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USA: Archäologische Funde zeigen, dass frühe Siedler Hunde aßen


Wegen Hungersnöten
Frühe Siedler in den USA aßen wohl Hunde

Von t-online, lhe

28.05.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0396745353Vergrößern des BildesDie rekonstruierte Jamestown-Kolonie in Virginia: Hier lebten die ersten europäischen Siedler dauerhaft. (Quelle: IMAGO/Joe Sohm/imago)
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In den frühen Kolonien Nordamerikas herrschte ein harter Überlebenskampf. Archäologische Funde offenbaren eine schockierende Praxis der Siedler.

In Notsituationen tun Menschen Dinge, die sie sonst wahrscheinlich nie machen würden. Ein Extrembeispiel dafür war der Absturz des Fluges 571 in den Anden, bei dem die Überlebenden schließlich die Todesopfer essen mussten, um nicht zu verhungern.

Und auch die Siedler der ersten europäischen Siedlungen in den heutigen USA mussten offenbar zu extremen Maßnahmen greifen, um am Leben zu bleiben. Knochenfunde aus der Kolonie Jamestown in Virginia zeigen, dass die Einwanderer nicht nur Hunde hielten –sondern offenbar auch aßen. Diese Erkenntnisse veröffentlichten Archäologen der University of Iowa nun im Fachblatt "American Antiquity".

Den Wissenschaftlern zufolge hatten die frühen Siedler schon kurz nach ihrer Ankunft im Jahr 1607 Konflikte mit den indigenen Stämmen. Aus ebendieser Zeit stammt auch eine bekannte Geschichte – die der Pocahontas. Doch ein Happy End wie in dem berühmten Disney-Film gab es nicht. Viele der Einwanderer starben an Hunger, Krankheiten oder aufgrund gewalttätiger Konflikte mit den First Nations, wie die Archäologin Ariane Thomas erklärt.

Hundeknochen zeigen "Hinweise auf menschliche Bearbeitung"

Dass die Siedler in ihrer Not wohl ihre Hunde aßen, belegen die Knochenfunde. Sie zeigen "allesamt deutliche Hinweise auf menschliche Bearbeitung", so Thomas. Das sind vor allem Schnittspuren und Kerben an den Knochen, die auf Vorgänge wie "Enthäuten, Entbeinen und das Entfernen des Fleisches" hinweisen.

Ursprünglich wurden die Vierbeiner wohl als Arbeitstiere eingesetzt – als Jagd-, Wach- und Hütehunde. Teilweise wurden sie schon aus Europa mitgebracht, wie historische Überlieferungen nahelegen. Von den Hunden, die von den Kolonisten gegessen wurde, waren aber mindestens sechs Tiere auch nordamerikanischer Abstammung, wie DNA-Analysen zeigen.

Denn auch die indigenen Völker hielten sich damals schon Hunde – und begruben sie auf designierten Hundefriedhöfen. Das zeige, "welchen hohen spirituellen und sozialen Wert" die Tiere für die Stämme besaßen, so die Archäologen.

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