Besonders im Sommer Akku-Saboteure: Die häufigsten Fehler, die ein E-Bike zerstören
Das Teuerste am E-Bike ist der Akku. Kleine Fehler können ihn schnell kaputt machen – und einige Tricks halten ihn länger am Leben.
Der Akku ist das Herzstück des E-Bikes – ohne ihn läuft der Motor nicht. Gleichzeitig ist er das teuerste Bauteil des Elektrofahrrads. Schon deshalb sollte man ihn gut behandeln, damit die Speicherzellen lange fit bleiben.
Heute ist es üblich, Akkus schwerpunktgünstig im Rahmendreieck oder im Rahmen selbst unterzubringen. Sie sitzen auf dem Rahmenrohr auf oder sind teilweise oder vollständig in das Rohr integriert. Komplett integriert ist er optimal vor Steinschlag, Schmutz, Nässe und Diebstahl geschützt.
Allerdings gibt es dabei manchmal einen Nachteil: Das Aufladen ist nur am E-Bike selbst möglich. So muss oft das ganze Fahrrad zur Steckdose transportiert werden, da der Akku nicht mehr für die tägliche Entnahme ausgelegt ist.
Kapazität und Reichweite
Die Kapazität des Akkus wird in Wattstunden (abgekürzt Wh) gemessen. Gängig auf dem Markt sind Akkus mit Kapazitäten von 500 Wh bis 750 Wh.
Wie weit man damit kommt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Reichweite hängt von verschiedenen Parametern ab. Das Gewicht des Fahrers oder der Fahrerin und des Gepäcks oder der Reifendruck beeinflussen den Stromverbrauch ebenso wie der gewählte Unterstützungsmodus, die Häufigkeit des Anfahrens sowie Motor und Akku selbst. Auch Temperatur, Windverhältnisse, Untergrund und Gelände spielen eine Rolle.
Steigungen in unwegsamem Gelände kosten mehr Energie als ebene Strecken auf asphaltierten Straßen. Im Idealfalls sind mit einer Akkuladung Reichweiten von weit über 100 Kilometer möglich.
Laden und Lagern
E-Bike-Akkus werden an der Haushaltssteckdose aufgeladen. Die Dauer einer vollständigen Ladung hängt von der Kapazität des Akkus und dem verwendeten Ladegerät ab. So kann es zwischen zwei und sechs Stunden dauern, bis der Ladezustand bei 100 Prozent liegt.
Der früher gefürchtete Memory-Effekt, bei dem häufige Teilentladungen zu Lasten der Kapazität gehen, tritt bei Lithium-Ionen-Akkus in der Regel nicht mehr auf. Man kann den Akku also beliebig oft anstecken.
Da es immer wieder zu vereinzelten Batteriebränden kommt, raten Experten, den Ladevorgang im Auge zu behalten. Die Dekra empfiehlt, die Batterie auf einer mit Steinen oder Fliesen ausgelegten Fläche zu laden. Ideal ist ein wettergeschützter Platz außerhalb des Hauses oder der Wohnung.
Hitze und Kälte – beides mag der Akku nicht
Schutz ist auch im Hochsommer gefragt: E-Bikes sollten bei sommerlicher Hitze nicht stundenlang in der prallen Sonne steht. Wer keinen Stellplatz im Schatten findet, nimmt am besten den Akku ab. Auch im Herbst und Winter kann direkte Sonneneinstrahlung die Akkus aufheizen – und sollte deshalb vermieden werden.
Sonst kann extreme Hitze dazu führen, dass sich der Innenwiderstand des Akkus erhöht. Das bedeutet: An den Akkuzellen wird mehr Energie in Wärme umgewandelt. Diese Energie fehlt dann dem Motor und bremst die Leistung des E-Bikes.
Im Sommer kann man die Batterie durch geeignete Hüllen oder Abdeckungen mit reflektierenden Eigenschaften vor Hitze schützen. Ganz kalt ist aber auch nicht gut. Im Winter arbeitet die Batterie effizienter, wenn sie zum Beispiel mit einer Neoprenhülle geschützt wird. Minusgrade kosten Reichweitenkilometer.
Egal ob Sommer oder Winter: Am besten nur bei Zimmertemperatur laden.
Wie lange hält der Akku?
Zwischen 500 und 1.000 Ladezyklen versprechen die Hersteller von E-Bike-Akkus. Dabei entspricht ein Ladezyklus einer Vollladung bis zur vollen Kapazität und kann sich somit in mehrere Teilladungen aufteilen. Dies entspricht nach Herstellerangaben einer Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren oder einer Gesamtfahrleistung von 25.000 bis 100.000 Kilometern.
Anschließend ist der Akku aber nicht hinüber. Er hat dann immer noch eine Leistung von etwa 70 Prozent im Vergleich zu neuen Modellen.
Kaputte Akkus sollte man keinesfalls selbst öffnen. Die Inhaltsstoffe von Lithium-Ionen-Batteriezellen sind unter bestimmten Bedingungen grundsätzlich brennbar", heißt es in einem Leitfaden von Bosch. Außerdem erlöschen eventuelle Garantie- und Gewährleistungsansprüche.
Ersatz für den verschlissenen Akku ist teuer. Je nach Kapazität und Modell kann ein Neuteil bis zu 1.000 Euro kosten. Häufig gibt es aber günstigere Lösungen.
- Nachrichtenagentur dpa