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Liebe: Sieben Gefahren, an denen Beziehungen oft zerbrechen


Sieben Liebesfallen
Woran Beziehungen häufig zerbrechen

Andrea Goesch

28.04.2015Lesedauer: 5 Min.
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Wenn die Liebe zerbrochen ist, ist der Herzschmerz groß.Vergrößern des Bildes
Wenn die Liebe zerbrochen ist, ist der Herzschmerz groß. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die meisten Menschen sehnen sich nach einer liebevollen und harmonischen Beziehung. Dennoch verhalten sie sich oft destruktiv gegenüber ihrem Partner - bewusst oder unbewusst. In ihrem neuen Ratgeber "Die Fallen der Liebe" hat die Berliner Paarberaterin Silvia Fauck die sieben häufigsten Situationen beschrieben, in denen Beziehungen zerbrechen. Zu jeder erzählt die Autorin Geschichten aus ihrer Praxis. Sie zeigen, wo Paare besonders wachsam sein sollten, um einer Krise vorzubeugen.

"Ja, es gibt sie, die große Liebe, die ein Leben lang hält, bis dass der Tod die Partner scheidet," sagt Fauck, fügt aber gleichzeitig hinzu: "Es ist nicht leicht!" Ob die Beziehung halte, hänge davon ab, inwieweit die Partner sich selbst und dem anderen gegenüber aufmerksam bleiben. Mit anderen Worten: Eine Beziehung braucht viel Pflege, sonst verkümmert sie.

Aus ihrer Praxis weiß Fauck, die in Berlin und Hamburg eine Liebeskummerpraxis betreibt, dass es Beziehungskonstellationen gibt, die besonders gefährdet sind zu scheitern. Oft bemerken die Betroffenen erst zu spät, dass sie in die Falle getappt sind und alle Hilfe kommt zu spät.

Falle Nummer 1: Die Fernbeziehung

Wenn ein Paar über einen längeren Zeitraum zwischen zwei Wohnorten pendelt, kann das zum Fallstrick für die Beziehung werden. Wenn es aufgrund beruflicher Verpflichtungen erst einmal nicht möglich ist, das Problem zu beheben, sollte es zumindest mittelfristig eine Perspektive für ein gemeinsames Zusammenleben geben, rät Fauck. Ansonsten werde es schwer, das Gefühl von Nähe und Geborgenheit aufrecht zu erhalten und am Alltag des anderen teilzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Liebe daran zerbreche, sei groß.

Faucks Tipp lautet daher: "Die Fernbeziehung kann nur bestehen, wenn sie ein Ziel hat, auf das beide Partner mit gleichem Antrieb zusteuern." Dieses könne zum Beispiel sein, zu einem konkreten Zeitpunkt zusammen leben. Vor dieser Prämisse ließen sich alle anderen Widrigkeiten eine eine gewisse Zeit ertragen.

Falle Nummer 2: Fremdgehen

Ein weiterer Stolperstein für viele Paare ist der Seitensprung. Es gibt kaum eine schwerere Form des Vertrauensbruchs. "Doch gegenseitiges Vertrauen gehört zu einer Liebesbeziehung wie die Pedalen zum Fahrrad", sagt Fauck.

Natürlich komme es vor, dass sich das Paar im Laufe der Jahre auseinanderlebe, räumt Fauck ein. Doch auch hier gelte: "Seien Sie ehrlich zu ihrem Partner statt ihn zu betrügen." Wichtig sei es, in diesem Fall sollte man immer mit offenen Karten spielen und ein offenes Gespräch mit dem anderen suchen. Wenn es noch etwas zu retten gibt, dann nur so. Sollten sich dennoch die Wege trennen, ist es so leichter mit dem Liebeskummer umzugehen als zu wissen, schon längere Zeit belogen und betrogen worden zu sein.

Falle Nummer 3: Kinder in der Beziehung

Kinder haben in vielen Partnerschaften eine große Bedeutung: Sie sollen Ehen retten, die Bindung stärken und dem Leben der Eltern einen Sinn geben. Doch das romantische Bild vom Familienleben bekommt schnell Risse, wenn erst einmal ein oder mehrere Kinder im Haus sind. Grundsätzlich stellt jeder Familienzuwachs die Partnerschaft auf eine harte Probe. Dem Paar bleibt nicht nur sehr weniger Zeit für die Zweisamkeit, sondern die Lebensgewohnheiten ändern sich von Grund auf.

Frauen, die aber glauben, dass ein Baby einen Beziehungskrise kitten kann, liegen daher völlig falsch. "Auch Frauen, die versuchen, gezielt schwanger zu werden, um den verheirateten Geliebten endlich ganz für sich zu gewinnen, liegen falsch", betont Fauck.

Entscheiden sich beide Partner bewusst für ein gemeinsames Kind, sollten sie bestimmte Regeln einführen und sich gegenseitig Freiräume zugestehen, rät Fauck. "Das könnte zum Beispiel sein, dass jeder Partner zwei Wochenenden im Jahr 'kinderfrei'' hat. Dabei kann er entscheiden, ob er mit Freunden wegfahren will oder einfach ganz allein etwas macht."

Falle Nummer 4: Zu wenig Zeit füreinander

Paare, die aufgrund familiären oder beruflicher Pflichten so eingespannt sind, dass sie kaum noch Zeit miteinander verbringen, bekommen früher oder später die Quittung. Sie entfremden sich. In einer Langzeitbeziehung ist das oft ein schleichender Prozess, den die Betroffenen erst zu spät bemerken.

Damit es gar nicht erst soweit kommt, empfiehlt Fauck: "Planen Sie auch in stressigen Zeiten immer ein Mindestmaß an Zeit mit Ihrem Partner ein und vereinbaren Sie feste Termine." Das kann zum beispiel ein bestimmter Abend in der Woche sei, den man immer mit dem anderen verbringt. Oder ein gemeinsames Hobby, das regelmäßig stattfindet wie zum Beispiel Tanzen oder Tennis. Auch kleine Aufmerksamkeiten im Alltag stärken das Wir-Gefühl und zeigen dem Partner, wie wichtig er für einen ist. Das hält die Liebe lebendig.

Falle Nummer 5: Rollenkonflikte

Auch wenn Gleichberechtigung in vielerlei Hinsicht erfreulich ist, birgt sie in vielen Liebesbeziehungen auch Schwierigkeiten. So gibt es zahlreiche Männer, die in ihrem Rollenverständnis verunsichert sind. Sie sind heute nicht mehr als "Helden der Arbeit" gefragt, sondern ihre Partnerin erwartet von ihnen Unterstützung in vielen Lebensbereichen, so auch im Haushalt und bei der Kinderbetreuung. Das führt in vielen Familien zu Konflikten.

"Ein klärendes Gespräch kann hier manchmal wunder wirken", rät Fauck. Denn oft habe der Partner ein bestimmtes Bild von Männlichkeit oder Weiblichkeit, was sich erst erschließt, wenn man darüber redet. Wenn traditionelle Rollenmodelle zerbrochen werden, sei das grundsätzlich positiv, sagt Fauck. Nur müssten sich beide Seiten über die Vor- und Nachteile im Klaren sein. Und: "Versuchen Sie für Ihr Gegenüber Verständnis aufzubringen, wenn es mal nicht so gut läuft", rät sie. Wichtig sei, dem anderen das Gefühl von Wertschätzung zu vermitteln. Auch dürfe ruhig einmal mit den Rollen gespielt werden,

Falle Nummer 6: Emotionale Altlasten

Eine Zerreissprobe für die Beziehung können auch Altlasten eines Partners sein. Hierzu gehören neben traumatischen Kindheitserinnerungen auch negative Erfahrungen aus einer früheren Beziehung. Wenn das Erlebte nicht richtig verarbeitet oder oder dem neuen Partner gar verschwiegen wurde, kann ein echter Konflikt entstehen. Was in diesem Fall hilft, ist meist professionelle Hilfe bei einem Psychologen oder Coach.

Das sei kein Zeichen von Schwäche, sagt Fauck. Im Gegenteil: "Tatsächlich ist es eine große Stärke, wenn man den Mut hat, der eigenen inneren Wahrheit ins Gesicht zu sehen."

Falle Nummer 7: Zu schnell aufgeben

Wenn Menschen lange mit dem selben Partner zusammenleben, neigen sie dazu, alles, was dieser für sie tut, als selbstverständlich zu nehmen. So entstehen unausgesprochen Erwartungen und man ist genervt, wenn der andere nicht so handelt, wie man sich das wünscht. Das führt nicht selten zur Trennung.

Auch hier hilft die goldene Regel: Kommunikation ist die halbe Miete. Sie beugt vielen Missverständnissen vor und kann Paare auch wieder zusammenführen. Grundsätzlich sollte man nicht zu schnell das Handtuch werfen, rät Fauck. Durchhalten laute das Zauberwort. "Wer beim kleinsten Problem immer gleich die Flinte ins Korn wirft, wird niemals das Glück langjähriger Vertrautheit und schöner gemeinsamer Erinnerungen erfahren", weiß die Expertin.

Fazit: Praktischer Leitfaden, der Paaren den Spiegel vorhält

Der Beziehungsratgebers von Silvia Fauck gibt Paaren einen Leitfaden mit vielen praktischen, alltagstauglichen Tipps an die Hand. Es regt an vielen Stellen zum Nachdenken an und hält beiden Partnern einen Spiegel vor, ohne mit erhobenem Zeigefinger zu belehren. Ein Blick ins Buch lohnt sich nicht nur für Paare, die in eine Sackgasse geraten sind, sondern auch für diejenigen, die Konflikten vorbeugen und eine lebendige Beziehung leben wollen.

"Die Fallen der Liebe - Wie Sie Liebeskummer vorbeugen", herausgegeben von Silvia Fauck, ist als e-Book im xPUB-Verlag erschienen, 149 Seiten, ISBN 9783945703090, Preis: 7,99 Euro

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