Pilze Tintenfischpilz: Exotischer Pilz breitet sich aus
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Haben Sie schon einmal von einem Tintenfischpilz gehört? Falls nicht: Sollten Sie im Wald auf diese Pilzart stoßen, werden Sie den Exoten sofort zuordnen können. Die Tentakeln des ungenießbaren Sporengewächses wecken unweigerlich Assoziationen zu dem Meeresbewohner.
Exotische Pilzart: Tentakeln im Wald
Das Wachstum des Tintenfischpilzes mutet etwas unheimlich an: Am Anfang steht ein weißgraues sogenanntes Hexenei auf dem Waldboden. Das Gebilde mit elastischer Hülle reißt irgendwann auf und innerhalb weniger Stunden breiten sich zwischen vier und sechs Tentakeln über dem Waldboden aus. Anfangs sind diese weiß, färben sich nach kurzer Zeit aber tiefrot. Was ein wenig an Science-Fiction erinnert, ist nichts weiter als eine harmlose Pilzart, die von der Südhalbkugel eingeschleppt wurde.
Fortpflanzung mithilfe von Sporenmasse
Die exotische Pilzart trägt nach dem "Schlüpfen" aus dem Hexenei eine olivgrüne Sporenmasse auf seinen Tentakeln. Sie erinnern an Saugnäpfe, weshalb der Tintenfischpilz seinen Namen trägt. Der Geruch des Exoten erinnert an Aas und lockt Fliegen und andere Insekten an. Diese saugen die Sporenmasse auf und verbreiten sie mit ihrem Kot. Gehindert an seiner Ausbreitung wird der Tintenfischpilz oftmals durch Schnecken, die sich an der Pilzart gütlich tun, noch ehe die Sporen gereift sind.
Verbreitung des Tintenfischpilzes
Der Tintenfischpilz ist in Deutschland nicht heimisch. Er soll vor rund 100 Jahren aus Neuseeland und Australien nach Europa gekommen sein. Sporen des Pilzes haben nach Expertenmeinungen die weite Reise in der Wolle von importierten Schafen überlebt. Erste Funde gab es 1914 in den Vogesen in Frankreich. In Deutschland wurde die wundersame Pilzart erstmals 1938 im Schwarzwald entdeckt.
Wie Sie den Tintenfischpilz erkennen
Wegen seiner markanten Merkmale ist ein Tintenfischpilz sehr leicht zu erkennen. Zum Verzehr ist der Exot jedoch nicht geeignet, denn er ist ungenießbar. Sein unangenehmer Geruch schreckt wahrscheinlich ohnehin selbst hartgesottene Pilzsammler ab. Giftig ist die exotische Pilzart allerdings nicht.
Dennoch bietet der Tintenfischpilz einen faszinierenden Anblick, wenn man ihn im Wald entdeckt. Das passiert trotz seiner zunehmenden Verbreitung bisher nicht all zu häufig. Zwar wurde die Pilzart bereits in verschiedenen Regionen Deutschlands entdeckt, von einer flächendeckenden Verbreitung lässt sich allerdings nicht sprechen. Am ehesten finden Pilzsammler den exotischen Tintenfischpilz in Gegenden mit nährstoffreichen Böden. Bevorzugt wäscht er an Wegen oder Wiesen in Laubwäldern. Sie können ganze Gruppen der Pilzart vorfinden, aber auch Einzelgänger sind möglich.
Der Tintenfischpilz ist zwar nicht genießbar, dafür können Sie ihn aber praktisch auch nicht mit giftigen Verwandten verwechseln. Das sieht bei anderen Pilzen anders aus. Aus diesem Grund sollten Sie alle geernteten Speisepilze vor dem Verzehr von einem Pilzsachverständigen aus Ihrer Region darauf prüfen lassen, ob diese auch wirklich essbar sind. Zudem gibt es in den Bundesländern verschiedene Vorgaben, was die Höchstmengen beim Pilzesammeln betrifft. Erkundigen Sie sich hierzu unbedingt im Voraus.