Bestätigung aus Teheran Iranischer Präsident offenbar bei israelischem Luftangriff verletzt

Ein Angriff Israels auf Teheran Mitte Juni hatte offenbar weitreichendere Folgen als bislang bekannt. Laut iranischen Staatsmedien wurde Präsident Masoud Pezeshkian dabei verletzt – wenn auch nur leicht.
Der neue iranische Präsident Masoud Pezeshkian ist nach Angaben einer staatsnahen Nachrichtenagentur bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Teheran verletzt worden. Der Vorfall soll sich bereits am 16. Juni ereignet haben, wurde aber erst jetzt durch die Nachrichtenagentur Fars öffentlich gemacht, die den Revolutionsgarden nahesteht.
Es wäre das erste Mal, dass ein amtierender Präsident der Islamischen Republik durch einen israelischen Angriff auf iranischem Boden in Mitleidenschaft gezogen worden sein soll. Offiziell äußerte sich die Mullah-Führung in Teheran bislang nicht zu den Berichten.
Regelmäßig verdeckte Operationen
Israels Luftwaffe führt regelmäßig verdeckte Operationen gegen Ziele in Iran durch. Im Visier sind dabei unter anderem Einrichtungen des Atomprogramms oder Stellungen der Revolutionsgarden. Der mutmaßliche Angriff vom Juni war Teil einer Reihe von Vergeltungsschlägen nach der massiven iranischen Drohnen- und Raketenoffensive auf Israel im April. Unbestätigten Berichten zufolge wurden bei dem Luftschlag mehrere hochrangige Funktionäre der Revolutionsgarden getötet.
Die Verletzung Pezeshkians wirft neue Fragen auf: Warum wurde die Information fast vier Wochen lang zurückgehalten, und welchen Einfluss hat der Vorfall auf die Machtbalance im Land? Pezeshkian gilt als vergleichsweise moderater Politiker. In konservativen Kreisen dürfte die Nachricht seine Position unter Druck setzen – oder instrumentalisiert werden, um eine härtere Gangart gegenüber Israel zu rechtfertigen.
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