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Katzen: Nicht jedes Katzenklo macht die Katze froh


Pinkeln aus Protest
Nicht jedes Katzenklo macht die Katze froh

Ann-Kathrin Landzettel

29.03.2016Lesedauer: 3 Min.
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Pinkeln im Haus oder in der Wohnung außerhalb der Katzentoilette gehört zu den häufigsten Verhaltensauffälligkeiten von Katzen.Vergrößern des Bildes
Pinkeln im Haus oder in der Wohnung außerhalb der Katzentoilette gehört zu den häufigsten Verhaltensauffälligkeiten von Katzen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Pinkeln, Kratzen, das Futter ablehnen: So manche "Katzenmacke" treibt den Tierfreund fast in den Wahnsinn. Dass er häufig selbst einen Teil dazu beiträgt, ist ihm selten bewusst. Doch bereits kleine Veränderungen können Katzen richtig stressen. Eine Katzenexpertin verrät, worauf es beim Zusammenleben ankommt.

"Pinkeln im Haus oder in der Wohnung außerhalb der Katzentoilette gehört zu den häufigsten Verhaltensauffälligkeiten von Katzen, bei denen Besitzer Rat suchen", weiß Dr. Barbara Schöning, Fachtierärztin für Verhaltenskunde und Tierschutz von der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und –therapie (GTVMT).

Katzenmacke eins: Die Katze pinkelt in die Wohnung

Ist die Katze plötzlich unsauber, sollte man zuerst einen Tierarzt aufsuchen und mögliche Krankheiten als Ursache abklären lassen. Immer wieder sind Blasen- oder Nierenerkrankungen schuld an der Unsauberkeit. "Hat das Tier beim Entleeren Schmerzen, verknüpft es diese mit dem Katzenklo und versucht es in Folge zu umgehen", erklärt Schöning. Bei alten Katzen kann es zudem passieren, dass die Kontrolle über die eigenen Ausscheidungen nachlässt. Auch hier kann der Tierarzt helfen.

Bloß kein geschlossenes Katzenklo verwenden

Eine weitere Ursache kann das Katzenklo sein. Laut der Verhaltensexpertin sind geschlossene Katzenklos mit schmalem Eingang für die Tiere der Horror: "In natürlicher Umgebung würde keine Katze und auch kein Kater in eine enge Höhle gehen, um sich zu entleeren. Dort ist die Gefahr einfach zu groß, dass sich ein Feind davorstellt und das Tier nicht mehr herauskommt. Außerdem hat es keinen Überblick darüber, was in der Umgebung passiert – das ist purer Stress." Ein Versuch mit einer offenen Toilette kann sich also lohnen.

Neues Möbelstück bringt Katzen-Routine durcheinander

Veränderungen im Kernterritorium gehören für Katzen ebenfalls zu den Stressauslösern. Das kann ein neues Möbelstück sein, zu wenig Versteckmöglichkeiten, ein neuer Mitbewohner, ein Kratzbaum in der Nähe der Tür oder eine andere Neuerung. Katzen lieben Rituale und Routine. Ist plötzlich etwas anders, fühlt sich das Tier unwohl.

Stresspinkeln: Der Wunsch nach mehr Sicherheit

"Verspürt die Katze Angst oder Stress, ist Pinkeln das Mittel der Wahl, um diese Emotion zu bewältigen. Durch die Verteilung des eigenen Geruchs an strategisch wichtigen Stellen versucht das Tier, wieder ein Gefühl der Sicherheit herzustellen", erklärt Schöning. Zunächst sollte der Besitzer also überlegen, was sich in den letzten Wochen verändert hat. Erst wenn man eine Idee hat, was der Auslöser sein könnte, kann man das Problem zielführend angehen.

Katzenmacke zwei: Das Tier kratzt an der Tapete

Starkes Kratzen an Tapeten und Teppichen oder gar aggressives Verhalten dem Besitzer gegenüber sind ebenfalls häufig die Folge von Stress. "Das Kratzen ist genauso wie das Pinkeln ein Mittel zur Markierung des Reviers und zur Wiederherstellung des Sicherheitsgefühls", so die Expertin.

Um dem Tier dieses Verhalten abzugewöhnen, sollte man es auf keinen Fall schimpfen. Besser ist es, im Falle der Tapete, eine alternative Kratzmöglichkeit zu schaffen und das Tier immer dann zu belohnen, wenn es diese nutzt. "Kratzt die Katze an der Tapete, ignoriert man dies am besten, geht aus dem Zimmer und lockt sie weg von der unerlaubten Stelle. Anschließend geht man mit ihr zu der erlaubten Stelle und belohnt sie dort", rät Schöning.

Aggressives aus Langeweile

Richtet sich die Aggression gegen den Halter, kann es sein, dass die Katze nicht ausgelastet ist. "Katzen zeigen gegen die Langeweile ein Verhalten aus ihrem natürlichen Repertoire: Jagdverhalten. Wenn sie es gegen bewegte Objekte wie die Füße oder Hände der Besitzer zeigen, wird dies unangenehm. Oft hilft es bereits, öfter mit dem Tier katzengerecht zu spielen oder ihm zu ermöglichen, sich das Futter selbst zu erarbeiten. Aber Finger weg von Laserpointern", warnt die Fachtierärztin. "Sie sind für Katzen große Stressauslöser, weil sie den roten Lichtpunkt nicht fangen können. Dieses Spiel ist mit einem hohen Frustrationspotenzial verbunden und kann aggressives Verhalten verstärken."

Katzenmacke drei: Die Katze verweigert das Futter

Viele Katzen sind sehr wählerisch, was das Futter angeht. Jede kleine Änderung kann dazu führen, dass sie den vollen Napf ignorieren. "Katzen mögen das, was sie von klein auf kennen. Diese Geschmacksprägung ist genetisch bedingt. Ändert ein Hersteller plötzlich seine Rezeptur, kann es passieren, dass die Katze das Futter verweigert oder nur noch sehr wenig davon frisst", erklärt Schöning.

Mit Fischöl schmeckt das Futter

Eine Möglichkeit ist, einige Tropfen Fischöl oder eine Spur Joghurt unter das Futter zu mengen, um den Geschmack attraktiver zu machen. Eine andere Variante ist, kleinere Portionen anzubieten und die Katze zu belohnen, wenn sie diese gefressen hat, etwa mit einem zusätzlichen Leckerli. "Hilft das alles nichts, sollte man einen Tierarzt um Rat fragen, damit es nicht zu einem Nährstoffmangel kommt", rät die Tierexpertin. "Oft kennt dieser ein anderes Futter, das ähnliche Geschmacksnuancen hat. Bringt auch das keinen Erfolg, können Medikamente helfen, den Appetit wieder anzuregen."

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