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Vor- und Nachteile von Homeschooling


Schulkind & Jugendliche
Vor- und Nachteile von Homeschooling

po (CF)

Aktualisiert am 25.03.2013Lesedauer: 2 Min.
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Homeschooling ist sehr umstrittenVergrößern des Bildes
Homeschooling ist sehr umstritten (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Homeschooling ist in Deutschland verboten. Es gilt die Schulpflicht, die durch die elterliche Bildung zu Hause nicht abgedeckt wird. Nicht jeder ist mit dieser Regelung zufrieden. Grund genug, einmal die Vorteile sowie die Nachteile dieser Bildungsform zu beleuchten.

Homeschooling contra Schulpflicht

Während die Schulpflicht in Deutschland zwingend an den Besuch einer Schule gebunden ist, herrscht in anderen Ländern lediglich eine Bildungs- beziehungsweise Unterrichtspflicht, wie das Magazin "Spiegel" zum Thema berichtet. So ist es Eltern beispielsweise in Österreich, Frankreich oder Großbritannien möglich, ihre Kinder zu Hause selbst zu unterrichten. In den USA sehen viele Eltern im Homeschooling den Vorteil darin, dass die Ausbildungskosten im Vergleich zu teuren Privatschulen sehr viel geringer sind.

Allerdings lassen sich daneben auch Tendenzen erkennen, dass verstärkt sehr religiös lebende Familien ihre Kinder lieber zu Hause unterrichten wollen, anstatt sie auf eine staatliche Schule zu schicken. Ob es ein Vor- oder Nachteil ist, dass der Staat keinen Einfluss mehr darauf hat, wie dominant die Rolle die Religion während der schulischen Ausbildung ist, liegt im Auge des Betrachters. So gehört beispielsweise die Sexualerziehung zu den immer wieder auftretenden Streitpunkten. (Homeschooling: Ist Hausunterricht in Deutschland rechtens?)

Vorteil: Mehr Bezug zum "echten" Leben

Als einen der wichtigsten Vorteile des Homeschoolings führen die Befürworter des Homeschoolings den stärkeren Lebensbezug dieser Unterrichtsform an. In staatlichen Schulen würden starre Lehrpläne gelten, die mit der Lebenswirklichkeit vieler Menschen kaum noch etwas gemeinsam hätten.

In einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" führt der deutsche Erziehungswissenschaftler Prof. Volker Ladenthin das individuelle und praxisnähere Lernen als Argument für das Homeschooling ins Feld: "Wir kennen das doch: Drei Wochen in einer englischen Gastfamilie fördern den Spracherwerb stärker als die vielen, vereinzelten Unterrichtsstunden. Ein Schulsystem kann sich – qua Definition – nicht dem Einzelnen zuwenden." Ladenthin sieht das Homeschooling als eine sinnvolle Ergänzung des klassischen deutschen Schulsystems.

Zudem, so ein weiteres Argument vieler Befürworter, bestehe zwischen Eltern und Kinder eine besondere Beziehung. Diese sei beim Lernen eindeutig ein Vorteil und liefere bessere Ergebnisse.

eltern.t-online.de: "Homeschooling" in den USA: Bei Mama auf der Schulbank

Nachteile: Fehlende soziale Kontakte

In der Schule lernen Kinder allerdings mehr als nur das, was die Lehrpläne vorgeben. Sie erwerben soziale Kompetenz durch den Umgang mit Gleichaltrigen und lernen, ihren Platz in einer Gruppe zu finden. Klaudia Schultheis von der Universität Eichstätt-Ingolstadt äußert entsprechend ihre Bedenken gegenüber dem Magazin "Focus": "Alles, was das soziale Lernen ausmacht, fällt beim Homeschooling weg: sich in der Gruppe durchsetzen, Kompromisse schließen, Konflikte friedlich lösen". Ein weiterer Nachteil ist die oftmals fehlende Kompetenz der Eltern sowohl in pädagogischer als auch in fachlicher Hinsicht. (Freunde finden: Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen?)

Nicht weniger nachteilig könnte sich der fehlende Lebensbezug erweisen, wenn Kinder ausschließlich durch Homeschooling unterrichtet werden. Schultheis sieht die Gefahr, dass der Einfluss der Eltern – sei es in religiöser oder anderer Hinsicht – zu stark auf die Heranwachsenden wirken könne, ohne dass ihnen die Schule einen Gegenpol böte: "Wenn Eltern sehr alternativ oder religiös eingestellt sind und ihr Kind nur in diesem Umfeld aufwächst, kann ihm die Integration in eine pluralistische Gesellschaft schwerfallen".

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