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Florenz greift gegen Übertourismus durch und verbietet Schlüsselkästen


Plan gegen Übertourismus
Florenz verbietet laute Stadtführer und Schlüsselkästen

Von t-online, dom

18.11.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 101868005Vergrößern des Bildes
Blick auf Florenz und seinen Dom: Die Stadt empfängt jährlich etwa 10 Millionen Besucher. (Quelle: xbrchx via www.imago-images.de/imago)

Florenz greift aktiv gegen Massentourismus durch. Neue Einschränkungen betreffen Stadtführungen und Ferienwohnungen.

Die italienische Stadt Florenz ergreift Maßnahmen, um den Übertourismus einzudämmen. Dazu gehören ein Verbot von Schlüsselkästen für Kurzzeitunterkünfte und ein Verbot von Lautsprechern und Verstärkern bei Stadtführungen. Das geht aus einem Zehn-Punkte-Plan der Stadtverwaltung hervor, der kurz vor dem G7-Treffen europäischer Tourismusminister in der Renaissancestadt veröffentlicht wurde.

Die Stadt soll wieder "einzigartig" werden

Mit dem Zehn-Punkte-Plan reagiert die Stadt eigenen Angaben nach auf Beschwerden von Anwohnern. Sie bemängeln die Menschenmassen, den Krach und ständig wechselnde Gäste in Wohnhäusern mit Ferienwohnungen.

Ein zentraler Punkt des Plans ist das Verbot von Schlüsselkästen im Unesco-Weltkulturerbe-Bereich der Stadt. Sie werden von Vermietern für die einfache Übergabe von Schlüsseln an Touristen genutzt. Diese Boxen wurden in der Vergangenheit bereits von frustrierten Anwohnern mit roten Kreuzen markiert, wie CNN berichtet.

Außerdem soll es Beschränkungen für "atypische Fahrzeuge" geben. Damit sind zum Beispiel die mittlerweile bei Fremdenführern populären Golf-Carts in autofreien Zonen der Stadt gemeint.

Die Maßnahmen sollen die toskanische Hauptstadt wieder zu einer "lebendigen und einzigartigen Stadt" für Besucher und Einwohner machen, heißt es in einer Erklärung des Stadtrats.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 besuchten mehr als 7,8 Millionen Menschen Florenz. "Die Stadt ist nicht mehr in der Lage, eine so massive Präsenz von ausschließlich touristischen Aktivitäten und Ressourcen auf nur fünf Quadratkilometern zu verkraften, ohne ihr kulturelles Erbe zu schwächen und die allgemeine Lebensqualität zu beeinträchtigen", heißt es in der Erklärung des Stadtrats.

In Florenz hatte es in letzter Zeit zahlreiche Vorfälle gegeben, bei denen sich Touristen extrem unpassend benommen haben. So wurde im Sommer eine Touristin dabei gefilmt, wie sie vor der Statue des Bacchus einen Geschlechtsakt nachahmte.

Florenz ist das jüngste von vielen italienischen Reisezielen, die dem Massentourismus Grenzen setzen. Vergangene Woche hatte die archäologische Ausgrabungsstätte Pompeji angekündigt, die Zahl der Besucher pro Tag auf 20.000 zu begrenzen und personalisierte Eintrittskarten zu benutzen.

Verwendete Quellen
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