Mammoth Cave: Größte Höhle der Welt

Seinem Namen macht die Mammoth Cave alle Ehre, denn die Mammut-Höhle in den USA ist das längste bekannte Höhlensystem der Welt. Sie erwartet hier nicht nur eine atemberaubende Höhlenlandschaft, sondern auch eine einzigartige Tierwelt.

Stellen Sie sich vor, Sie fahren in Hamburg in den Elbtunnel und kommen erst in München wieder ans Tageslicht. Diese Strecke von mehr als 600 Kilometern müssten Sie zurücklegen, um das Höhlensystem der Mammoth Cave komplett in Augenschein zu nehmen. Es erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als 21.000 Hektar, womit sich mühelos ganz Hessen untergraben ließe. Die gigantischen Ausmaße sollten somit deutlich geworden sein. Nicht umsonst steht der Mammoth Cave Nationalpark seit 1981 auf der Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten. Und weil gleichzeitig auch zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten hier ihr Zuhause haben, wurde der Park 1990 zusätzlich zum Biosphärenreservat ernannt. So lassen sich Flora und Fauna des Parks, aber auch des Höhlensystems besser schützen. Die Naturfreunde unter den Reisenden kommen hier entsprechend voll auf ihre Kosten. Natürlich bekommen Sie als Besucher der Mammoth Cave nicht die gesamten Ausmaße zu Gesicht, aber bereits der öffentlich zugängliche Teil der Höhle hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die bizarren Kalksteinformationen, die sich im Laufe der Jahrmillionen gebildet haben.

Die Mammoth Cave besteht aus Kalk- und Sandsteinschichten, in denen durchsickerndes Wasser und chemische Prozesse über die lange Zeit Hohlräume entstehen ließen. Ein sinkender Grundwasserspiegel gab diese in der Folge frei und ermöglichte dann die Entstehung der beeindruckenden Kalksteinformationen, die jedes Jahr knapp zwei Millionen Besucher in ihren Bann ziehen. In 15 verschiedenen geführten Touren, die abhängig von der Jahreszeit angeboten werden, können Sie die Mammoth Cave besichtigen. Die Touren unterscheiden sich nicht nur im Schwierigkeitsgrad, sondern auch thematisch. Vom einfachen Höhlenwandern, über kniffeligere Führungen bis hin zu einer doch recht extremen Tour mit Passagen, die erklettert oder im Kriechgang überwunden werden müssen, ist alles dabei. Für echte Abenteurer genau das Richtige. Die Guides versorgen Sie stets mit Informationen zur Geologie, aber auch zur Geschichte der Mammoth Cave. Schließlich nutzten schon in der Prähistorie Menschen diese Höhle, wie die Funde von Mumien und diversen Artefakten eindrucksvoll beweisen. Im frühen 19. Jahrhundert diente die Mammoth Cave zudem als ergiebiger Lieferant von Salpeter, das man zur Herstellung von Schießpulver benötigte. Unmengen von Feldermauskot sorgten für steten Nachschub.

Mammoth Cave Nationalpark: Urlaub für Abenteurer

Die Einrichtung des Nationalparks erfolgte dann im Jahr 1941. Seitdem haben zahlreiche Besucher die Schönheit des Naturwunders und Forscher bereits einige Geheimnisse in den Tiefen entdecken können. So fand man beispielsweise Tierarten, die sich völlig an das Leben in tiefster Dunkelheit angepasst haben. Der Höhlenblindfisch kommt hier ebenso ohne Sehorgane zurecht, wie Arten von Krebsen, Käfern und Grillen. Die ehemals zahlreichen Fledermauskolonien wurden mit der Zeit jedoch dezimiert. Auch wenn die größte Höhle der Welt der eigentliche Star des Nationalparks im Bundesstaat Kentucky ist, lohnen auch die Wanderungen an der Oberfläche. Zahlreiche Vogelarten laden neben Hirschen, Streifenhörnchen, Waschbären und anderen Vertretern der Fauna zur Entdeckungstour ein. Wer diesen wundersamen Ort ausgiebig erkunden will, plant am besten mehr als nur einen Tag im Mammoth Cave Nationalpark ein. Um das Naturerlebnis perfekt zu machen, bietet sich der Campingplatz als ideale Übernachtungsmöglichkeit an. Von hier aus lassen sich auch verschiedenste Aktivitäten wie Reit-, Rad- oder Bootstouren starten.