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Palmsonntag: Was bedeutet der Feiertag?


Palmzweige und Palmesel
Was verbirgt sich hinter dem Palmsonntag?

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 02.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Palmsonntag: Viele haben an diesem Tag einen Palmzweig geschmückt.Vergrößern des Bildes
Palmsonntag: Viele haben an diesem Tag einen Palmzweig geschmückt. (Quelle: Matthias Balk/dpa)

Palmsonntag ist sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche ein wichtiger Feiertag. Doch welche Bedeutung hat der letzte Sonntag vor Ostern?

Der Palmsonntag ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit sowie der letzte Sonntag vor Ostern. In der evangelischen Kirche ist er unter dem Namen Palmarum bekannt. Der Palmsonntag leitet die Karwoche ein, in der Christen mit Gottesdiensten und Fasten der Leidenszeit Jesu Christi gedenken, und die eine Woche später am Ostersonntag endet.

Wann ist Palmsonntag?

Palmsonntag ist immer der letzte Sonntag vor Ostern, fällt aber nicht in jedem Jahr auf das gleiche Datum. 2023 ist es der 2. April. Wie sich die Termine für die Feiertage in der Karwoche berechnen, können Sie hier nachlesen.

Jahr Datum
2023 2. April
2024 24. März
2025 13. April
2026 29. März

Ist Palmsonntag ein Feiertag?

Der Palmsonntag ist kein gesetzlicher Feiertag, wie auch der Ostersonntag. Das wirkt sich in diesen Fällen aber tatsächlich kaum aus, da Sonntage gesetzlich in der Regel ohnehin mit Feiertagen gleichgestellt sind.

Bedeutung des Palmsonntags

Am Palmsonntag wird der triumphale Einzug von Jesus in Jerusalem gefeiert, der im Neuen Testament beschrieben wird. Das Johannesevangelium erzählt davon, wie Jesus auf einem Esel in die Heilige Stadt ritt und von glücklichen Menschen empfangen wurde. Diese sahen in ihm den Messias und Retter. Sie breiteten ihre Umhänge auf der Straße aus und begrüßten Jesus mit den Worten "Hosanna", einem jüdischen Jubelruf.

Fünf Tage vor der Kreuzigung ist der Palmsonntag aber auch mit dem Leiden Christi verbunden. In Europa wird das Fest seit dem 8. Jahrhundert begangen.

Bedeutung der Palmen am Palmsonntag

Im Matthäusevangelium steht zudem geschrieben, dass die Menschen Jesus zum Zeichen seines Königtums Palmenzweige vor die Füße streuten. Schon im Altertum galten Palmen als heilige Bäume. Sie sind das Symbol der Märtyrer, die den Sieg über die Mächte der Welt errungen haben, und gelten als Sinnbild des Lebens und des Sieges. Bis heute werden Palmenzweige bei Gottesdiensten und Prozessionen am Palmsonntag eingesetzt.

Wo keine Palmen wachsen, werden sie zum Teil durch Zweige heimischer Bäume wie Buche, Haselnuss, Birke, Ahorn oder Buchsbaum ersetzt. Einige Gewächse tragen ihre Bedeutung für den Feiertag sogar im Namen, etwa die Sal-Weide (Salix caprea), deren silbrige Blüten oft als Palm- oder Weidenkätzchen bezeichnet werden, oder der Ilex (Ilex aquifolius), im Volksmund Stechpalme genannt.

Info: Weidenkätzchen holen Sie am besten nur aus dem eigenen Garten oder kaufen Sie im Blumenladen. Denn die flauschigen Blüten der Weide entwickeln sich so früh im Jahr, dass sie eine der ersten und daher wenigen Nahrungsquellen für Insekten in dieser Zeit sind. In der freien Natur sollten Sie sie den Tieren daher nicht wegnehmen. In vielen Bundesländern stehen Weidenarten zudem unter Naturschutz.

Segnung der Palmzweige

An Palmsonntag gibt es den Brauch, dass Palmsträuße, Palmwische, Palmwedel oder Palmbuschen zur Weihe in die Kirche gebracht werden. Meist haben Kinder zusammen mit ihren Eltern schon zuvor Palmkätzchen, Ilex oder Buchs zu kleinen Sträußen gebunden und mit bunten Schleifen verziert.

Nach dem Gottesdienst werden die geweihten Palmzweige mit nach Hause genommen oder zu Verwandten und Bekannten gebracht. Dort werden sie hinter Kruzifixe oder Spiegel gesteckt und sollen die Menschen segnen und vor Blitz und Hagel schützen. Sie werden oft im Osterfeuer oder erst im Jahr darauf am Aschermittwoch verbrannt. Die Asche wird in einigen Regionen auch für das Aschekreuz verwendet.

Was ist ein Palmesel?

Wer einst am Palmsonntag als letzter der Familie aufstand, hatte zumindest auf dem Land den ganzen Tag über den Ruf des Palmesels weg. Heute nahezu vergessen, war der Brauch des Palmeselspotts einst weit verbreitet. In manchen Gegenden wurden die Langschläfer gar in einem Sack auf dem Schubkarren durchs Dorf gefahren und so öffentlich vorgeführt.

Der hölzerne Palmesel, der eine Christusfigur tragend in einigen katholischen Dorfkirchen am Sonntag vor Ostern in der Prozession mitgeführt wurde, symbolisiert den Einzug Christi in Jerusalem. Doch heutzutage haben die Holzesel weitgehend ausgedient. Sie stehen allenfalls noch in Museen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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