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Warum mögen Hunde Postboten oft nicht?

Von t-online, jb, sth

Aktualisiert am 04.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Hundetraining für Postboten: Ein Experte erklärt Mitarbeitern der Deutschen Post, wie sie richtig mit Hunden umgehen. (Archivbild)
Hundetraining für Postboten: Ein Experte erklärt Mitarbeitern der Deutschen Post, wie sie richtig mit Hunden umgehen. (Archivbild) (Quelle: Horst Rudel Backnang/imago-images-bilder)
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Jährlich werden etwa tausend Postboten von Hunden gebissen. Dass es so weit kommen kann, liegt auch an der Erziehung der Hunde. Ein Trainer erklärt, was manche Hundebesitzer falsch machen.

Das Wichtigste im Überblick


  • Warum mögen Hunde Postboten nicht?
  • Wie viele Postboten werden von Hunden gebissen?
  • Wie lassen sich die Angriffe vermeiden?
  • Was können Hundebesitzer noch tun?

Betritt ein Postbote ein Grundstück, auf dem ein Hund lebt, geht er ein Risiko ein. Der Zusteller dringt in ein fremdes Revier vor. Ist er dann noch hektisch oder unerfahren im Umgang mit Hunden, kann das schmerzhaft enden. Der Hund wird vielleicht aggressiv, bellt und fletscht die Zähne. Im schlimmsten Fall beißt er zu.

Warum mögen Hunde Postboten nicht?

Zwei Gründe führen dazu, weshalb viele Vierbeiner Zustellern gegenüber aggressiv reagieren:

  • Sie dringen in ihr Revier ein.
  • Sie verstehen das Verhalten des Postboten nicht.

Letzteres ist häufig bei Hunden der Fall, die sich gegenüber Besuchern für ihren Besitzer tendenziell gelassener verhalten. Denn anstatt, wie ein Gast, sich länger im Haus aufzuhalten oder mit dem Herrchen oder Frauchen zu reden, gehen die Zusteller meist zielstrebig zum Eingang und verlassen das Territorium wenige Sekunden ebenso zielstrebig wieder. Das kann bei Hunden zu Verunsicherung und Angst führen. Die Folge: Sie bellen, knurren und beißen unter Umständen zu.

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Hat der Postbote bereits schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht, kann das ebenfalls ein unerwünschtes Verhalten beim Vierbeiner auslösen. Sie riechen diese Angst. Ihr Jagdtrieb wird geweckt.

Wie viele Postboten werden von Hunden gebissen?

Die Deutsche Post meldet: Im vergangenen Jahr wurden 2.007 Mal Zusteller so schwer gebissen, dass sie mindestens einen Arbeitstag ausfielen. Im Jahr 2018 waren es weniger, 1.912 Fälle seien bekannt, erklärt Matthias Persson, Pressesprecher bei der Deutsche Post DHL Group. Damit trifft es schätzungsweise weniger als ein Prozent der Brief- und Paketzusteller bundesweit. Dem Post-Konkurrenten Pin AG sind kaum Fälle bekannt. "Ein Hundebiss kommt äußerst selten vor und in der Regel ist es mehr ein Kneifen durch den Biss des Hundes, als das tatsächlich etwas passiert", schrieb der Pin-Sprecher Peter Kaiser t-online.de.

Doch so ein Hundebiss kann schlimme Folgen haben, sagt Hundetrainer Michael Pfaff aus Schwerte. "Das schlimmste am Biss ist die psychische Belastung, insbesondere, wenn der Betroffene nicht weiß, warum er gebissen wurde", erklärt Pfaff. "Bei manchen Zustellern führt das sogar zur Arbeitsunfähigkeit."

Wie lassen sich die Angriffe vermeiden?

Pfaff ist einer der Hundetrainer, die Zustellern der Deutschen Post beibringen, wie sie mit Hunden umgehen sollten. Die Seminare organisiert die Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft – für Auszubildende und Mitarbeiter, die gebissen wurden. Pfaff ist überzeugt: Oft liegt der Fehler nicht nur beim Postboten, sondern bei den Hundehaltern.

"Die meisten Bisse passieren direkt an der Haustür", erklärt der Trainer. "Da klingelt der Zusteller, Frauchen oder Herrchen versuchen den Hund noch zurückzuhalten – und der schiebt sich gerade noch durch und schnappt zu." Das ließe sich vermeiden, wenn der Hund gut erzogen sei. Ein Hund muss lernen, ruhig zu bleiben, wenn es klingelt. "Dafür braucht es nur einen Hundekorb oder eine Decke außerhalb des Türbereiches", so Pfaff. Klingelt es, sollte man ihn mit dem Kommando "Geh' auf deinen Platz" wegschicken.

Warnschild vor einem Haus: Manche Postboten können über solche Schilder nicht lachen. (Symbolbild)
Warnschild vor einem Haus: Manche Postboten können über solche Schilder nicht lachen. (Symbolbild) (Quelle: Horst Rudel/imago-images-bilder)

Wann Sie den Hund (nicht) belohnen sollten

Auch die Gewöhnung spielt eine Rolle: Der Postbote klingelt, der Hund bellt – bis der Postbote wieder geht. So fühlt sich der Hund bestätigt, weil er glaubt, den Eindringling vertrieben zu haben. Am nächsten Tag beginnt alles wieder von vorn. "Diesen Kreislauf müssen Hundebesitzer durchbrechen, der Zusteller kann da nicht viel gegen machen", sagt der Hundetrainer.

Generell lohnt es sich, dass Besitzer ihren Hund belohnen, wenn er ruhig bleibt. Post- und Paketzusteller sollten das aber besser den Besitzern überlassen. "Kommt nämlich mal ein anderer Zusteller, der keine Belohnung für den Hund dabei hat, wird der Hund schnell unzufrieden. Dann kann es auch passieren, dass er zubeißt", sagt Pfaff.

Pakete vor der Tür: Lebt ein Hund auf dem Grundstück, sollten Postboten draußen bleiben. (Symbolbild)
Pakete vor der Tür: Lebt ein Hund auf dem Grundstück, sollten Postboten draußen bleiben. (Symbolbild) (Quelle: Steinach/imago-images-bilder)

Was können Hundebesitzer noch tun?

Briefkästen sollten grundsätzlich außen am Zaun hängen. Der Hund sollte angeleint werden oder im Haus sein, wenn der Zusteller kommt. Und falls meist der gleiche Postbote klingelt, gibt Pfaff den Tipp: "Seien Sie freundlich und zeigen Sie dem Hund, dass der Besucher nicht gefährlich ist."

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