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Igel: Alles über den stacheligen Insektenfresser


Steckbrief zum stacheligen Insektenfresser Igel

t-online, om

Aktualisiert am 12.10.2020Lesedauer: 4 Min.
Igel: Igel sind nachtaktiv und nur selten tagsüber anzutreffen.Vergrößern des BildesIgel: Igel sind nachtaktiv und nur selten tagsüber anzutreffen. (Quelle: DamianKuzdak/getty-images-bilder)
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Der Igel ist in den hiesigen Gärten ein gern gesehener Gast. Kein Wunder – den der stachelige Insektenfresser vertilgt Insekten und Schädlinge wie etwa Schnecken. Darüber hinaus können auch Sie viel Gutes für den kleinen Gartenhelfer tun.

Der Igel ist ein natürlicher Schädlingsbekämpfer. Damit er sich in Ihrem Garten wohl fühlt und hier auch entsprechend für Ordnung sorgen und Ihnen bei der Gartenarbeit helfen kann, sollten Sie jedoch einiges über das Säugetier wissen.

Steckbrief: Der Igel, ein Insektenfresser mit Stachelabwehr

Der Igel (lateinisch: Erinaceidae) gehört zu den Säugetieren und wird zwischen 15 und 40 Zentimeter groß. Sein Gewicht variiert je nach Exemplar – bis zu 1.800 Gramm schwere Igel sind keine Seltenheit.

Die Insektenfresser werden im Durchschnitt zwei bis vier Jahre alt.

Igel weisen meist eine bräunliche Färbung auf, wobei ihr Fell am Bauch heller – teilweise auch weiß – ist. Charakteristisch sind die Stacheln auf dem Rücken, die bei einem ausgewachsenem Tier bis zu drei Zentimeter lang und zwei Millimeter dick werden können. Sie dienen in erster Linie zum Schutz vor Fressfeinden wie Füchsen, Adlern, Eulen, Dachsen oder Mardern. Wenn Gefahr droht, rollt sich der Igel ein und richtet seine Stacheln auf. Aber auch beim Tag- und Winterschlaf nimmt der Insektenfresser diese Schutzhaltung ein.

Bereits bei der Geburt sind Igel mit Stacheln ausgestattet, es dauert allerdings ein paar Tage, ehe sie ausreichend hart und stabil werden.

Nahrung: Auf dem Speiseplan stehen nicht nur Regenwürmer

Der Lebensraum des in Europa, Afrika und Asien verbreiteten Igels kann vielseitig sein. Insbesondere Graslandschaften und Wälder gehören zum den bevorzugten Arealen. Oft streifen die Tiere auch durch heimische Gärten und suchen Nahrung.

Igel sind Insektenfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen Tiere wie Schnecken, Regenwürmer, verschiedene Insekten sowie Aas. Gemüse und Obst essen sie nur, wenn sie nichts anderes finden.

Nachtaktive Einzelgänger

Sie sind nachtaktiv und nur selten tagsüber anzutreffen. Zudem sind Igel Einzelgänger. Sie treffen sich nur zur Paarungszeit zwischen April und Juli mit anderen Igeln. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit circa 11 Monaten.

Wann halten Igel Winterschlaf?

Igel halten in Nordeuropa normalerweise Winterschlaf. Während dieser Zeit zehren die Säuger von den im Sommer angefressenen Fettreserven und können bis zu Dreiviertel ihres Körpergewichts verlieren. Der Winter ist eine harte Zeit für die Insektenfresser, da sie in der Zeit bis zu 40 Prozent ihres Körpergewichts verlieren. Eine ausreichende Fettreserve ist daher notwendig. Rund die Hälfte der Jungtiere überleben ihren ersten Winter nicht.

Wenn die Witterungsbedingungen schlecht sind, bleiben Igel teilweise bis April in ihrem Winterversteck in einer Art Dämmerungszustand.

Soll man Igel vor dem Winterschlaf füttern?

Igel brauchen in der Regel im Winter kein zusätzliches Futter. Sie haben sich ausreichend Futterreserven angefressen, die ihnen über die kalte Jahreszeit hilft. Ist der Winter jedoch sehr lang und kalt, können Sie ab Februar etwas Katzenfutter oder Ziegenmilch bereitstellen.

Wenn Sie Igeln bei Ihrem Winterschlaf helfen wollen, sollten Sie ihnen ein gutes Winterquartier bereiten. Dafür reicht beispielsweise ein Haufen aus Laub, Reisig und Holz aus. Dieser sollte möglichst geschützt, aber für den Igel gut erreichbar, stehen. Wichtig ist auch, Kellerschächte und große Öffnungen in der Nähe, in die der Insektenfresser hineinfallen und anschließend nicht mehr herausklettern kann, igelsicher zu machen. Hierzu reicht es, eine Klettermöglichkeit – beispielsweise eine Katzenleiter – bereit zu stellen oder das Loch abzudecken.

Sind Igel gefährdet?

Auch wenn Igel aufgrund der trockenen und heißen Sommer sehr leiden und es vor allem der Nachwuchs nicht schafft, sich nicht ausreichend zu ernähren und somit stirbt, zählt der Insektenfresser nicht zu den gefährdeten Tierarten. Allerdings gilt dies nur für den Braunbrustigel. Der Weißbrustigel hingegen steht auf der Roten Liste. In Deutschland wurde er kaum noch oder teilweise gar nicht mehr gesichtet.

Allerdings wird sein Leben zunehmend erschwert. Durch das Insektensterben, die mangelnden Versteckmöglichkeiten und schwinden Nahrungsquellen sowie moderne Gefahren – durch Straßen, Häuserschächte aber auch den Mähroboter – sind die kleinen Insektenfresser zunehmend gefährdet.

Wie kann man dem Igel helfen?

Auch wenn der Braunbrustigel nicht gefährdet ist, können Sie ihm helfen, mit den veränderten Lebensraumbedinungen, der erhöhten Lebensraumbelastung und den Klimaveränderungen klar zu kommen.

  • Der Bund Naturschutz empfiehlt beispielsweise, dünne und abgemagerte Tiere sowohl im Frühling als auch im Herbst zu füttern. Dafür empfiehlt er beispielsweise eine Mischung aus Katzenfutter mit Igeltrockenfutter plus ungewürztes Rührei. Auch etwas aufgeschnittenes Obst eignet sich als Nahrung für die Tiere. Milch sollte Sie allerdings auf keinen Fall Igeln geben. Diese verursacht Durchfall bei ihnen.
  • Neben dem zusätzlichen Nahrungsangebot sollten Sie Igeln, sowohl im Frühling und Herbst als auch im Sommer, Wasser anbieten. Geben Sie dazu hiervon etwas in einen flachen Teller.
  • Darüber hinaus können Sie Ihren Garten naturnah gestalten. Setzen Sie dafür auf einheimische Pflanzen. Verzichten Sie zudem bei der Gartenarbeit auf Pestizide, Herbizide und andere giftige Stoffe. Zudem bietet es sich an, den Igeln zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten zu schaffen. Die Tiere bevorzugen Verstecke in Hohlräumen von Holzhaufen oder einen Laubhaufen. Decken Sie diesen am beten mit einer Plane ab, sodass die Blätter nicht nass werden und das Versteck darunter trocken und schimmelfrei bleibt. Das Laub bietet vor allem im Winter für die Igel einen optimalen Schutz vor der Kälte.
  • Verschließen Sie kleine Schächte und Öffnungen, in die Igel und andere Tiere hineinfallen können und nicht mehr ohne Hilfe herauskommen. Ist die Abdeckung nicht möglich, sollten Sie entsprechende Igelleitern einrichten, mithilfe derer die Tiere alleine wieder herausklettern können.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Zaun für Igel durchlässig ist und diese Abgrenzung für ihn nicht zu einem unüberwindbaren Hindernis und somit möglicherweise zu einer lebensbedrohlichen Falle wird, da er nicht flüchten kann.

Der Bund Naturschutz gibt noch einen weiteren Tipp: Damit weder Katzen, noch Vögel oder andere Tiere an die Futter- und Wasserstelle für Igel gehen, können Sie diese unter eine Kiste stellen und in diese zwei Öffnungen (zehn mal zehn Zentimeter) schneiden. Entfernen Sie die Futterreste regelmäßig morgens, damit sich keine Krankheitserreger ausbreiten können.

Verwendete Quellen
  • NABU
  • Eigene Recherche
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