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Vietnam-Radreise: Mit dem Rad von Hanoi bis Ho-Chi-Minh-Stadt


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Vietnam per Fahrrad: Radurlaub im Vietnam der Gegensätze

Monika Neiheisser

02.12.2013Lesedauer: 5 Min.
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Radfahren neben Reisbrotträger in Vietnam.Vergrößern des Bildes
Urlaub in Vietnam mal anders: Mit dem Fahrrad geht es längs durch den langgestreckten Küstenstaat in Südostasien. (Quelle: Monika Neiheisser)

In Vietnam erwacht gerade der Tourismus. Trax.de-Autorin Monika Neiheisser hat die schönsten Strecken per Rad zurückgelegt und entdeckte dabei ein Land im Umbruch zwischen Kokosmilch und Coca-Cola. Dabei hat sie keinen der Höhepunkte Vietnams ausgelassen: Von Hanoi ging es durch das Mai-Chau-Tal und die Halong-Bucht bis zur Kaiserstadt Hue, und nach einem Insel-Stopp am schönsten Strand Vietnams führte die Reise durch das Mekong-Delta bis zur Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon). Sehen Sie den faszinierenden Radurlaub durch Vietnam in unserer Foto-Show.

Radfahren in Vietnam - kein Vergleich zu Deutschland

"Hello, hello", rufen uns winkende Kinder und Erwachsene zu, denen wir mit unseren Trekking-Rädern begegnen. Vom Straßenrand aus lachen sie uns zu und ich winke kräftig zurück. Dabei sollte ich meine Aufmerksamkeit auf die Straße richten, denn nicht alle Strecken hier sind glatt geteert wie in Deutschland und Gegenverkehr von Fahrrädern, Fußgängern mit Schulterwaage und Mopeds gibt es auch einmal in meiner Spur. Hier in Vietnam bräuchte ich so viele Augen wie ein Igel Stacheln hat, um Landschaft, Menschen, Radstrecke, Tiere und Fahrzeuge gleichzeitig im Blick zu haben.

350 Kilometer mit dem Fahrrad: Hanoi bis Ho-Chi-Minh-Stadt

Unsere neunköpfige Reisegruppe will in zwei Wochen drei Klimazonen von subtropisch bis tropisch durchqueren und die Landeslänge von knapp 1700 Kilometern bewältigen. 350 Kilometer radeln wir insgesamt. Für längere Verbindungsetappen nehmen wir einen kleinen Reisebus und steigen dreimal ins Flugzeug. Schließlich wollen wir noch Zeit für Wassersport und zum Relaxen haben.

Bei der Ankunft in Hanoi ist nicht nur die Hitze ein Schock, die uns ins Gesicht schlägt. Stinkende Motorroller und Mopeds knattern in der Hauptstadt ohrenbetäubend durcheinander, selten mit nur einem Fahrgast besetzt, oft als vierköpfiges Familientaxi benutzt. Der Atemschutz gehört als modisches Outfit zur Kleidung. Auch ein Klappbett, zwei Schweine oder hunderte von T-Shirts, die in eine Großmarkthalle transportiert werden, finden Platz auf dem Zweirad. Verkehrsregeln? Fehlanzeige. Und in diesem Land wollen wir Fahrrad fahren.

Raus aus Hanoi, rein ins immer grüne Mai Chau-Tal

Uns zieht es aus der Stadt: Rauf auf die Fahrräder, rein in die Natur. Am Ortsrand werden die Straßen breiter, das Leben ruhiger. Nach einer einstündigen Busfahrt in die Provinz Hoa Binh, südwestlich von Hanoi stellt uns Coung, unser Deutsch sprechender Reisleiter, die im Kleintransporter mitreisenden Räder individuell ein. Nach den Anweisungen: "Fahrt nicht zu dicht aufeinander auf und streichelt keine Hunde, das sind Wachhunde, keine Menschenfreunde", starten wir ins immer grüne Mai Chau-Tal. Doch schon bald stoppt uns eine vorbeiziehende Herde Wasserbüffel.

Mais und Pilze liegen vor bescheidenen Häusern zum Trocknen auf Tüchern ausgebreitet. Zuckerrohrfelder schmiegen sich pittoresk in die bergige Karstlandschaft. Diese jedoch bringt uns zum Baden im eigenen Schweiß und an den Rand unserer Kräfte. Bei 95 Prozent Luftfeuchtigkeit und 28 Grad Hitze sind 35 Radkilometer genug für den ersten Tag und wir freuen uns auf ein erfrischendes Bad im Pool der Mai Chau Lodge.

Die Halong-Bucht - Höhepunkt der Vietnam-Reise

Auch der zweite Tag in den Bergen wird anstrengend. Doch nicht nur wir schwitzen. Reis- und Gemüsebauern sind emsig bei der Arbeit und Holzarbeiter mit sehnigen Muskeln zerren Bambusstämme auf einen Lkw. Trotzdem winken sie uns fröhlich zu und rufen "hello, hello". Die weltberühmte Halong-Bucht liegt unweit im Meer wie eine halbversunkene Bergwelt und lässt den Atem stocken. Während einer entspannenden Fahrt auf einem traditionellen Motorsegler tauchen wir ein in das Labyrinth der über 3000 grün bewachsenen Felsen, die wie mystische Fabelwesen in gedämpftem Morgenlicht aus dem Meer empor zu steigen scheinen.

Hue - ein Paradies, auch für Mountainbiker

Mit dem Flugzeug erreichen wir am nächsten Tag die Kaiserstadt Hue in Zentralvietnam. Von hier geht es mit dem Mountainbike durch die Gärten Hues vorbei an Bananenstauden, Papayabäumen und Palmen. Das Paradies könnte nicht schöner sein. Mein Bike ist wie geschaffen für die verschlungenen Schotterpfade, die an einem idyllischen Flüsschen entlangführen. Nach einer Stunde Fahrzeit dürfen wir im Paradies naschen. Der Fahrer unseres Radtransportfahrzeugs steht mit frisch geschnittenen Ananas- und Melonenscheiben am Wegesrand. Die Erfrischung ist göttlich und spendet Kraft für die nächsten 20 Kilometer, die wir bis zum Abend strampeln.

Königsstadt in Hue - wie die "Verbotene Stadt" in Beijing

Zwischendurch staunen wir über die prunkvollen Grabstätten aus dem 19. Jahrhundert der Kaiser Minh Mang, Khai Dinh und Tu Duc - eine schillernder als die andere. Wahrzeichen der Stadt Hue ist die Unesco-geschützte Königsstadt, die vom Goldwasserkanal umgeben ist und ganz nach dem Vorbild der "Verbotenen Stadt" in Beijing erbaut wurde. Die nächsten Tage treten wir nochmals kräftig in die Pedale, feilschen auf dem Markt im romantischen Einkaufsstädtchen Hoi An um die Preise und fliegen mit einer Propellermaschine am zehnten Reisetag weiter gen Süden nach Nha Trang.

Vom Strand zum Mekong-Delta: Radtour in Vietnams "Reisschale"

Der schönste Strand Vietnams lockt mit unzähligen vorgelagerten Inselchen. Ein Motorboot bringt uns in 30 Minuten zur kleinen Insel Minibeach. Eine einsame Bucht mit weißem Sandstrand, Palmen, Liegestühlen, Shrimps und türkisblauem Meer haben wir ganz für uns. Wir genießen eine Thai-Massage vom Rücken bis in die Fingerspitzen im lauen Schatten, während wir dem sanften Wellengang lauschen. Der Besuch des schwimmenden Marktes auf einem Nebenarm des Mekongs und eine letzte Radtour durch das fruchtbare Mekong-Delta, die "Reisschale" Vietnams, stehen noch auf dem Programm.

Mit dem Fahrrad durch Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)

Nach zwei Wochen steuern wir dann unser Ziel, die Zehn-Millionenmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt, an. Noch heute ist sie unter dem früheren Namen Saigon bekannt. Wir stürzen uns mit unseren Rädern vergnügt ins Straßengewimmel, schwimmen mit im Strom, vorbei an duftenden Garküchen und wartenden Fußgängern. Bei Nacht verwandelt sich die pulsierende Stadt in ein Lichtermeer, das uns während unseres letzten Abends beim Cocktail "Hello Saigon" (Barcadi Rum, Cointreu, Ananas- und Zitronensaft) auf der Dachterrasse im 23. Stockwerk des Sheraton Hotels wie eine Filmkulisse umgibt. Ein umwerfendes Ambiente, um die Reise nochmals Revue passieren zu lassen.

Weitere Informationen zu Vietnam:

Reisezeit: Das Wetter in Vietnams Norden wird von subtropischem Klima bestimmt, der Süden ist tropisch und dauerhaft warm. Es gibt vier Jahreszeiten in Vietnam. Das Land kann das ganze Jahr bereist werden.

Anreise: Vietnam Airlines-Direktflug zum Beispiel Frankfurt - Hanoi, 762 Euro (www.vietnamairline.de).

Einreise: Mit Reisepass (noch mindestens sechs Monate gültig) und Touristen-Visum. Botschaft in Berlin (www.vietnambotschaft.org) oder kostenlos online unter www.vietnamvisumonline.de.

Reiseveranstalter: 17 Tage Vietnam per Rad, 14 x Ü/F, 2 x Mittagessen, 1 x Picknick, 11 x Abendessen, Mietrad, deutschsprechende Reiseleitung, 3 x Inlandsflüge, Bustransfers, Eintrittsgelder, Rikschafahrt, Begleitfahrzeug während der Radtouren, Bootsausflüge, Hin- und Rückflug Deutschland - Hanoi, rund 2800 Euro (www.gebeco.de).

Hotels: Mai Chau Lodge in Mai Chau - schön gelegenes Hotel mit Pool im Naturstil, DZ/F ab 122 Euro (www.maichaulodge.com). Diamond Bay Resort & Spa in Nha Trang - größtes Beachresort in Nha Trang mit eigenem Strand und 200 Meter langem Pool, DZ/F ab 120 Euro (www.diamondbayresort.vn).

Fremdenverkehrsamt Vietnam: www.vietnam.tourismus.de

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