Kampffisch: Tipps zur Haltung des Fisches

Wer schillernde Fische fΓΌr sein Aquarium sucht, wird bei den siamesischen Kampffischen fΓΌndig. Wir geben Tipps, wie Sie den Fisch artgerecht halten β und erklΓ€ren, was es mit dem Namen auf sich hat.
Siamesische Kampffische (Betta splendens) haben lange, flatternde Flossen und sind als Zuchtform in fast allen Farbschattierungen erhΓ€ltlich β was sie zu beliebten Fischen fΓΌrs Aquarium macht. Sie stammen ursprΓΌnglich aus SΓΌdostasien, wo die farbenprΓ€chtigen Fische nicht nur zur Zierde gehalten werden.
Woher kommt der Name "Kampffisch"?
Ihren Namen haben die Fische, weil sich die MΓ€nnchen aggressiv gegenΓΌber anderen mΓ€nnlichen Artgenossen verhalten. Die Folge eines Aufeinandertreffens sind erbitterte KΓ€mpfe, bis einer der Kontrahenten als Sieger hervorgeht. Dieses Verhaltensmuster wurde in SΓΌdostasien ΓΌber die Jahre in traditionellen FischkΓ€mpfen kultiviert.
Trotzdem sind die Kampffische aber friedliebender als ihr Name es vermuten lΓ€sst. Zeigen die anderen Fische im Aquarium kein Revierverhalten, sind sie ihnen gegenΓΌber meist sehr friedlich. Am wohlsten fΓΌhlen sie sich mit anderen Arten, die ruhig und bedΓ€chtig schwimmen.
Siamesische Kampffische: Haltung
Ein Kampffisch ist zwar eine schΓΆne ErgΓ€nzung fΓΌr das Aquarium, beim Kauf sollten Sie aber auf ein ausreichend groΓes Becken von etwa 54 Litern achten. FΓΌr ein einzelnes Kampffisch-MΓ€nnchen, das Sie allein in einem Aquarium halten wollen, sind zwΓΆlf Liter das Minimum. Mit vielen Pflanzen lΓ€sst sich der natΓΌrliche Lebensraum der Fische am besten nachahmen.
Da er in stillen GewΓ€ssern heimisch ist, kann der Kampffisch StrΓΆmungen in Aquarien nicht gut vertragen. Aus diesem Grund sollten Sie bei der Kampffisch-Haltung Filter zu Hilfe nehmen, die kaum StrΓΆmung erzeugen. Im Aquarium mag der Kampffisch es eher warm, die Temperatur sollte zwischen 25 und 28 Grad liegen β bei einem pH-Wert zwischen sechs und acht.
Als Fleischfresser benΓΆtigt ein Kampffisch mindestens 50 Prozent an Lebendfutter zum Beispiel in Form von Larven, WasserflΓΆhen und Salzkrebschen (Artemia). Im Zoofachhandel ist auch spezielles trockenes Futter fΓΌr die Fische erhΓ€ltlich.
Vergesellschaftung im Aquarium: Welche Fische passen zu Kampffischen?
Wollen Sie in einem Aquarium mehr als einen Kampffisch halten, dann sollten Sie sich fΓΌr ein MΓ€nnchen und ein Weibchen oder nur Weibchen entscheiden. Zwei MΓ€nnchen vertragen sich nicht in einem Aquarium, da es sonst zu den oben genannten KΓ€mpfen kommt, bei denen ein MΓ€nnchen stirbt. Ansonsten eignen sich Schnecken gut fΓΌr eine Vergesellschaftung bei der Kampffischhaltung. Fische mit auffΓ€lligen Mustern oder Exemplare, die gerne an Flossen zupfen, sind weniger gute Gesellschaft fΓΌr die Tiere.
HΓ€ufig stellt sich die Frage, ob ein Kampffisch zusammen mit Garnelen gehalten werden kann. Das lΓ€sst sich jedoch nicht allgemeingΓΌltig beantworten. WΓ€hrend bei manchen Aquaristen das Zusammenleben friedlich verlΓ€uft, mΓΌssen Garnelen in einigen Becken vor den fleischfressenden Kampffischen um ihr Leben bangen. Das Vergesellschaften ist also nicht unbedingt erfolgreich.
Kampffisch: Farben, Kosten, GrΓΆΓe, Lebenserwartung
Siamesische Kampffische gehΓΆren zu den Labyrinthfischen. Das besondere an Labyrinthfischen ist, dass sie zusΓ€tzlich zur Kiemenatmung auch Sauerstoff an der WasseroberflΓ€che durch ihr Labyrinthorgan atmen kΓΆnnen. Dadurch ΓΌberleben sie selbst in sauerstoffarmem Wasser.
Die Kampffische werden nur sechs bis sieben Zentimeter groΓ und treten in vielseitiger FΓ€rbung von Blau, TΓΌrkis und GrΓΌn bis Rot, Pink, Orange, Gelb, WeiΓ und Schwarz auf. Dabei ist das MΓ€nnchen meist farbenprΓ€chtiger als das Kampffisch-Weibchen. Seine Brustflossen sind lang und schmal, die weiteren Flossen eher wie Fahnen geformt. Die Flossen des Weibchens sind kleiner. Die Flossenformen der Fische werden zudem in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt. Dazu gehΓΆren unter anderem:
- Halfmoon: Die Fische haben lange Flossen, die bei der Spreizung an einen Halbmond erinnern.
- Plakat: Die Fische haben eher kurze Flossen und entsprechen am ehesten der Naturform des Betta splendens.
- Doubletail: Die Fische haben eine doppelte Flosse, die in der Regel zweigeteilt ist.
- Crowntail: Die Fische haben einen "Kronenschwanz". Das bedeutet, dass sie noch Flossenstrahlen haben, die Flossenhaut ist jedoch zurΓΌckgebildet.
Bei guter Haltung wird der Siamesische Kampffisch bis zu drei Jahre alt. Die Kosten variieren aufgrund von Farbe und Flossenform, liegen aber meist zwischen fΓΌnf und 30 Euro.
Kampffisch-Zucht: Wissenswertes zur Vermehrung
Wenn Sie Kampffische selbst zΓΌchten mΓΆchten, sollten Sie Kampffisch-Weibchen und Kampffisch-MΓ€nnchen vor der Paarung zwei bis drei Wochen getrennt voneinander unterbringen. Versorgen Sie die Fische in dieser Zeit mit besonders eiweiΓ- und fettreichem Futter, da die Paarung viel Energie abverlangen wird.
AnschlieΓend ist das Zuchtbecken die nΓ€chste Station fΓΌr die Tiere. Auf einen Bodengrund sollten Sie verzichten, da sich hier spΓ€ter Eier verfangen und faulen wΓΌrden. Schwimmpflanzen hingegen sind wichtig im Zuchtbecken, da sie RΓΌckzugsmΓΆglichkeiten fΓΌr das Kampffisch-Weibchen bieten. Dann setzen Sie das Weibchen zuerst ins Becken, damit es sich akklimatisiert.
Kommt das MΓ€nnchen dazu, zeigt es seine Paarungsbereitschaft durch den Bau eines sogenannten Schaumnestes an, das aus Luftblasen gebildet wird, die das MΓ€nnchen von der WasseroberflΓ€che zieht. Das Nest wird meist unter den BlΓ€ttern der schwimmenden Aquariumspflanzen platziert. Der Bau dauert bis zu zwei Tage. Dann kommt es zu einer mehr oder weniger impulsiven Werbung des MΓ€nnchens um das Weibchen, bei dem es auch mal quer durchs Becken gejagt wird und in den Pflanzen Schutz sucht.
Erst wenn das Weibchen senkrechte, dicke Laichstreifen am KΓΆrper bildet, ist es paarungsbereit. Nach einigen Scheinpaarungen findet schlieΓlich die eigentliche Paarung unter dem Nest statt, bei der sich MΓ€nnchen und Weibchen umschlingen und die befruchteten Eier austreten. Das Weibchen fΓ€llt dabei kurzzeitig in eine Laichstarre, wΓ€hrend das MΓ€nnchen schon damit beginnt, die Eier aufzusammeln und in das Nest zu legen.
Das Weibchen sollte danach bald das Zuchtbecken verlassen, denn das MΓ€nnchen kΓΌmmert sich um das Nest. Nach einigen Tagen schlΓΌpfen die Jungen und ernΓ€hren sich vom Dottersack. Jetzt wird es auch fΓΌr das MΓ€nnchen Zeit, das Zuchtbecken zu verlassen, damit es seinen Nachwuchs nicht mit Lebendfutter verwechselt. Beim ZΓΌchten sollte zudem die richtige Nahrung fΓΌr den Nachwuchs besorgt werden: FlΓΌssigfutter und spΓ€ter Artemia.
- Eigene Recherche