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Luciafest: Bedeutung und Traditionen des schwedischen Lichterfestes


Luciafest: Was hat es damit auf sich?


Aktualisiert am 13.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprΓΌfter Inhalt
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FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Luciafest: Zur Feier der Wintersonnenwende wird eine LichterkΓΆnigin mit einem Kerzenkranz gekΓΌrt.
Luciafest: Zur Feier der Wintersonnenwende wird eine LichterkΓΆnigin mit einem Kerzenkranz gekΓΌrt. (Quelle: epd/imago-images-bilder)

Am 13. Dezember wird das Luciafest in Schweden begangen. Es gilt als GegenstΓΌck zur Mittsommernacht – obwohl der kΓΌrzeste Tag des Jahres etwas spΓ€ter ist.

Manche Eltern trΓ€umen davon, einmal von ihren Kindern das FrΓΌhstΓΌck ans Bett gebracht zu bekommen: FΓΌr Familien in Schweden stehen die Chancen dafΓΌr am 13. Dezember sehr gut. Denn dann wird das sogenannte Luciafest gefeiert.

Dabei darf die Γ€lteste Tochter des Hauses die Heilige Lucia verkΓΆrpern. Teil der Tradition ist es, dass sie ihre Familie morgens mit Gesang weckt – und eben mit dem besagten FrΓΌhstΓΌck, manchmal auch mit dem ersten WeihnachtsgebΓ€ck. Dabei trΓ€gt sie typischerweise einen grΓΌnen Kranz mit Kerzen.

Das Lucia-Sein hat den Rest des Tages so seine Vorteile: Das MΓ€dchen darf dann nΓ€mlich bestimmen.

Luciafest: das schwedische Lichterfest

Die schwedische Lucienbraut tritt aber nicht nur in der Familie auf. In KindergÀrten und Schulen oder auch im ganzen Dorf wird das Fest begangen, indem eine Lucia gekürt wird. Sie trÀgt ein weißes Gewand, einen roten Gürtel und einen Lichterkranz auf dem Kopf. Das Licht soll bâse Geister vertreiben.

So fΓΌhrt das verkleidete MΓ€dchen beziehungsweise die junge Frau als LichterkΓΆnigin auch eine Prozession an, die den HΓΆhepunkt des Festes bildet. Ihr folgen meist singende MΓ€dchen, Sternenknaben und PfefferkuchenmΓ€nnchen. Alle Teilnehmenden tragen Kerzen oder Lichter mit sich.

In manchen Gemeinden zieht die Prozession durch Altenheime, KrankenhΓ€user und Hospize, um Licht zu bringen. Die Feiernden singen Lucialieder und essen typischerweise ein SafrangebΓ€ck mit Namen "Lussekatter" (Luciakatzen). Bei den Erwachsenen ist es Brauch, GlΓΆgg zu trinken, eine Art GlΓΌhwein.

"Lussekatter": Bei den S-fΓΆrmigen BrΓΆtchen handelt es sich um mit Safran und Rosinen verfeinertes HefegebΓ€ck.
"Lussekatter": Bei den S-fΓΆrmigen BrΓΆtchen handelt es sich um mit Safran und Rosinen verfeinertes HefegebΓ€ck. (Quelle: knape/getty-images-bilder)

Die Heilige Lucia weigerte sich zu heiraten – aus Liebe zu Jesus
Um die namensgebende Heilige Lucia, deren Gedenktag am 13. Dezember ist, ranken sich einige Legenden. Sie lebte um 300 nach Christus. Ihr Name heißt übersetzt "die Leuchtende". Das passt zu der Krone aus Kerzen, mit der sie hÀufig dargestellt wird.
Diese hat ihren Grund: Lucia soll verfolgten Christen Essen und Trinken gebracht haben, als diese sich in dunklen GΓ€ngen unter der Stadt versteckten. Da Lucia dabei beide HΓ€nde benΓΆtigte, trug sie die Kerzen, die ihr Licht machen sollten, einfach auf dem Kopf.
Weiter soll Lucia eine Armen- und Krankenstation gegründet haben. Sie soll zudem ihre Hochzeit mit einem Heiden abgesagt haben, weil sie ihr Leben ganz Jesu widmen wollte. So wurde sie zur MÀrtyrerin, denn ihr Verlobter verriet sie, woraufhin man Lucia tâten ließ. Sie wurde mit einem Dolch erstochen.

GegenstΓΌck zum Midsommar

Das Lichterfest gilt als winterliches GegenstΓΌck zur Mittsommernacht, der kΓΌrzesten Nacht des Jahres, die in Schweden und anderen skandinavischen LΓ€ndern ebenfalls traditionell gefeiert wird. Denn bevor der gregorianische Kalender im 16. Jahrhundert eingefΓΌhrt wurde, war "Luzien", der 13. Dezember, der Tag der Wintersonnenwende. Es handelte sich somit um den kΓΌrzesten Tag des Jahres – also um den Tag, an dem es am kΓΌrzesten hell ist. Dieser fΓ€llt heutzutage auf den 21. Dezember.

Das Luciafest soll vor der gregorianischen Kalenderreform auch in Deutschland gefeiert worden sein. Einige Quellen gehen sogar davon aus, dass es die Schweden aus Deutschland ΓΌbernommen haben. ZunΓ€chst wurde es nur in Westschweden von einem kleinen Teil der LandbevΓΆlkerung gefeiert, eventuell bereits im Mittelalter.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts, als das berΓΌhmte Stockholmer Freilichtmuseum Skansen begann, die LuciabrΓ€uche zu bewahren, wurde das Fest ΓΌberregional bekannt. An PopularitΓ€t gewann es im Jahr 1927, als die Stockholmer Zeitung "Dagblad" erstmals die Wahl einer Heiligen Lucia fΓΌr die schwedische Hauptstadt ausrief. Mittlerweile wird in vielen Regionen Schwedens eine Lucia gewΓ€hlt.

Das Lichterfest wird auch in Norwegen, DΓ€nemark und Finnland zunehmend begangen. So kommen auch dort Eltern in den Genuss, mit einem FrΓΌhstΓΌck am Bett geweckt zu werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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