrnberg mindestens fünf Salzgruben gleichzeitig in Betrieb waren. In jeder hätten 30 bis 60 Bergarbeiter gearbeitet. Bisher seien noch lange nicht alle Stollen erkundet.

Verwendete Quellen
  • bergbaumuseum.de: "Montanarchäologische Grabungen fördern über 2000 Jahre alten Kinderschuh zutage"
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