Bald schon Realität? Führerschein mit 16: Welche Neuerungen geplant sind
Die Stimmen der Kritiker werden laut, ehe der Plan überhaupt in die Realität umgesetzt ist. Die Pläne für den Führerschein mit 16 erhitzen derzeit die Gemüter. Doch die Ampelregierung hat gute Gründe, die für eine solche Neuerung sprechen.
Eine wesentliche Rolle dürften sicherlich auch die guten Erfahrungen aus dem begleiteten Fahren ab 17 spielen. Müssen wir uns also schon bald auf besonders junge Verkehrsteilnehmer gefasst machen?
Darum soll das Alter für die Fahrerlaubnis sinken
Die Zahlen sprechen für sich. Auch wenn es für manche kontraintuitiv klingen mag, aber dank des ursprünglichen Pilotmodells "Begleitetes Fahren ab 17" konnten die Unfälle mit Todesfolge seit 2007 um rund 28 Prozent gesenkt werden, wie aus einer neuen Studie der ADAC-Unfallforschung hervorgeht. Nun schlägt die Bundesregierung vor, das notwendige Alter zur Führerscheinprüfung weiter abzusenken, auf dann gerade einmal 16 Jahre. Dies soll insbesondere zur Sensibilisierung für die Gefahren im Straßenverkehr dienen.
Keine Belege für erhöhte Unfallgefahr
Erwartungsgemäß stößt das Vorhaben nicht überall auf Zuspruch. Vielerorts lautet der Vorwurf, die Zahl der Unfälle würde aufgrund der oftmals unvorsichtigen Fahrweise der jungen Generation drastisch zunehmen. Dafür gibt es allerdings keinerlei Belege – im Gegenteil. Experten beteuern, dass Anfänger in Begleitung einer berechtigten erwachsenen Person fast 1.400 Kilometer auf den Straßen zurücklegen, ehe sie erstmals vollständig alleine hinter dem Steuer säßen. Während dieser Zeit könnten sie wichtige Kompetenzen erwerben, die jenen fehlen, die sich gegen das BF17-Modell entscheiden.
Senkt ein Führerschein mit 16 Jahren das Unfallrisiko?
Bislang werden die vergleichsweise vielen Unfälle in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen auf mangelnde Routine sowie altersbedingten Leichtsinn zurückgeführt. Beide Aspekte ließen sich mit der neuen Regelung, wonach der Führerschein bereits mit 16 möglich sein soll, eventuell eindämmen. Damit könnte zur allgemeinen Sicherheit im Straßenverkehr beigetragen werden. Wie schnell die Pläne allerdings in die Realität umgesetzt werden, bleibt fraglich. Immerhin fällt die Altersfrage beim Führerschein ins EU-Recht. Möchte die Ampelregierung also eine Reform, muss sie sich bei der EU-Kommission zunächst für eine Neufassung der Regelung einsetzen.
Und noch einen Vorteil brächte der Vorstoß der Ampelregierung mit sich: Vor allem die jungen Menschen auf dem Land würden von der zunehmenden Mobilität erheblich profitieren.
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