Newsblog zum Ukraine-Krieg Nordkorea will 30.000 weitere Soldaten schicken

Nordkorea schickt weitere 30.000 Soldaten. Der ukrainische Präsident hat einem Kirchenführer die Staatsangehörigkeit entzogen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Nordkorea soll bis zu 30.000 weitere Truppen in die Ukraine schicken
- Selenskyj: Sprechen mit USA über Waffenlieferungen
- Selenskyj bürgert Metropoliten der größten Kirche aus
- Kiew bestellt US-Diplomaten wegen Waffenlieferungsstopp ein
- Merz schließt Taurus-Lieferung an Ukraine nicht aus
- USA stoppen einige Militärhilfslieferungen an Ukraine
Donnerstag, 3. Juli
Nordkorea soll bis zu 30.000 weitere Truppen in die Ukraine schicken
Nach ukrainischen Geheimdienstinformationen stellt Nordkorea bis zu 30.000 weitere Soldaten der russischen Armee zur Verfügung. Bislang sollen 10.000 nordkoreanische Männer Dienst im Angriffskrieg gegen die Ukraine tun. Laut einem Bericht von CNN ist mit dem Eintreffen der Verstärkung in den kommenden Monaten zu rechnen. Bislang seien etwa 4.000 nordkoreanische Soldaten ums Leben gekommen.
USA nehmen Oligarchen von Sanktionsliste
Die USA haben den russischen Oligarchen Kirsan Iljumschinow von ihrer Sanktionsliste genommen. Iljumschinow ist ein russischer Oligarch, dem mehrere Banken gehören, er ist aber auch ein ehemaliger Schachweltmeister und Ex-Präsident der abgelegenen buddhistischen Republik Kalmückien in Russland. Iljumschinow hatte früher wiederholt behauptet, er sei 1997 in Moskau von Außerirdischen entführt worden. Laut der New York Times stand Iljumschinow seit 2015 auf der Liste der "Specially Designated Nationals" (SDN) des Office of Foreign Asset Control (OFAC) des US-Finanzministeriums, weil er das syrische Regime unter dem ehemaligen Machthaber Bashar Al-Assad "materiell unterstützt" hatte.
Mittwoch, 2. Juli
Selenskyj: Sprechen mit USA über Waffenlieferungen
Die Ukraine und die USA verhandeln ukrainischen Angaben zufolge weiter über US-Hilfe für das von Russland angegriffene Land. Derzeit würden Kiew und Washington auf Arbeitsebene alle Details der Verteidigungsunterstützung klären, einschließlich der Flugabwehr, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Auf die ein oder andere Weise müssen wir den Schutz unserer Leute sicherstellen." Mit Dänemark und anderen Partnern würden Vereinbarungen über die Waffenproduktion vorbereitet.
Abschuss von Flug 8243: Russischer Offizier verrät sich mit Sprachnachricht
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Selenskyj bürgert Metropoliten der größten Kirche aus
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Onufrij, ausgebürgert. Grundlage seien Geheimdiensterkenntnisse, wonach Orest Beresowskyj (Onufrij) 2002 die russische Staatsbürgerschaft angenommen habe, teilte der Geheimdienst SBU mit. Der Vorsteher der ehemals zum Moskauer Patriarchat gehörenden Kirche habe dies verheimlicht.
Belege dafür wurden nicht vorgelegt. Mit dem Entzug der Staatsangehörigkeit kann dem 80 Jahre alten Westukrainer nun die Abschiebung drohen.
Die Kirche wies den Vorwurf zurück. "Seine Seligkeit Metropolit Onufrij hat klargestellt, dass er nur den Pass eines Bürgers der Ukraine hat und außer dem ukrainischen keinen anderen Pass besitzt, auch nicht einen der Russischen Föderation", teilte der Leiter des Pressedienstes der Kirche Klyment der Deutschen Presse-Agentur in Kiew mit. Onufrij habe sich nie um die Staatsbürgerschaft eines anderen Staates bemüht.
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Kein Gemüse im Garten, dafür eine unversehrte Drohne. Der Krieg sorgt immer wieder für Überraschungen, die manchmal auch gut ausgehen. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
Drohnenjagd auf Zivilisten: "Das ist eine neue Dynamik"
Die Region um die ukrainische Stadt Cherson ist besonders umkämpft. Russland setzt dabei vermehrt Drohnen ein. Beobachter werden dem Land deshalb schwere Kriegsverbrechen vor. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
EU verhängt Sanktionen gegen Medienplattform "Red."
Die Europäische Union hat die Medienplattform "Red." wegen Verbreitung von Desinformation für Russland sanktioniert. Das teilt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin mit. Gegen die Betreiber der in der Türkei registrierten Plattform werden demnach Reiseeinschränkungen verhängt und deren Vermögenswerte eingefroren.
Es sei erwiesen, dass "Red." im Auftrag Russlands gezielt Desinformation verbreite, um damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zu schwächen.
Polen will drei Munitionsfabriken bauen
Polen investiert massiv in seine Rüstungsindustrie und will drei neue Munitionsfabriken errichten. Vier Unternehmen der staatlichen polnischen Rüstungsgruppe (PGZ) erhalten dafür 2,4 Milliarden Zloty (rund 565 Millionen Euro), wie das Ministerium für Staatsvermögen mitteilt. Das Land will damit seine Verteidigungsbereitschaft zur Abschreckung eines möglichen Angriffs aus Russland erhöhen und bei der Sicherheit unabhängiger von den USA werden.
In den Fabriken sollen unter anderem 155-mm-Artilleriegeschosse hergestellt werden, deren Nachfrage seit der russischen Invasion in der Ukraine stark gestiegen ist. Zudem sind die europäischen Bestände durch die Lieferungen an Kiew zurückgegangen.
Kiew bestellt US-Diplomaten wegen Waffenlieferungsstopp ein
Nach einem teilweisen Lieferstopp von US-Waffen hat das ukrainische Außenministerium den stellvertretenden US-Botschaftsleiter, John Ginkel, einbestellt. Bei dem Gespräch habe die Vizeaußenministerin Marjana Beza die "kritische Bedeutung der fortgesetzten Lieferung von bereits früher gewährten Verteidigungspaketen" unterstrichen, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Besonders sei die Stärkung der Flugabwehr der Ukraine betont worden. Beza habe auf Anweisung von Außenminister Andrij Sybiha gehandelt.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters